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Jorge Lorenzo (Ducati): «Wäre gerne länger geblieben»

Von Frank Aday
Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo

Kürzlich räumte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi ein, dass der Wechsel von Jorge Lorenzo zu Honda ein großer Verlust für Ducati ist. Lorenzo erklärte: «Die Menschen unterschätzen meine Fähigkeiten.»

Jorge Lorenzo liegt vor dem Misano-GP nur zwölf Punkte hinter dem WM-Zweiten Valentino Rossi. Der Mallorquiner sorgte seit dem Mugello-GP für drei Ducati-Siege. Nachdem sein Wechsel von Ducati zu Honda publik wurde, kritisierte Lorenzo nach seinem Mugello-Sieg die Roten, dass sie nicht genug auf seine Wünsche eingegangen wären. 2019 wird Danilo Petrucci, der bisher noch kein GP-Rennen gewinnen konnte, die Nachfolge des fünffachen Weltmeisters antreten.

Nun erklärte Lorenzo, warum es zur Trennung von Ducati für 2019 kam. «Ducati und ich haben die Tatsache unterschätzt, wie schwierig es ist, von einem ganz anderen Motorrad wie der Yamaha auf eine spezielle Maschine wie die Ducati zu wechseln. Sogar die Menschen in meinem direkten Umfeld, sagten mir, dass das kein Bike für mich ist, ich es nicht schaffen kann und wir zu einem anderen Hersteller wechseln sollen. Ich sagte nein. Ich werde mit diesem Bike gewinnen. Es war nur eine Frage der Zeit, denn wir waren nah dran. Wir waren näher dran, als man von außen sah. Die ersten fünf Rennen 2018 waren schwierig, bis mir Ducati Teile lieferte, die den Motor sanfter machten. Zudem wurde am Chassis gearbeitet. Das letzte Teil, das mir sehr half, um das gesamte Rennen stark zu sein, war der neue Tank. Ich konnte so von Anfang an voll fahren, zuvor konnte ich das nur fünf Runden lang. Ich gewann in Mugello und Barcelona. In Österreich folgte ein weiterer Sieg. So hat sich alles verändert, alles ist nun positiv. Es fühlt sich an, als würde ich nun eine neue Saison fahren», erklärte Lorenzo gegenüber «motogp.com».

«Die Menschen unterschätzen meine Fähigkeiten. Es funktioniert wie an der Börse. Nach ein paar schlechten Rennen stürzt dein Wert ab. Er geht aber auch schnell wieder nach oben, wenn die Resultate stimmen. Manchmal vergessen die Leute aber, was du in der Vergangenheit schon erreicht hast. Ich brauchte diese Zeit, um den letzten Schritt zu machen. Die Ducati hat große Stärken. Wenn du sie nutzen kannst, dann kannst du mit ihr Rennen und auch die Weltmeisterschaft gewinnen. Doch zu meinem natürlichen Fahrstil passte sich nicht. Seit ich sie verstanden habe, kann ich die Stabilität beim Bremsen und die Beschleunigungskraft nutzen. Du fährst mit ihr weniger Schräglage und hast schlechteren Kurvenspeed. Die Arbeit mit der Ducati wird mir mein Leben in den nächsten zwei Jahren hoffentlich leichter machen. Ich glaube und ich hoffe, dass meine Anpassung an die Honda schneller geht. Aber das weiß man nie», betonte Lorenzo.

2019 hätte Lorenzo für Ducati wohl um den Titel kämpfen können, doch die Italiener vertrauten nicht in den Mallorquiner und müssen nun Petrucci zum Siegfahrer aufbauen. «Ich wäre gerne noch länger geblieben. Für mein nächstes Team mit dieser Gesichte und diesen Resultaten anzutreten, ist gut. Einen so starken Teamkollegen wie Márquez zu haben, ist eine große Motivation.»

«Natürlich bedauern sie bei Ducati ihre Entscheidung jetzt. Aber ich nicht so sehr, denn ich hatte in diesem Moment nicht viele Optionen. Ich wusste, dass sie mich ersetzen wollen. Persönlich bin ich etwas traurig, denn ich weiß, dass wir zusammen mit mehr Zeit viel mehr erreichen könnten. Mein Erbe wird sein, dass das Ducati-Team nun mehr Wege kennt, um ein Bike zu verbessern. Ich werde durch sie in der Zukunft noch schneller sein, ich kann nun ganz anders fahren und bin trotzdem schnell. Das nehme ich mit. Ich werde für die Jungs bis zum Ende alles rausholen. Bis zum Sonntag in Valencia», versichert der fünffache Weltmeister.

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