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Cal Crutchlow (LCR): Flucht vom Startplatz geplant

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow heute in Jerez auf der LCR-Honda

Cal Crutchlow heute in Jerez auf der LCR-Honda

46 Grad wurden heute beim Jerez-Test bei direkter Sonneneinstrahlung gemessen. «Am Sonntag werden wir nicht 25 Minuten am Grid stehen. Wir werden in die Boxen verschwinden», kündigte Cal Crutchlow an.

Platz 7 mit 0,520 sec Rückstand auf die Bestzeit von Yamaha-Star Maverick Viñales, nur vier Zehntelsekunden hinter Weltmeister Marc Márquez – LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow demonstrierte auch am Mittwoch-Testtag vor dem Jerez-GP bei fast 40 Grad Hitze, dass er mit seinen 34 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehört.

«Wir sind seit fast fünf Monaten nicht auf unseren GP-Bikes gesessen, aber es ist überraschend gut gelaufen», stellte Cal fest. «Ich habe seit dem Katar-Test nie ein Motorrad gesteuert. Es ist nett gewesen, wieder das Team zu treffen und gemeinsam zu arbeiten. Ich habe mich trotz der langen Pause auf dem Motorrad ganz gut gefühlt. Dabei haben die Gegner seit dem Ende des Lockdowns geschätzte drei Millionen Runden auf ihren Motocross-Maschinen, Superbikes und Minibikes gedreht. Ich bin froh, dass ich jetzt auch wieder Gas geben darf.»

Wie kam der Engländer mit der brutalen Sommerhitze in Andalusien zurecht? Cal: «Ich selbst habe mich am Nachmittag nicht sehr gut gefühlt, das hatte damit zu tun, dass das Motorrad mit der Hitze nicht besonders gut fertig wurde. Das ist etwas, woran wir arbeiten müssen. Ich hatte Mühe mit dem Turning. In der Session in der Früh hatte ich ein besseres Gefühl, was eigentlich normal ist. Wir müssen den Grip in der Kurvenmitte verbessern. Es war schön, wieder ein Rennmotorrad unter sich zu haben. Weniger unterhaltsam war das Fahren bei 46 Grad oder was auch immer da bei direkter Sonneneinstrahlung gemessen wurde.»

«Abgesehen davon fürchte ich mich schon vor dem Rennen, denn wir stehen in diesem Jahr fünf zusätzliche Minuten auf dem Startplatz. 25 Minuten! Aber ich weiß jetzt schon, was passieren wird. Wir werden alle die Bikes auf dem Grid stehen lassen und uns in den Schatten der Boxen zurückziehen. Die ‘grid time‘ wurde wegen der zusätzlichen TV-Zeit verlängert. Aber die TV-Zuseher werden uns weniger sehen, weil wir verschwinden werden.»

Michelin brachte neue Reifentypen nach Jerez. Cal probierte den Soft und den Medium. «Ich bin der einzige gewesen, der eigentlich auch mit der harten Mischung rausfahren wollte. Aber als ich erfahren habe, dass wirklich sonst niemand damit fährt, habe ich auch verzichtet, weil ich das Gefühl hatte, ich würde damit nur kostbare Runden vergeuden. Dabei ist es momentan sehr, sehr wichtig für mich, möglichst viel zu fahren, denn wir haben neue Sachen zu probieren. Insgesamt ist der neue Reifen gut. Er ist sinnvoll für die Meisterschaft und für die Fahrer, denn wir haben mehr Grip. Aber für uns Honda-Fahrer entstehen dadurch neue Probleme. Denn wir sind daran gewöhnt, dass unser Bike stark slidet. jetzt haben wir hinten mehr Grip, also wird das Vorderrad noch mehr belastet als bisher. Wir müssen den Grip etwas reduzieren, damit sich das Motorrad besser steuern lässt.»

Jerez-Test, MotoGP, kombinierte Zeitenliste:

1. Viñales, Yamaha, 1:37,793 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:37,911 min, + 0,118 sec
3. Marc Márquez, Honda, 1:37,941, + 0,148
4. Rins, Suzuki, 1:38,193, + 0,400
5. Rossi, Yamaha, 1:38,222, + 0,429
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,285 + 0,492
7. Crutchlow, Honda, 1:38,313, + 0,520
8. Miller, Ducati, 1:38,348, + 0,555
9. Mir, Suzuki, 1:38,380, + 0,587
10. Bagnaia, Ducati, 1:38,417, + 0,624
11. Oliveira, KTM, 1:38,426, + 0,633
12. Zarco, Ducati, 1:38,513, + 0,720
13. Pol Espargaró, KTM, 1:38,592, + 0,799
14. Morbidelli, Yamaha, 1:38,646, + 0,853
15. Dovizioso, Ducati, 1:38,779, + 0,986
16. Nakagami, Honda, 1:38,873, + 1,080
17. Smith, Aprilia, 1:38,942, + 1,149
18. Binder, KTM, 1:39,016, + 1,223
19. Lecuona, KTM, 1:39,089, + 1,296
18. Alex Márquez, Honda, 1:39,151, + 1,358
21. Petrucci, Ducati, 1:39,249, + 1,456
22. Rabat, Ducati, 1:39,407 + 1,614 

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