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Jorge Lorenzo: «Bei Yamaha hatte ich kein Ziel mehr»

Von Gerraint Thompson
Jorge Lorenzo: Sein Blick zurück in die Vergangenheit

Jorge Lorenzo: Sein Blick zurück in die Vergangenheit

«Der erste Test mit der Ducati war ein Schock», sagt Jorge Lorenzo zwei Jahre nach diesem Erlebnis. Bei Honda hat er sich viel rascher eingewöhnt – Platz 5 beim Jerez-Test.

Der neue Repsol-Honda-Werkspilot Jorge Lorenzo stand dem britischen TV-Sender «BT Sports» für ein Exklusiv-Interview zur Verfügung. Er sprach über seine Zeit bei Yamaha, warum ihm dort die Motivation abhanden kam, über den mühsamen Beginn bei Ducati und wie er diesen «Schock» meisterte.

Jorge Lorenzo hat sich mit der Honda RC213V deutlich schneller zurechtgefunden als mit der Ducati Desmosedici, mit der er im zweiten Jahr in Mugello den ersten Sieg feierte. Der Mallorquiner stand beim zweiten Test in Jerez bereits auf Platz 5, er verlor nur 0,105 Sekunden auf den Drittplatzierten Marc Márquez.

«Mir geht es gut, aber vor ein paar Tagen habe ich eine Operation gehabt. Leider hat sich irgendwie im Fuß ein Knochenstück gelöst, und wenn ich gehe, spüre ich Schmerzen. Deshalb muss dieses Knochenstück entfernt werden. Ende der Woche kommen die Nähte raus, dann kann ich wieder mit dem Training beginnen. Insgesamt geht es mir ausgezeichnet. Ich bin glücklich.»

Lorenzo hat bei Ducati zwei Jahre lang viel Höhen und Tiefen erlebt. Seit dem Aragón-GP im vergangenen September war er immer verletzt, denn beim Comeback in Thailand stürzte er neuerlich.
«Ich glaube, im Leben geht es immer um Herausforderungen und darum, besser zu werden. Man muss immer Neues dazulernen. Es gab bei Yamaha eine Zeit, in der ich das Gefühl hatte, nichts mehr Neues dazuzulernen. Denn ich war Weltmeister geworden und hatte mir einen Kindheitstraum erfüllt. Ich habe diesen MotoGP-WM-Titel mit Yamaha dreimal gewonnen. Ich sah keine neue Ziele mehr. Ja, und ich begann einen Mangel an Motivation zu spüren.»

Es dürfte bei dieser Entscheidung auch mitgespielt haben, dass Rossi bei Yamaha das Liebkind war, dass ihm 2015 viele im Team den Titel mehr gegönnt hätten als Jorge, der bei den Fans trotz seines unbestrittenen Könnens immer im Schatten stand – zumindest in punkto Beliebtheit. Und die 25 Millionen Euro Gage für zwei Jahre hatten auch ihren Reiz.

«Ich verlor also die Motivation, deshalb habe ich mich für den Wechsel zu Ducati entschieden und bin Ende 2016 umgestiegen.
Aber der Umstieg war schwieriger als erwartet! Als ich das Motorrad in Valencia 2016 zum ersten Mal probiert habe, war das ein großer Schock. Ich musste meinen Fahrstil komplett auf den Kopf stellen. Ich hatte viel Arbeit vor mir. Die Resultate waren anfangs nicht dazu angetan, das Selbstvertrauen zu behalten und weiter an mich selbst zu glauben… Aber ich habe mich bemüht, das Vertrauen und die Zuversicht nicht zu verlieren. Ich habe stark an der mentalen Vorbereitung gearbeitet, positiv gedacht und weiter gearbeitet und mich angestrengt. Und nach dem ersten Saisondrittel 2018 haben wir dann in Mugello diesen glänzenden Sieg erkämpft.»

Bei der Frage nach dem Highligh der Saison 2018 muss Jorge also nicht lange nachdenken. «Es gibt nichts Wichtigeres für Ducati als einen Sieg in Italien. Du kannst dieses Glücksgefühl nur erhöhen, wenn dir dieser Triumph als Italiener gelingt! Dort waren riesige Emotionen im Spiel...»

Kombinierte Zeitenliste Jerez-Test, 28./29. November 2018:

1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:37,945 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, 1:37,968
3. Marc Márquez (E), Honda, 1:37,970
4. Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:38,066
5. Jorge Lorenzo (E), Honda, 1:38,105
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, 1:38,118
7. Andrea Dovizioso (I), Ducati, 1:38,185
8. Jack Miller (AUS), Ducati, 1:38,207
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:38,333
10. Alex Rins (E), Suzuki, 1:38,522
11. Valentino Rossi (I), Yamaha, 1:38,596
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:38,761
13. Álvaro Bautista, (E), Ducati, 1:38,830
14. Tito Rabat (E), Ducati, 1:38,876
15. Joan Mir (E), Suzuki, 1:38,931
16. Andrea Iannone (I), Aprilia, 1:39,008
17. Pol Espargaró (E), KTM, 1:39,144
18. Karel Abraham (CZ), Ducati, 1:39,744
19. Johann Zarco (F), KTM, 1:39,864
20. Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1:40,156
21. Bradley Smith (GB), Aprilia, 1:40,174
22. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, 1:40,498
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, 1:40,520
24. Miguel Oliveira (P), KTM, 1:40,577
25. Matteo Baiocco (I), Aprilia, 1:41,907

Kombinierte Zeitenliste Valencia, 20./21. November 2018

1. Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:30,757 min
2. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +0,133 sec
3. Marc Márquez (E), Honda, +0,154
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +0,182
5. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,202
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +0,217
7. Alex Rins (E), Suzuki, +0,497
8. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,547
9. Valentino Rossi (I), Yamaha, +0,614
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,643
11. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,648
12. Jorge Lorenzo (E), Honda, +0,827
13. Pol Espargaró (E), KTM, +0,871
14. Joan Mir (E), Suzuki, +0,957
15. Tito Rabat (E), Ducati, +1,183
16. Stefan Bradl (D), Honda, +1,258
17. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,334
18. Andrea Iannone (I), Aprilia, +1,367
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,463
20. Jonas Folger (D), Yamaha, +1,508
21. Johann Zarco (F), KTM, +1,752
22. Karel Abraham (CZ), Ducati, +2,149
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, +2,251
24. Bradley Smith (GB), Aprilia, +2,271
25. Miguel Oliveira (P), KTM, +3,041

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