MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Pernat: Was die Unterschrift von Viñales bedeutet

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales ist bei Yamaha bis 2022 gesetzt, aber wie geht es mit Valentino Rossi weiter?

Maverick Viñales ist bei Yamaha bis 2022 gesetzt, aber wie geht es mit Valentino Rossi weiter?

MotoGP-Insider Carlo Pernat war bis gestern noch davon überzeugt, dass Maverick Viñales 2021 für Ducati auf Titeljagd gehen würde. Mit der Vertragsverlängerung setzt Yamaha nicht nur Valentino Rossi unter Druck.

«Ich war sehr überrascht, das sage ich ganz ehrlich. Asche über mein Haupt, denn ich war mehr als überzeugt davon, dass die logische Wahl von Ducati Viñales sei», kommentierte Carlo Pernat die frühe Vertragsverlängerung von Yamaha und Maverick Viñales bis einschließlich 2022, die am gestrigen Dienstag bekanntgegeben wurde.

«Yamaha hat alle ganz schön überrascht», fuhr Pernat im Interview mit den Kollegen von GPOne.com fort. «Ich hätte mir jetzt die Unterschrift von Quartararo erwartet, nicht die von Viñales. Denn es war Fabio, der im Vorjahr alle gedrängt hat – Fahrer und Hersteller, sie mussten sich an die Arbeit machen.»

Jetzt hingegen habe sich das Szenario auf dem Transfermarkt komplett verändert: «Das Zünglein an der Waage ist jetzt Quartararo, mehr als Valentino [Rossi]. Es scheint so, als sei die Hierarchie bei Yamaha eine andere. Wenn sie zuerst Viñales unter Vertrag genommen haben, heißt das, dass er der Wichtigste ist», so der italienische Motorradsport-Manager.

Dabei geht es nicht nur um das Kräfteverhältnis im Hause Yamaha, auch auf Ducati wirkt sich die Entscheidung aus – denn der WM-Dritte des Vorjahres galt als Kandidat für einen Platz im Werksteam aus Borgo Panigale. «Ducati wurde in die Enge getrieben, sie haben keinen Pfeil im Köcher. Klar, ihnen bleibt Dovizioso, den ich immer als Fast-Phänomen bezeichne, aber er hat ein gewisses Alter erreicht und das Verhältnis mit der Ducati-Spitze ist nicht mehr ausgezeichnet, er könnte auch entscheiden aufzuhören oder etwas Neues zu versuchen – auch wenn es vielleicht möglich ist, ihn zum Bleiben zu überreden», meinte Pernat über seinen 33-jährigen Landsmann und dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister. «Dann gibt es Petrucci, vom dem ich hoffe, dass er noch einen Sprung macht, aber ich glaube, dass er schon sein Maximum erreicht hat. Meiner Meinung nach könnte in Zukunft Miller am Zug sein – und ich hoffe, dass sich Bagnaia zeigt, weil er ein ausgezeichneter Fahrer ist.»

Welche Optionen hat Ducati außerhalb der eigenen Reihen? «Die Hauptoptionen waren Viñales oder Quartararo. Wenn ich ein Ducati-Manager wäre, dann würde ich jetzt tief in die Tasche greifen und Fabio holen. Ich verstehe ihre Strategie nicht», grübelte Pernat. «Ich schließe im Moment aber auch nicht aus, dass Yamaha alle vier Fahrer behält, die sie aktuell haben.» Das bedeute aber nicht zwingend, dass der noch zu vergebene Platz im Werksteam nicht von Senkrechtstarter Fabio Quartararo (20) eingenommen werden könnte.

Tatsächlich sind sich renommierte Sportmedien in Spanien und Italien inzwischen einig, dass Yamaha nach der Vetragsverlängerung mit Viñales in Kürze auch die Beförderung des Franzosen in das Werksteam für 2021 verkünden wird.

Rossi selbst ließ schon mehrmals durchblicken, dass die Fortsetzung seiner Karriere von den Ergebnissen in der anstehenden Saison abhängt – aber die Zeit drängt. Wie geht es für den bald 41-jährigen Superstar weiter? «Die Idee, die sich herumspricht, ist, dass Valentino und sein Bruder Luca Marini zusammen [bei Petronas] fahren könnten, aber bisher ist es nur eine Idee», unterstrich Pernat.

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