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Stefan Bradl (11.): «Dürfen uns jetzt nicht ausruhen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl führt die verbesserte Konkurrenzfähigkeit von Honda auf die radikale Set-up-Änderung vom letzten Samstag zurück. Er warnt aber: «Es kann sich schnell wieder alles ändern.»

Stefan Bradl übertraf am Freitag beim Teruel-GP mit den Plätzen 4 und 11 nicht nur seine Erwartungen, sondern auch jene von HRC und von Repsol-Honda. Und den aufmerksamen Beobachtern in Aragón fiel auf: Cal Crutchlow hat seine drittbeste Gesamtzeit im Windschatten des HRC-Testfahrers erzielt – wie Danilo Petrucci letzten Samstag im Q1 seine Bestzeit hinter Andrea Dovizioso.

Heute will sich Stefan beim «Gran Premio Liqui Moly de Aragón» vor allem eine bessere Ausgangsposition fürs Rennen sicheren als letzte Woche, als er über den 21. und letzten Startplatz nicht hinauskam. «Ich bin am Sonntag ein gutes Rennen gefahren, ich habe in den letzten 20 Runden nur noch zehn Sekunden auf den Sieger verloren und bin in meiner schnellsten Rennrunde nur 0,1 sec langsamer gewesen als im Qualifying. Aber das Rennergebnis war mit Platz 17 nicht zufriedenstellend. Trotzdem haben die Rundenzeiten am Sonntag dokumentiert, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe. Wir haben eine bessere Pace gefunden und beim Set-up die richtige Richtung eingeschlagen. Das haben wir seit Monaten zum Ziel gehabt. Es sieht so aus, als sei Honda inzwischen wieder konkurrenzfähig. Wir haben gewusst: Wir können vorne mitfahren, wenn wir die richtigen Entscheidungen treffen und die richtigen Dinge tun. Aber wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen. Die Zeiten liegen sehr eng beisammen. Die Positionen und Verhältnisse können sich heute sehr schnell wieder ändern. Darauf müssen wir vorbereitet sein.»

Was macht die Honda jetzt besser als vor ein paar Wochen? «Wir haben einfach das Set-up verbessert. Wir haben nichts Spezielles zum Testen bekommen. Aber wir haben die Abstimmung und die Fahrwerks-Geometrie verändert, und ich habe mich selbst beim Fahrstil an die neuen Erfordernisse angepasst. Das alles war ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattgefunden hat. Wir haben nachgedacht, wir haben Ideen gewälzt, wir haben dann nach unseren Analysen vor einer Woche für den Samstag eine radikale Set-up-Änderung beim Chassis gemacht. Ich habe gespürt, dass sich diese drastische Änderung positiv bemerkbar macht. Aber ich musste meine Fahrweise adaptieren, das ging nicht von einer Session zur andern. Ich musste lernen, wie ich das Bike mit diesem Set-up schnell um die Kurven bringe und dadurch bei den Rundenzeiten profitiere. Inzwischen fühle ich mich mit diesem Set-up komfortabel; die Zeiten fallen mir etwas leichter. Im Grunde ist vor allem das Turning besser geworden. Das ist der Punkt, an dem wir sichtbare Fortschritte erzielt haben. Gleichzeitig ist es jetzt nicht mehr so einfach, das Feeling mit dem Vorderreifen zu verstehen. Das ist der Nachteil des neuen Set-ups.»

Das hört sich danach an, als wäre bei der Änderung der Fahrwerks-Geometrie mehr Gewicht nach hinten verlagert worden, um mehr Traktion zu gewinnen und den Grip der Michelin auch über eine einzelne Runde besser nutzen zu können.

«An diesem Wochenende sind die Temperaturen etwas höher als letzte Woche. Deshalb fällt es uns etwas leichter, vorne den Medium-Compound zu verwenden», ergänzte Bradl. «Wir sind also von den Temperaturen her nicht mehr gezwungen, nur mit dem Soft zu fahren.»

Teruel-GP, MotoGP, kombinierten Zeiten nach FP2 (23.10.)

1. Nakagami, Honda, 1:47,782 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,175 sec
3. Crutchlow, Honda, + 0,329
4. Quartararo, Yamaha, + 0,382
5. Mir, Suzuki, + 0,400
6. Alex Márquez, Honda, + 0,402
7. Rins, Suzuki, + 0,408
8. Lecuona, KTM, + 0,578
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,644
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,657
11. Bradl, Honda, + 0,662
12. Oliveira, KTM, + 0,745
13. Zarco, Ducati, + 0,750
14. Binder, KTM, + 0,763
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,830
16. Smith, Aprilia, + 1,028
17. Petrucci, Ducati, + 1,088
18. Miller, Ducati, + 1,429
19. Dovizioso, Ducati, + 1,458
20. Bagnaia, Ducati, + 1,537
21. Rabat, Ducati, + 1,951

Teruel-GP, MotoGP, FP2 (23.10.)

1. Nakagami, Honda, 1:47,782 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,175 sec
3. Crutchlow, Honda, + 0,329
4. Quartararo, Yamaha, + 0,382
5. Mir, Suzuki, + 0,400
6. Rins, Suzuki, + 0,408
7. Lecuona, KTM, + 0,578
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,644
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,657
10. Alex Márquez, Honda, + 0,661
11. Bradl, Honda, + 0,662
12. Oliveira, KTM, + 0,745
13. Zarco, Ducati, + 0,750
14. Binder, KTM, + 0,763
15. Morbidelli, Yamaha, + 0,830
16. Smith, Aprilia, + 1,028
17. Petrucci, Ducati, + 1,088
18. Dovizioso, Ducati, + 1,458
19. Bagnaia, Ducati, + 1,537
20. Rabat, Ducati, + 1,951
21. Miller, Ducati, + 2,012

Teruel, MotoGP FP1, Freitag (23.10.)

1. Márquez, Honda, 1:48,184 min
2. Nakagami, Honda, + 0,438 sec
3. Mir, Suzuki, + 0,909
4. Bradl, Honda, + 0,819
6. Viñales, Yamaha, 0,992
7. Miller, Ducati, + 1,027
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,121
9. Pol Espargaró, KTM, + 1,125
10. Crutchlow, Honda, + 1,172
11. Zarco, Ducati, + 1,176
12. Rins, Suzuki, + 1,188
13. Oliveira, KTM, + 1,189
14. Petrucci, Ducati, + 1,298
15. Lecuona, KTM, + 1,317
16. Dovizioso, Ducati, + 1,328
17. Quartararo, Yamaha, + 1,437
18. Smith, Aprilia, + 1,543
19. Rabat, Ducati, + 1,762
20. Binder, KTM, + 1,778
21. Bagnaia, Ducati, + 2,076

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