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Andrea Dovizioso nach «Rennunfall»: Sehr enttäuscht

Von Nora Lantschner
Johann Zarco schickte Andrea Dovizioso ins Kiesbett

Johann Zarco schickte Andrea Dovizioso ins Kiesbett

Der Catalunya-GP von Ducati-Pilot Andrea Dovizioso war schon in der ersten Runde vorbei, aus der MotoGP-WM-Führung wurde ein Rückstand von 24 Punkten: «Was passiert ist, zieht dir den Boden unter den Füßen weg.»

Die Vorzeichen waren mit Startplatz 17 schon schwierig, aber dass er im Catalunya-GP schon in der zweiten Kurve von Johann Zarco abgeräumt wurde, war für Andrea Dovizioso eine bittere Pille. Die WM-Führung ist der Ducati-Werksfahrer damit los – und mit einem Schlag liegt der Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre nun 24 Punkte hinter Sieger Fabio Quartararo nur noch auf Gesamtrang 4.

«Was im Rennen passiert ist, zieht dir den Boden unter den Füßen weg, das trifft dich wirklich hart», gestand «Dovi». «Ich bin sehr enttäuscht. Wenn so etwas passiert, dann ist das sehr frustrierend, weil du nichts tun konntest. Denn so hatte man nicht einmal die Chance, Plätze gutzumachen. Und das war mir ja auch schon gelungen. Am Ende kann man aber nicht alles einem zuschieben, bei der Dynamik von heute. Das hätte es einfach nicht gebraucht, und fertig.»

Kam es zur Aussprache mit Zarco? «Johann ist in mein Office gekommen, um mit mir zu reden. Er hat einen Fehler gemacht, weil er Angst bekommen hat, gebremst hat – und gestürzt ist», verwies der Italiener auf den Wackler von Danilo Petrucci. «Es gab aber absolut keinen Streit, denn bei dieser Art von Sturz fängt man gar nicht zu diskutieren an.»

Was hätte sich Dovi im Rennen zugetraut? «Wenn man von außen zuschaut, dann scheint alles einfacher zu sein. Deswegen ist das schwer zu sagen. Hätte ich gewinnen können? Fast», konnte der 34-Jährige trotz allem noch Lachen. «Nein, Scherz beiseite. Ich glaube, dass die Pace in den Trainings-Sessions nicht allzu schlecht war. Es war sehr wichtig, einen guten Start zu erwischen – und das ist mir gelungen. Darüber war ich sehr glücklich. Aber ja, es war ein Rennunfall, dazu habe ich nicht mehr zu sagen.»

Zurück zum Rennen: «Wenn wir das Rennen analysieren, dann haben die Reifen deutlich abgebaut. Bagnaia, der in den Trainings gleich schnell war wie ich, war im finalen Rennabschnitt sehr konkurrenzfähig, weil sein Reifen weniger nachgelassen hat. Am Ende war er nicht zu weit weg von der Spitze. Ich weiß nicht, ob er etwas gefunden hat, oder ob das auch für mich möglich war. Das weiß ich nicht. Wir müssen einfach weiter daran glauben und weiterhin arbeiten. Für die Weltmeisterschaft haben wir heute aber viele Punkte verloren», weiß der 15-fache MotoGP-Sieger.

In dieser verrückten Saison ging es aber schon oft hin und her. Gibt es also noch Hoffnung im WM-Kampf? «Sicher. Aber der Punkt ist: Wir müssen schnell sein», stelle Dovizioso klar. «Zunächst müssen wir das schaffen und dann erst an die Weltmeisterschaft denken. Ich hoffe und ich glaube, dass Le Mans eine gute Strecke für uns sein kann. Mal schauen, ob wir auf der Bremse einen Schritt machen und auf eine bessere Weise fahren können. Das wäre sehr, sehr wichtig.»

Ergebnisse MotoGP Catalunya/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 24 Runden in 40:33,176 min
2. Joan Mir (E), Suzuki, +0,928 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +1,898
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,846
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +3,391
6. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +3,518
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, 3,671
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +6,117
9. Maverick Vinales (E), Yamaha, +13,607
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, +14,483
11. Brad Binder (ZA), KTM, +14,927
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,647
13. Alex Marquez (E), Honda, +17,327
14. Iker Lecuona (E), KTM, +27,066
15. Tito Rabat (E), Ducati, +27,282
16. Bradley Smith (GB), Aprilia, +28,736
17. Stefan Bradl (D), Honda, +32,643
– Miguel Oliveira (P), KTM
– Valentino Rossi (I), Yamaha
– Pol Espargaro (E), KTM
– Johann Zarco (F), Ducati
– Andrea Dovizioso (I), Ducati

Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.

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