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MotoGP: Warum manche Teams um ihre Existenz bangen

Von Günther Wiesinger
Navarro vor Nagashima beim Moto2-Rennen in Doha: Wann gibt es endlich wieder Action?

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Die großen MotoGP-Werksteams mit starken Sponsoren im Rücken werden die Covid-19-Krise überleben. Aber für die kleinen Teams aus der Moto3 und Moto2 brechen die Einnahmen weg.

Die Motorrad-GP-Teams aller drei Klassen stehen nach den Verschiebungen der Grand Prix in Thailand, Texas und Argentinien vor großen Herausforderungen. Denn es gehen die Einnahmen durch die Dorna und IRTA im März und April verloren, auch die monatlichen oder vierteljährlichen Zahlungen der Sponsoren könnten ausbleiben, wenn ihnen keine Gegenleistung geboten wird. Die Kosten bei Personal, Leasingraten und so weiter laufen weiter.

«Wenn keine Rennen stattfinden, müssen wir die Kosten senken», erklärte ein Teammanager. «Das Geld, das wir jetzt einsparen, werden wir im Herbst dringend brauchen.»

Manche Teamchefs machen sich Sorgen, ob in der zweiten Saisonhälfte, wenn innerhalb von zehn Wochen acht Grand Prix anberaumt sind, noch genügend finanzielle Mittel vorhanden sein werden, um die kostspieligen Übersee-Reisen zu bezahlen.

In dieser Situation sind betriebswirtschaftliches Handeln und Fingerspitzengefühl gefragt.

Zur Erinnerung: Im Zug der weltweiten Wirtschaftskrise 2008/2009 hat sich Kawasaki aus der MotoGP-WM zurückgezogen, das Suzuki-Werksteam folgte nach der Saison 2011 für drei Jahre.

KTM ist krisenerprobt und entschloss sich nach 2008 wegen der einbrechenden Verkaufszahlen zum Rückzug aus den Zweitakt-Klassen 125 und 250 ccm – und kehrte erst 2012 mit der neuen Moto2-Viertakt-Maschine wieder in den GP-Sport zurück.

Übrigens: Falls der GP von Spanien von 1. bis 3. Mai in Jerez stattfinden kann, soll in der Woche davor für alle drei Klassen ein Test in Aragón oder Jerez abgewickelt werden.

KTM beschäftigt zum Beispiel insgesamt mehr als 500 Personen in den Werksteams von KTM, Husqvarna und GasGas in den Rennserien wie MotoGP, Motocross, Supercross, Rallye und Endurosport. Dazu kommen Techniker für die Moto3-WM und WP-Suspension. Die bisher erfreulichen Verkaufszahlen und das Vorhandensein treuer und zahlungskräftiger Sponsoren und Partner erleichtern die Situation bei Firmen wie KTM.

Allein die MotoGP-WM kostet KTM rund 30 Millionen Euro im Jahr, für den Red Bull Rookies Cup und Moto3, Moto2 (mit dem Aki-Ajo-Team und Katar-Sieger Tetsuta Nakashima) werden weitere zehn Millionen veranschlagt.

Für KTM, Aprilia, Suzuki und Honda fällt neben den ersten  Übersee-GP jetzt auch der MotoGP-Test in Jerez vom 18. bis 20. März flach.

KTM schickt alle Beschäftigten im Stammwerk Mattighofen von 30. März bis 10. April auf Urlaub. Diese Maßnahme gilt auch für die ca. 150 Beschäftigten von KTM Factory Racing im benachbarten Munderfing. Dafür werden die Mitarbeiter eventuell im August weniger Ferien haben, falls einige Europa-GP vom Mai und Juni auf den Sommer verlegt werden müssen.

Aber vorläufig können die Teams momentan nicht viel anderes machen als der Dinge zu harren, die da kommen werden.

Bevor die Reisebeschränkungen nicht gelockert und die Grenzen nicht geöffnet werden, viele Dekrete und Verordnungen sind vorläufig bis Ostern oder bis Ende April festgeschrieben, kann nicht einmal getestet werden. Außerdem befindet sich das gesamte Material bisher in Doha/Katar. Vorläufig ist geplant, es nach Spanien zu verfrachten, sobald sich abzeichnet, ob der nächste Grand Prix in Jerez veranstaltet werden kann.

Der aktuelle Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP
03. Mai Jerez/E
17. Mai: Le Mans/F
31. Mai: Mugello/I
07. Juni: Barcelona/E
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni Assen/NL
12. Juli: KymiRing/SF
09. August: Brünn/CZ
16. August: Red Bull Ring/A
30. August: Silverstone/GB
13. September: Misano/I
27. September: Aragón/E
04. Oktober: Buriram/TH
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA
22. November: Las Termas
29. November: Valencia/E

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