Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

WM-Leader Andrea Dovizioso: «Das wird nicht reichen»

Von Maximilian Wendl
Andrea Dovizioso übernimmt die WM-Führung

Andrea Dovizioso übernimmt die WM-Führung

Unverhofft kommt oft: Mit P7 in Misano hat Andrea Dovizioso die WM-Führung übernommen. Damit hat der Ducati-Pilot nicht gerechnet. Aufgrund der Probleme möchte er sich auch noch nicht mit der Spitzenposition anfreunden.

Damit hat Andrea Dovizioso nicht gerechnet. Der Italiener übernimmt trotz eines enttäuschenden siebten Platz die Führung in der Weltmeisterschaft. Dabei profitierte er von den Patzern des bisherigen Leaders Fabio Quartararo, der gleich zwei Mal Bekanntschaft mit dem Asphalt und dem Kies machte. «Das ist alles ein bisschen komisch. Ich hatte während des Rennens große Probleme. Am Ende zählt die Gesamtwertung. Ich habe mit einer besseren Platzierung gerechnet, aber nicht mit der Führung in der WM.»

Lob sprach der Ducati-Pilot seinem Markenkollegen Francesco Bagnaia aus. Dank einer Aufholjagd kämpfte sich der Pramac-Pilot noch auf das Podest und feierte damit ein starkes Comeback, nachdem er zuvor drei Rennen verpasst hatte. «Glückwünsch. Er kann besser mit dem Reifen umgehen. Der Reifen verlangt verschiedene Dinge, auf die ich im Moment keine Antworten habe. Es ist auf jeder Strecke anders, deswegen kann man sich schlecht darauf einstellen. Das sieht man ja auch an KTM. Sie waren hier nicht schnell. Außerdem muss ich meine Art, die Vorderbremse zu nutzen, anpassen.»

Die Fahrweise der Ducati hat sich aufgrund der neuen Reifen verändert, erklärt Dovizioso: «Im Vorjahr hat man gebremst, ist ein wenig gerutscht und hat eingelenkt. Jetzt hat man mehr Grip auf dem Hinterreifen. Das hat zur Folge, dass man schnell in die Kurve reinfährt und das ist nicht mein Fahrstil.»

Helfen soll ein Test am Dienstag, den sowohl Dovizioso als auch Teamkollege Danilo Petrucci in Angriff nehmen werden. Dovizioso tappt bei der Spurensuche, weshalb die Geschwindigkeit fehlt, noch im Dunkeln. Der 34-Jährige sagt: «Wenn ich so fahre wie ich es im vergangenen Jahr getan habe dann funktioniert es nicht. Ich versuche alles und habe dadurch sogar Probleme mit dem Arm, weil ich so aggressiv fahren muss, um schnell zu sein.»

Letztendlich bleibt Dovizioso aber bei seiner Eingangsaussage und beruft sich dabei auch auf seine Erfahrung: «Wir sind Erster und es hilft mir, dass ich schon so viele Rennen gefahren bin. Aber am Ende wird das nicht reichen. Es fehlt die Geschwindigkeit, um bis zum Ende um die WM mitzufahren. Die Erfahrung zu haben, ist gut. Aber das wird nicht reichen.»

Den Fans macht der Pilot aus Forlimpopoli Hoffnung: «Die Meisterschaft bleibt bis zum Ende verrückt. Es gibt viele schnelle Fahrer und schnelle Motorräder. Es können so viele Fahrer gewinnen oder auf das Podest fahren.»

Im Umkehrschluss bedeutet das: Dovizioso, immerhin dreimaliger Vize-Weltmeister, will sich noch nicht so recht mit der WM-Führung anfreunden. Er nahm das Geschenk von Quartararo aber gerne an und in Verhandlungsgesprächen bezüglich einer möglichen Zukunft in der MotoGP-Klasse kann die Spitzenposition in der Weltmeisterschaft nur hilfreich sein.

Ergebnis, MotoGP, San Marino-GP

1. Morbidelli, Yamaha, 27 Runden in 42:02,,272 (= 162,8 km/h)
2. Bagnaia, Pramac Ducati, + 2,217 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,290
4. Rossi, Yamaha, + 2,643
5. Rins, Suzuki, + 4,044
6. Viñales, Yamaha, + 5,383
7. Dovizioso, Ducati, + 10,358
8. Miller, Pramac Ducati, + 11,155
9. Nakagami, Honda, + 10,839 (eine Position zurückversetzt)
10. Pol Espargaró, KTM, +12,030
11. Oliveira, KTM, + 12,376
12. Binder, KTM, + 12,405
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,142
14. Lecuona, KTM, + 19,914
15. Zarco, Ducati, + 20,152
16. Petrucci, Ducati, + 22,094
17. Alex Márquez, Honda, + 22,473
18. Bradl, Honda, + 37,856
19. Smith, Aprilia, + 1:18,831 min

Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen

1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci, 25.

Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen

1.Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.

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