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MotoGP-Kalender: Bleibt der Saisonauftakt in Doha?

Von Günther Wiesinger
Die MotoGP-WM startet aktuell auf dem Losail Circuit in die neue Saison

Die MotoGP-WM startet aktuell auf dem Losail Circuit in die neue Saison

Die MotoGP-Saison 2020 beginnt am 8. März in Doha. 2021 könnte es im Kalender aber wieder einige Verschiebungen geben, denn vor allem die Termine von Phillip Island und Valencia bereiten Probleme.

In den letzten Monaten beschwerten sich die Teams, Teammitglieder, Hersteller und Fahrer vor allem über zwei Aspekte des MotoGP-Kalenders: Warum wird in Phillip Island seit Jahren bei regnerischen, stürmischen und kühler Witterung Ende Oktober gefahren? Und warum wurde Valencia auf Mitte November gerückt, also auf einen Zeitpunkt, bei dem die Fahrer aus südlichen Gefilden wie Rossi und Márquez von «winterlichen Temperaturen» sprechen?

Fakt ist: Wenn sich irgendwann auf Phillip Island der Rennsonntag im australischen Frühling so stürmisch gebärdet wie 2019 der Samstagnachmittag, an dem alle Aktivitäten wegen des Sturms abgeblasen wurden, dann bleibt nur die Absage des Grand Prix – wie 2018 in Silverstone wegen des Regens und der mangelhaften Drainage.

Deshalb wird jetzt für 2021 an einer Umkrempelung des Motorrad-GP-Kalenders gearbeitet.

Bisher scheiterte eine Verlegung des MotoGP-Events in Australien auf März oder April am Veto des lokalen Veranstalters, der Australian Grand Prix Corporation. Denn die AGPC tritt auch als Promoter des Formel-1-WM-Auftakts im zwei Stunden entfernten Melbourne auf. Dort von 13. bis 15. März die Formel 1 gastieren.

Einen MotoGP-Termin im April lehnte der australische GP-Promoter deshalb bisher kategorisch ab.

Aber auf dem Circuit de Catalunya und in Silverstone finden innerhalb weniger Wochen ein Formel 1-GP und der MotoGP-Event statt. In Spanien wird 2020 zum Beispiel am 10. Mai Formel 1 gefahren, die MotoGP-Asse treten vier Wochen später am 7. Juni auf. In England fährt die Formel 1 am 14. Juli, MotoGP am 30. August.

«Zwei solche Events lassen sich also sogar abwickeln, wenn dazwischen nur vier Wochen Abstand sind», rechnete Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta vor einiger Zeit vor. «Dabei wird in Barcelona und Silverstone auf derselben Rennstrecke gefahren. In Australien sind zwei unterschiedliche Rennstrecken im Spiel. Phillip Island könnte also für einen Termin viel früher im Jahr in Ruhe vorbereitet werden.»

Mit einem von den Fahrern geforderten Termin im April hat sich die Dorna im Zusammenhang mit Phillip Island nie anfreunden können. «Denn in der Superbike-WM musste einmal im April der zweite Lauf wegen Hochwassers abgesagt werden», erinnern sich die Dorna-Funktionäre.

Aber nach dem meteorologischen Warnschuss vom letzten Oktober soll das Thema neu verhandelt werden. Erstmals in der GP-Geschichte musste ein MotoGP-Qualifying am Sonntag abgewickelt werden, dazu das Warm-up und das Rennen!

Da der WM-Lauf von Buriram/Thailand für diese Saison bereits vom Oktober auf den 20. März verlegt wurde, könnte der Australien-GP 2021 mit Thailand kombiniert werden.

Bei der Dorna wird diskutiert, ob man der Australian Grand Prix Corporation (AGPC) und deren CEO Andrew Westacott eine Terminverlegung schmackhaft machen könnte, indem man den MotoGP-Saisonauftakt nach Down Under verlegt.

Phillip Island stand bereits 1989 im Frühjahr auf dem Kalender – damals als zweiter Grand Prix nach Suzuka/Japan am 9. April. Im Jahr 1990 erlebte Phillip Island das WM-Finale – aber schon am 16. September! 1993 bis 1995 fand der Saisonauftakt bereits in Australien statt – allerdings in Eastern Creek bei Sydney. Seit 2007 wird der Saisonstart in Doha/Katar abgewickelt.

Jetzt wird folgende Terminplanung für 2021 diskutiert: Saisonstart auf Phillip Island im Februar, gefolgt von Buriram und Katar im März. Die Superbike-WM könnte zwei Wochen vor der GP-Saison in Phillip Island beginnen – oder in den April verlegt werden.

Der Dorna-Vertrag mit dem Phillip-Island-Promoter läuft zwar bis 2026, trotzdem pocht die Dorna jetzt auf ein Entgegenkommen bei der Terminplanung – denn es geht um die Sicherheit der Fahrer.

Dass sich die GP-Fahrer 2019 wegen der Kälte geweigert haben, an der Fahrerparade (eine Runde in Cabrios) teilzunehmen, war auch eine Auswirkung des Wetters.

Was mit dem Valencia-GP passieren wird, lässt sich noch nicht vorhersagen.

Die naheliegendste Lösung: Die Termine im September und Oktober müssten dichter gestaffelt werden, damit Valencia wieder zwei Wochen früher stattfinden kann. Den bisherigen Buriram-Termin im Oktober soll 2021 (oder später) Lombok/Indonesien übernehmen.

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