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Pol Espargaró (KTM): Die knifflige Reifenfrage

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró: Der Soft-Reifen ist an der weißen Kennzeichnung zu erkennen

Pol Espargaró: Der Soft-Reifen ist an der weißen Kennzeichnung zu erkennen

Corona-bedingt wurde der Kalender der MotoGP-WM 2020 komplett umgekrempelt, weshalb die Saison im November in Europa enden wird. Die Bedingungen stellen auch Reifenlieferant Michelin auf die Probe, weiß Pol Espargaró.

Die Reifen sind in der MotoGP-Saison 2020 nicht nur aufgrund des neu konstruierten Hinterreifens, der beispielsweise Andrea Dovizioso Kopfzerbrechen bereitet, großes Gesprächsthema. Auch die Tatsache, dass die Saison Corona-bedingt nur in Europa ausgetragen wird, spielt hier eine Rolle. Denn die im Vergleich zu den üblichen Terminen deutlich kühleren Temperaturen in Barcelona und Le Mans sorgten für eine zusätzliche Herausforderung – und mitunter Kritik an der Reifenauswahl von Alleinausrüster Michelin.

«Wenn man sieht, dass alle in allen Sessions Soft vorn und Soft hinten verwenden und keiner den Medium ausprobiert, dann bedeutet das, dass die ‚Allocation‘ nicht gut ist. Das ist klar, wir haben auch in der Safety Commission darüber gesprochen. Auch in den Rennen zuvor war es zu kalt und wir haben alle die weichen Mischungen verwendet», stellte Pol Espargaró beim Frankreich-GP fest.

«Wir konnten normalerweise vorne die härteren Mischungen verwenden, zum Beispiel in Österreich, und dadurch auf der Bremse ziemlich profitieren. In Le Mans funktionierte das aber nicht – und in Barcelona haben wir das Ergebnis gesehen, als es bewölkt war und der Asphalt keine gute Temperatur erreichte», erinnerte der Red Bull-KTM-Star an die Stürze im Catalunya-GP. Dort zählten er und sein Markenkollege Miguel Oliveira noch zu den wenigen Fahrern, die auf den Medium-Vorderreifen gesetzt hatten.

In Le Mans hatte das gesamte MotoGP-Feld für das Rennen den weichen Slick-Vorder- und Hinterreifen aufgezogen. Der kurz vor dem Start einsetzende Regen mischte die Karten dann aber neu, weil letztendlich die Regenreifen zum Einsatz kamen.

Trotzdem fasste Pol Espargaró zusammen: «Wenn jeder die weichen Reifen nimmt, zeigt das, dass sie vielleicht weichere Mischungen oder eine andere Allocation bringen sollten.»

Gilt das auch für das anstehende Aragón-Doppel? «Ich weiß nicht, wie die Strecke in Aragón sein wird, ob es wärmer ist und wir den Medium verwenden können und dann nicht so sehr leiden wie in Le Mans… Aber die Wahrheit ist, dass wir alle die weicheren Mischungen nehmen. Vielleicht wäre die Lösung auch, mehr von den Soft-Reifen zur Verfügung zu stellen. Ich weiß nicht, es gibt mehrere Ansätze. Aber sicher ist: Wenn jeder den Soft verwendet, dann ist die Allocation nicht perfekt – aber wenigstens funktioniert der Soft gut. Vielleicht könnten auch Dual-Compound-Reifen eine gute Lösung sein: Zum Beispiel für Le Mans etwas härter auf der rechten Flanke und dafür links derselbe Gummi wie beim Soft.»

Zur Erinnerung: In Le Mans wiesen am vergangenen Wochenende nur die Hinterreifen ein asymmetrisches Design mit einer verstärkten rechten Flanke auf.

Der 29-jährige Spanier weiß aber auch: «Es ist auch für Michelin schwierig mit diesen kalten Bedingungen. Ich weiß nicht, es ist knifflig», seufzte der Dritte des Frankreich-GP.

Der restliche MotoGP-Kalender 2020

18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)
22. November: Portimão (GP Portugal)

Rennergebnis MotoGP Le Mans/F:

1. Danilo Petrucci, Ducati, 26 Runden in 45:54,736 min
2. Alex Márquez, Honda, +1,273 sec
3. Pol Espargaró, KTM, +1,711
4. Andrea Dovizioso, Ducati, +3,911
5. Johann Zarco, Ducati, +4,310
6. Miguel Oliveira, KTM, +4,466
7. Takaaki Nakagami, Honda, +5,921
8. Stefan Bradl, Honda, +15,597
9. Fabio Quartararo, Yamaha, +16,687
10. Maverick Viñales, Yamaha, +16,895
11. Joan Mir, Suzuki, +16,980
12. Brad Binder, KTM, +27,321
13. Pecco Bagnaia, Ducati, +33,351
14. Aleix Espargaró, Aprilia, +39,176
15. Iker Lecuona, KTM, +51,087

WM-Stand nach 9 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 115 Punkte. 2. Mir 105. 3. Dovizioso 97. 4. Viñales 96. 5. Nakagami 81. 6. Morbidelli 77. 7. Miller 75. 8. Pol Espargaró 73. 9. Oliveira 69. 10. Petrucci 64. 11. Binder 62. 12. Rins 60. 13. Rossi 58. 14. Alex Márquez 47. 15. Zarco 47. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 24. 18. Lecuona 18. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 170 Punkte. 2. Ducati 151. 3. KTM 125. 4. Suzuki 118. 5. Honda 92. 6. Aprilia 32.

Team-WM:

1. Petronas Yamaha SRT, 192 Punkte. 2. Team Suzuki Ecstar 165. 3. Ducati Team 161. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 154. 5. Red Bull KTM Factory Racing 135. 6. Pramac Racing 121. 7. LCR Honda 94. 8. Red Bull KTM Tech3 87. 9. Repsol Honda Team 55. 10. Esponsorama Racing 55. 11. Aprilia Racing Team Gresini 35.

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