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Stefan Bradl (Sturz): «100 Prozent nicht mein Fehler»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl lag im Rennen in Misano nur 0,7 Sekunden hinter Michele Pirro, der 15. wurde, als er übers Vorderrad wegrutschte. Offenbar brachen Gummistücke aus dem Vorderreifen.

Stefan Bradl hielt sich nach der ersten Rennrunde bereits an 17. Position vor Smith, Pol Espargaró, Pirro und Redding. Er fiel dann hinter Smith und Pirro zurück, war aber nach 14 Runden wieder 17. vor Smith und ca. 0,7 Sekunden hinter Ducati-Testfahrer Michele Pirro. In dieser Runde fuhr er mit 1:34,0 min um 1,3 Sekunden schneller als sein Hintermann Bradley Smith. Das war eine Zeit, die zu diesem Zeitpunkt für die Top-Ten gereicht hätte.

Doch in der 17. Runde stürzte der Honda-Testfahrer in der ersten Kurve. In der Box wurde sofort eine Decke über den Vorderreifen geworfen, als die Honda RC213V zurückgebracht wurde.

Augenzeugen berichteten, es seien seitlich am Vorderreifen große Blasen zu sehen gewesen, es soll sich ein Kreditkarten-großes Gummistück selbstständig gemacht haben, war zu hören.

«Ich kann nur sagen, dass die Untersuchungen gezeigt haben, dass ich am Sturz unschuldig bin», schilderte Bradl. «Ich habe im neuen Dashboard schon nach drei Runden die Message bekommen ‘front tyre pressure high’. Wenn du diese Nachricht kriegst, musst du beim Vorderreifen aufpassen. Normalerweise kann so eine Message bei Rennhälfte kommen, aber nicht nach drei Runden. Der Luftdruck ist anscheinend immer höher gestiegen, weil die Nachricht das ganze Rennen über im Dashboard geblieben ist. Offenbar hat die rechte Seite vom Reifen Blasen geworfen…»

Bradl hatte sich vor dem Grand Prix vorgenommen, auf dem Level von Ducati-Testfahrer Pirro zu fahren, das gelang ihm im Rennen ausgezeichnet. «Ja, ich habe immer etwas Abstand zu Pirro gehalten, ich wollte etwas Luft zum Vordermann lassen, weil ich sonst keine Kühlung für den Vorderreifen gehabt hätte. Ich habe gedacht, nicht unbedingt zu dicht auffahren und auf der Bremse aufpassen. Das habe ich auch immer rigoros eingehalten. Dann bin ich an Smith vorbei, das hat gut funktioniert. Nachher habe ich immer diese Nachricht gekriegt, also habe ich mir gedacht: ‚Okay, mehr geht nicht. Lass' es gut sein, nicht zu aggressiv bremsen, schau', dass du den Hinterreifen gut nutzt.' Dann biege ich in die erste Kurve ein, mit demselben Speed wie in den 16 Runden vorher, und ohne Vorwarnung ist das Vorderrad weggegangen. Mir ist sofort in den Kopf geschossen: ‚Was ist jetzt schon wieder gewesen? Bin ich zu blöd, oder was?' Als ich in die Box gekommen bin, habe ich gesagt: ‚Ich glaube, irgendwas ist faul gewesen.»

Im HRC-Honda-Team war von einem Defekt am Vorderreifen die Rede.

Bradl war im Warm-up auf Platz 17 gelandet, er spürte eine Steigerung gegenüber dem Setting vom Samstag und Freitag. «Ich habe in der Früh hier erstmals den harten Hinterreifen probiert. Ich war der einzige, der im Rennen hinten mit dem harten Compound unterwegs war. Das war keine schlechte Entscheidung. Vielleicht hat mir hinten ein bisschen der ‚edge grip’ gefehlt. Aber ich bin ein gutes Rennen gefahren. Ich bin happy gewesen mit der Situation. Mit den harten Reifen hatte ich ein gutes Gefühl. Nach dem Warm-up haben wir beschlossen: 'Wenn alle auf Medium gehen, gehen wir auf hart.' Aber mir hatten in den Linkskurven ein bisschen die Seitenhaftung gefehlt.»

«Es beruhigt mich etwas, dass wir inzwischen gesehen haben, dass der Sturz zu 100 Prozent nicht mein Fehler war», seufzte Stefan Bradl, der am Dienstag wieder in Misano testet, am Montag schwingt sich WM-Leader Marc Márquez auf den 2019-Prototyp.

Bradl: «Vielleicht hätte ich an Pirro dranbleiben können, der am Ende 15. geworden ist. Aber wenn du dauernd siehst ‘front pressure high’, dann fährst du natürlich in der Birne nicht so befreit wie üblich…»

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