Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Alberto Puig nicht in Sepang: Motorrad-Sturz

Von Günther Wiesinger
Alberto Puig 2018 mit Marc Márquez

Alberto Puig 2018 mit Marc Márquez

Im Repsol-Team sind schon beide Fahrer lädiert – Marc Márquez und Jorge Lorenzo. Jetzt fehlt auch Teammanager Alberto Puig in Sepang: Er hat sich den linken Arm gebrochen.

Bei der Repsol-Honda-Teamvorstellung bedauerte Teamprinzipal Alberto Puig, dass er mit Marc Márquez (Schulter-OP und Jorge Lorenzo (Kahnbein-OP) zwei invalide MotoGP-Fahrer zu betreuen habe. «Wir verfügen über zwei lädierte Fahrer, das ist nicht die beste Situation. Aber ich habe das Problem lieber jetzt als mitten in der Saison», seufzte Puig. «Wir müssen diese Situation hinnehmen und akzeptieren. Die Priorität ist für uns, dass Marc und Jorge bis zum ersten Grand Prix in Katar am 10. März wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind.»

Puig («Die Zeit von Rossi ist vorbei») bot seinen deutschen MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl für den Sepang-Test (6. bis 8. Februar) als Ersatz für Lorenzo auf. Der Bayer stimmte die neue RC213V in HRC-Farben bereits letzten Freitag und Samstag auf dem Sepang International Circuit ab und erzielte die drittbeste Zeit.

Aber inzwischen ist das Repsol-Honda-Lazarett noch umfangreicher geworden. Alberto Puig selbst hat sich beim Motorradfahren verletzt – und sich den linken Arm gebrochen. Er wird deshalb wie Lorenzo nicht nach Malaysia kommen. Schon im Vorjahr hatte sich Puig bei einem Rennradsturz eine Handverletzung zugezogen.

Im Dezember 2018 hatte Puig wegen seiner heftigen Kritik an seinem ehemaligen Schützling Dani Pedrosa für Aufsehen gesorgt. Was fehlte dem kleinen Spanier, der in 13 Jahren bei Repsol-Honda nie einen MotoGP-WM-Titel gewann? «Ich weiß es nicht», rätselte Alberto Puig, der Pedrosa einst für den Movistar-Honda-125-entdeckt und gefördert hatte, im Interview mit der spanischen Tageszeitung «La Vanguardia». «Ich war bis 2013 mit ihm, als er top war. In den letzten Jahren weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau, was er gemacht hat. 2018 habe ich mit ihm gearbeitet und einen anderen Dani gesehen, als ich ihn in Erinnerung hatte», so der Repsol-Honda-Teammanager. «Ich werde nicht ins Detail gehen. Aber um MotoGP-Weltmeister zu werden, hätte Dani Dinge tun müssen, die er nicht getan hat. Im Leben schenkt dir keiner etwas. Es gab andere, die den Titel mehr gewinnen wollten», fand der 51-Jährige deutliche Worte. Pedrosa wäre immer noch auf dem Level, weiterzumachen, meint Puig. «Mit einer Hand, wenn er sich ein bisschen anstrengt, ist er ein Top-5-Fahrer», sagt er.

Dani Pedrosas Retourkutsche nach der Breitseite seines langjährigen Managers Puig liess nicht lange auf sich warten. «Ich bedauere, die Ansicht von Alberto Puig und seine Enttäuschung über meine jüngsten Resultate hören zu müssen», schrieb Dani auf Facebook. «Es ist seltsam für mich, dass er seine Meinung über mich von einem Tag auf den andern geändert hat. Ich hoffe, er wird das eines Tages verschmerzen und darüber hinwegkommen. Ich habe bei ihm von meiner Seite immer und überall mein Allerbestes gegeben.»

Pedrosa weiter: «Dass Puig in Zweifel zieht, dass ein Fahrer wie ich Weltmeister werden will, verstehe ich nicht. So etwas sollte ein Mensch, der in diesem Sport sein Geld verdient, nicht von sich geben und nicht denken. Ich hätte es geschätzt, wenn er mir das direkt ins Gesicht gesagt hätte. Er hätte in der Saison 2018 unzählige Gelegenheiten dazu gehabt. Das wäre besser gewesen als zu warten, bis ich nicht mehr Teil des Teams bin. Aber diese ungesunde Belästigung kümmert mich nicht im Geringsten. Es gibt für alles eine passende Zeit... Jedenfalls sollte Puig alle, die nichts Schlechtes über ihn erzählen, wirklich in Frieden lassen.»

Dani Pedrosa hat drei WM-Titel gewonnen und in der «premier class» 31 GP-Siege errungen, Puig nur einen – 1995 in Jerez auf der Honda NSR500 des Fortuna-Pons-Honda-Teams. Einige Wochen später krachte Puig am Ende der Startgeraden in Le Mans mit 270 km/h in die Airfences. Sein rechter Unterschenkel wäre damals beinahe amputiert worden und konnte nie mehr zu 100 Prozent hergestellt werden.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 4