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Cal Crutchlow (2.): «Crash ein Jahr lang beschäftigt»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow führte das Rennen auf Phillip Island sogar an

Cal Crutchlow führte das Rennen auf Phillip Island sogar an

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow freute sich über Platz 2 auf Phillip Island, wo er sich im Vorjahr schwer verletzt hatte: «Dieser Crash hätte das Ende meiner MotoGP-Karriere bedeuten können.»

Cal Crutchlow (33) brauste auf Phillip Island mit einem eindrucksvollen Wheelie als Zweiter über den Zielstrich, denn er kam mit zwiespältigen Erinnerungen an diese Strecke: Der FP2-Crash im Vorjahr mit dem zertrümmerten Knöchel hätte beinahe das Ende seiner Karriere bedeutet.

«Wir haben heute im Warm-up ein paar Set-Up-Dinge gefunden, die uns im Rennen nützlich waren», stellte Crutchlow fest. «Wir haben aber den falschen Reifen gewählt, das weiß man aber immer erst im nachhinein. Wir nahmen den Hard-Hinterreifen. Ich wusste, ich kann den harten bis zum Schluss managen und ein gutes Ergebnis damit erreichen. Ich dachte, der Soft-Reifen sei ein Risiko für mich, ich habe ihn am Wochenende kaum verwendet, abgesehen von den schnellen Qualifying-Runden. Als die Gegner dann vorbeikamen, wusste ich, ihr Reifen war besser als meiner. Ich hatte in den letzten fünf Rennrunden mehr Wheelspin. Der Reifen war total zerstört. Aber ich habe mich ins Ziel gerettet, ich hatte ja einen enormen Vorsprung auf die Verfolger. Ich bin in den letzten Runden nur spazieren gefahren…»

«Marc hat wieder ein unglaubliches Rennen gezeigt. Maverick ebenfalls, es ist ein Jammer, dass er gestürzt ist. Ich bin deshalb Zweiter geworden. Man will nie einen Gegner stürzen sehen. Aber ich wäre ja trotzdem auf dem Podest gewesen», hielt der Brite fest. «Wir haben eine gute Leistung abgeliefert, wenn wir daran denken, was 2018 hier passiert ist. Ich lasse mich normal bei Verletzungen nicht aus der Fassung bringen. Normal stehe ich auf und fahre sofort schneller. Aber dieser Crash hier im Vorjahr hat mich jetzt ein Jahr lang beschäftigt. Ich war nicht happy, als ich zu diesem Grand Prix gekommen bin. Ich musste daran denken, was passieren könnte. Ich war noch nie so schwer verletzt wie damals. Dieser Crash hätte das Ende meiner Karriere bedeuten können. Ich hatte sogar den Chirurg hier, der die Operation letztes Jahr durchgeführt hat. Ich habe mich bei ihm bedankt, denn er hat meine Karriere gerettet. Denn ehrlich gesagt, zu Beginn des Jahres haben wir noch nicht gewusst, ob ich überhaupt fahren kann. Jetzt habe ich drei Podestplätze, einen zweiten Platz hier, das ist sehr, sehr speziell für mich. Und es war großartig, mit Marc und meinem Kumpel Jackie auf den Podium zu stehen.»

Crutchlow weiter: «Jack sah heute aus wie ein Kriegspferd, aber seine neue Rüstung war nicht sehr glänzend, seine Bekleidung hat mich fast aus dem Konzept gebracht. Ich habe ihn vor dem Rennen angerufen und zu ihm gesagt: ‚Hör‘ zu, fahr‘ mir einfach nach, ich flitze auf und davon.‘ Aber als ich ihn dann in seinem Anzug sah, dachte ich, das war keine gute Idee, denn er sah aus wie ein Revolverheld. Nein, es war lustig und unterhaltsam. Es war ein gutes Rennen. Wir haben es gut eingeteilt.»

«Wir haben in dieser Saison einige Probleme gehabt», ergänzte Cal. «Wir wissen, beim 2018-Bike war das Turning besser, jetzt haben wir dafür mehr Power. Wir haben Mühe beim Kurveneingang, mit der Motorbremse und mit dem Turning, Marc hat weniger Kummer, das sieht man. Auf dieser Piste habe ich mich schließlich gut gefühlt, und wenn das der Fall ist, kann ich pushen. So einfach ist das. Manchmal kannst du auf anderen Pisten pushen, wie du willst. Es passt einfach nichts zusammen. Dann bis du nicht schnell genug. Aber jetzt hatte ich einen guten sechsten Platz in Aragón, in Japan bin ich Fünfter geworden. Und jetzt bin ich hier Zweiter geworden. Die letzten drei Rennen war nicht übel. Jetzt müssen wir uns auf Sepang und Valencia konzentrieren. Und ich freue mich schon auf das 2020-Motorrad.»

MotoGP-WM-Stand nach 17 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 375. 2. Dovizioso 240. 3. Rins 183. 4. Viñales 176. 5. Petrucci 169. 6. Quartararo 163. 7. Rossi 153. 8. Miller 141. 9. Crutchlow 1333. 10. Morbidelli 105. 11. Pol Espargaró 89. 12. Mir 77. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 53. 15. Bagnaia 50. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 2.

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