Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Andrea Dovizioso: Nicht zum ersten Mal abgeräumt

Von Simon Patterson
Andrea Dovizioso und Johann Zarco im Kiesbett von Montmeló

Andrea Dovizioso und Johann Zarco im Kiesbett von Montmeló

In der jüngeren Vergangenheit wurde Andrea Dovizioso mehrfach abgeschossen. Mal war es ein unvernünftiger Teamkollege, mal eine Fehleinschätzung oder einfach Pech.

Andrea Dovizioso ist beim Catalunya-GP einmal mehr das Opfer eines Rennunfalls gewesen, bei dem er nichts dazu konnte. Johann Zarco, sein Ducati-Markenkollege, räumte den bisherigen WM-Führenden ab. Die Konsequenz: Beide schieden aus, Dovizioso war seine Führung los.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass der 34-Jährige aber häufig beteiligt ist, wenn es um Unfälle mit Rivalen geht. Das liegt unter anderem auch daran, dass Doviziosos Stärke nicht der Samstag ist und er deshalb häufig weit hinten startet. Hier eine Auswahl der vergangenen sechs Jahre.

Malaysia-GP 2015

Dovizioso und Cal Crutchlow vom LCR Honda-Team kämpften um den vierten Platz, als sich der Brite in Kurve 6 mit einem aggressiven Manöver seinem Konkurrenten entledigte. Doviziosos Desmosedici GP15 – ausgestattet mit neuen Winglets – ging nach einem Kontakt zu Boden und Crutchlow fuhr davon. Für die Aktion wurde er später noch auf P5 zurückgestuft.

Argentinien-GP 2016

Es schien ein fast perfekter Tag für Ducati zu sein, denn der Hersteller aus Borgo Panigale hatte das beste Resultat seit über einem Jahr vor Augen. Andrea Dovizioso und Andrea Iannone lagen auf den Plätze 2 und 3. Allerdings kochten bei Iannone die Emotionen in der letzten Kurve über. Er machte seinem Spitznamen «The Maniac» (Der Verrückte) alle Ehre und kollidierte mit Dovizioso. Das Resultat: Beide stürzten. Für Iannone kam es aber noch schlimmer, denn das Management der Roten entschieden sich danach mit Jorge Lorenzo eine Zusammenarbeit einzugehen. Iannone blickte in die Röhre. Dovizioso versuchte, zu Fuß die Start-und-Ziellinie zu überqueren.

USA-GP 2016

Nur eine Woche später erwischte es Dovizioso erneut. Diesmal war der sonst so vorsichtig fahrende Dani Pedrosa der Übeltäter. Aber ganz so einfach ist es nicht, denn Dovizioso machte zunächst selbst einen Fehler. Auf P3 liegend bremste er zu spät und konnte in Kurve 1 die Linie nicht halten. Pedrosa dahinter verpasste den Bremspunkt ebenfalls, stürzte und kreuzte dabei die Linie von Dovizioso, der auf die Ideallinie zurückkehren wollte.

Argentinien-GP 2017

Der Circuit Termas de Rio Hondo bleibt kein gutes Pflaster für Dovizioso. Der Italiener versuchte Danilo Petrucci zu überholen und bremste in seiner gewohnten Art sehr spät. Das Problem: Er konnte die Linie nicht halten. Dadurch bekam Aleix Espargaró die Möglichkeit, durchzuschlüpfen. Der Spanier verlor aber die Kontrolle und räumte Dovizioso ab.

Spanien-GP 2018

Jorge Lorenzo reihte sich in die Reihe der namhaften Unfall-Kollegen von Dovizioso ein Jahr später ein. Der Spanier hatte Probleme bei Ducati. Er versuchte einiges, brachte das Motorrad aber selten auf Touren. In Spanien sah es für Lorenzo zunächst gut aus. Er kämpfte mit Dovizioso um P2, doch dann kam es zu einem Kontakt. Dovizioso bremste wieder spät. Innen berührten sich Pedrosa, der spektakulär stürzte, und Lorenzo. Sie nahmen Dovizioso mit ins Aus.

Catalunya-GP 2019

Wieder heißen die Betroffenen unter anderem Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso. Der Spanier war inzwischen bei Repsol Honda unter Vertrag. Die Vorgeschichte ist aber ähnlich: Lorenzo hatte gerade erst wieder Selbstvertrauen gesammelt. Er griff Landsmann Maverick Vinales an, touchierte dabei aber auch Dovizioso und, um das Unglück perfekt zu machen, stürzte auch noch Valentino Rossi. Für alle vier Piloten war der Nachmittag früh vorbei.

British-GP 2019

Das war der vielleicht beängstigendste Unfall von Dovizioso: Im Vorjahr kollidierte er nach dem Start mit Fabio Quartararo im schnellen ersten Knick des Kurses. Alex Rins stürzte beinahe. Quartararo erschrak und machte Bekanntschaft mit dem Asphalt, als er ausweichen wollte. Dovizioso konnte ebenfalls nicht mehr die Spur wechseln. Er crashte spektakulär und seine Ducati ging in Flammen auf, während der Italiener im Kies lag.

Catalunya-GP 2020

Den jüngsten Vorfall gab es in Montmeló. Dovizioso war erneut unschuldig. Sein Teamkollege Danilo Petrucci hatte einen Wackler, Zarco reagierte und stürzte dabei in Dovizioso – ein bitterer Rennunfall. Dieser könnte ihn aber teuer zu stehen kommen, denn in der umkämpften WM ist er nun nur noch in der Rolle des Verfolgers.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 11:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Mo. 23.12., 11:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 12:35, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 15:20, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 6