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Valentino Rossi (Yamaha/6.): Motor als Schwachstelle

Von Waldemar Da Rin
Im Rennen: Rossi vor Crutchlow, Pol Espargaró und Quartararo

Im Rennen: Rossi vor Crutchlow, Pol Espargaró und Quartararo

Valentino Rossi beklagte sich nach dem sechsten Platz von Brünn über den schwachen Yamaha-Motor. Ausserdem sagt er, die M1 reagiere zu empfindlich, wenn sich die Verhältnisse ändern.

Valentino Rossi zog sich beim GP in Brünn recht anständig aus der Affäre. Er preschte vom siebten Startplatz los und brachte immerhin einen sechsten Platz nach Hause, das war ihm bei den vier vorangegangenen Rennen nicht gelungen. In Le Mans war der Yamaha-Star auf Platz 5 gelandet, dann folgten drei Rennstürzte und ein achter Rang in Sachsen. Teamkollege Viñales kam in Tschechien über Fang 10 nicht hinaus, liegt aber in der WM ein Punkt vor dem Italiener an fünfter Position. «Wir sind mit einem sechsten Platz sicher nicht happy», stellte Valentino Rossi fest.

Rossi hatte sich für eine Startverschiebung eingesetzt. «Es haben um 14 Uhr sehr seltsame Verhältnisse geherrscht. Die erste Kurve und die letzten Kurve waren völlig nass, dazwischen die Zielgerade. Aber alle mussten mit Slicks losfahren, weil der Rest der Strecke komplett trocken war. Also wären auf Slicks losgefahren, das wäre aber sehr gefährlich gewesen, wenn nach dem Start alle auf Slicks zur ersten Kurve gekommen wären – auf nasser Fahrbahn. Das wäre das Gefährlichste gewesen, was ich mir vorstellen kann. Deshalb habe ich gefragt, ob man den Start verzögern kann. Ich finde, das war die richtige Entscheidung. So haben wir ein echtes Rennen erlebt, es war völlig trocken.»

«Der sechste Platz löst keine Begeisterung aus, aber es lief besser als bei den letzten Grand Prix. Ich konnte mein Motorrad besser fahren, aber die fünf Fahrer vor mir waren schneller als ich. Immerhin habe ich mich gesteigert, das ist mal positiv. Jetzt haben wir für den Montag-Test eine neue Motorspezifikation zu testen, das ist für 2020.»

Rossi verlor in 20 Runden neun Sekunden auf die Honda von Marc Márquez. Wo muss Yamaha also technisch aufholen? Rossi: «In diesem Jahr ist der große Unterschied bei der Motorleistung unser größtes Problem. Wir verlieren beim Beschleunigen und dazu im Top-Speed. Wir verlieren auf den Geraden viel zu viel Zeit auf die besten Motorräder. Wir müssen uns also bei der Motorleistung verbessern, aber auch bei der Elektronik und bei anderen Bereichen. Yamaha muss sich vor allem mit dem Motor beschäftigen, denn die Rivalen haben da einen großen Fortschritt gemacht. Die Motoren der Gegner sind nicht nur schnell, ihre Bikes sind auch besser zu handhaben. Es sieht so aus, als würden wir bei den Motoren einen bedeutenden Schritt brauchen, wenn wir die Lücke zur Konkurrenz schließen wollen.»

Maverick Viñales sagt: «Wenn es keinen Grip gibt, haben wir keine Chance.» Teilt Rossi diese Ansicht?

«Unser Motorrad reagiert sehr sensibel auf alle Wetterbedingungen», sagt der Italiener. «Wenn wir ein Wochenende haben, an dem drei Tage lang Trockenheit herrscht, wenn alle Fahrer Gummiabrieb auf den Asphalt bringen, dann sind wir schneller als üblich. Wenn es regnet oder wenn sich die Temperaturen ändern, leiden wir mehr. Deshalb stimme ich Maverick zu, ja.»

«Ich habe mich heute nach dem gestrigen Regen im Warm-up sehr, sehr schlecht gefühlt», schilderte Rossi. «Denn das war so ein Fall, bei dem sich die Verhältnisse stark verändert haben gegenüber Freitag. Und da wir weniger Power haben, müssen wir die Zeit ind en Kurven rausholöen. Das klappt aber nicht, wenn es an Grip fehlt... Immerhin: Aus unerfindlichen Gründen lief es im Rennen ein bisschen besser als am Vormittag.»

Bis zum MotoGP-Rennen hatten wohl die anderen Klassen wieder mehr Gummiabrieb hinterlassen.

Ergebnisse Brünn-GP:

1. Marc Marquez. 2. Dovizioso 3. Miller. 4. Rins. 5. Crutchlow. 6. Rossi. 7. Quartararo. 8. Petrucci. 9. Nakagami. 10. Vinales. 11. Pol Espargaro. 12. Bagnaia. 13. Oliveira. 14. Zarco. 15. Bradl. 16. Rabat. 17. Iannone. 18. Aleix Espargaro. 19. Abraham. 20. Guintoli.

WM-Stand nach 10 von 19 Rennen:

1. Márquez, 210 Punkte. 2. Dovizioso 147. 3. Petrucci 129. 4. Rins 114. 5. Viñales 91. 6. Rossi 90. 7. Miller 86. 8. Quartararo 676. 9. Crutchlow 78. 10. Pol Espargaró 61. 11. Nakagami 57. 12. Morbidelli 52. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 18. 18. Oliveira 18. 19. Bagnaia 15. 20. Rabat 14. 21. Bradl 13.

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