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Andrea Dovizioso (Ducati/13.): «Es ist schlimm»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso konnte Stefan Bradl nicht hinter ihm halten

Andrea Dovizioso konnte Stefan Bradl nicht hinter ihm halten

Nach dem ernüchternden 13. Platz beim Teruel-GP in Aragón machte Andrea Dovizioso keinen Hehl aus seiner Gemütslage. In der MotoGP-WM ist der Ducati-Werksfahrer auf Rang 5 abgerutscht.

Mit Platz 13 hat Andrea Dovizioso einen neuen Tiefpunkt erreicht: Abgesehen vom unverschuldeten Crash im Catalunya-GP war er in dieser Saison nie schlechter platziert. Der Rückstand in der WM-Tabelle ist damit auf 28 Punkte angewachsen, Franco Morbidelli schob sich mit seinem zweiten Saisonsieg vor den Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre.

An die Titelchance scheint «Dovi» selbst nicht mehr richtig zu glauben: «Ich glaube nicht, dass es der richtige Moment ist, um über die Weltmeisterschaft zu sprechen. Ich habe nicht den Speed, um an die WM zu denken. Welche Chancen wir haben? Ich glaube, im Moment null – fast null», verbesserte er sich dann doch schnell. «Es ist aber wirklich nicht der Moment, um über die Weltmeisterschaft zu sprechen, mit diesem Speed kannst du nicht kämpfen», bekräftigte der 34-jährige Routinier.

Zum Rennverlauf sagte der Ducati-Werksfahrer, der nur von Startplatz 17 losgefahren war: «Im Rennen war mein Speed zu Beginn nicht so schlecht, aber der Soft-Reifen war für alle zu weich und so war dann auch der Drop riesig. Aber wenn du aggressiv fährst und nicht smooth, weil du dich nicht wohl fühlst, dann führt das auch dazu, dass du den Reifen stärker abnützt. Das ist im Rennen passiert. Der Reifen war komplett dahin, dann hatte ich auch noch Arm-pump, aber das ist alles nur eine Folge, wenn du auf keine gute Weise fährst, wenn das Feeling fehlt», hielt er fest.

War die Reifenwahl also falsch? «Der Step zwischen Soft und Medium war groß und fast alle haben den Soft gewählt. Vielleicht war es mit dem Medium-Hinterreifen ein bisschen besser, ich weiß es nicht. Aber wir sprechen über kleine Dinge – im Vergleich zum Rückstand, den wir am Ende des Rennens aufgerissen hatten. Ich glaube also nicht, dass die Reifenwahl für eine schlechte Situation gesorgt hat.»

Während alle Ducati-Piloten im MotorLand Aragón sichtlich Mühe hatten, kam Johann Zarco mit der GP19 auf den ansehnlichen fünften Rang. Hat Dovi eine Erklärung dafür? «Die Geschichte ist die ganze Saison über passiert. Ich glaube nicht, dass es technische Gründe hat», schickte der 15-fache MotoGP-Sieger voraus. «Manchmal hat ein Fahrer ein besseres Gefühl und macht ein besseres Rennen. Aber wenn man sich dann die WM-Tabelle anschaut… Pecco hat in einigen Rennen etwas Verrücktes geschafft, genauso Jack, Zarco oder Danilo – aber am Ende gab es auch viel Auf und Ab. Alle Ducati-Piloten waren dort, wo sie eben waren. Aber in der WM-Tabelle sprechen die Zahlen. Man kann dieses Rennen wie Brünn oder andere Rennen betrachten: Alle haben Mühe und arbeiten, aber am Ende hat keiner den Weg gefunden. Denn wenn einer den Weg gefunden hätte, dann glaube ich, dass er in der Weltmeisterschaft deutlich vor mir wäre. Ich will keine Ausrede suchen, aber ich glaube, dass die Situation für alle Ducati-Piloten sehr ähnlich ist.»

Wie geht der für 2021 noch arbeitslose Italiener in das letzte Triple der Saison? «Mir gefällt es wirklich nicht, so zu fahren. Ich mag es nicht, um diese Platzierungen zu kämpfen. Das ist wirklich schlimm», seufzte er. Gibt es keine Aspekte, die für Valencia positiv sein könnten? «Ich will nicht zu negativ sein, aber in diesem Moment fällt es mir schwer, an etwas Positives zu denken», antwortete Dovi kurz angebunden.

Ergebnisse MotoGP Teruel-GP, 25.10.

1. Franco Morbidelli, Yamaha, 23 Runden in 41:47,652 min
2. Alex Rins, Suzuki, +2,205 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +5,376
4. Pol Espargaró, KTM, +10,299
5. Johann Zarco, Ducati, +12,915
6. Miguel Oliveira, KTM, +12,953
7. Maverick Viñales, Yamaha, +14,262
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,720
9. Iker Lecuona, KTM, +17,177
10. Danilo Petrucci, Ducati, +19,519
11. Cal Crutchlow, Honda, +19,708
12. Stefan Bradl, Honda, +20,591
13. Andrea Dovizioso, Ducati, +22,222
14. Tito Rabat, Ducati, +26,496
15. Bradley Smith, Aprilia, +31,816
– Aleix Espargaró, Aprilia
– Alex Márquez, Honda
– Pecco Bagnaia, Ducati
– Takaaki Nakagami, Honda
– Brad Binder, KTM
– Jack Miller, Ducati

Stand Fahrer-WM nach 11 von 14 Rennen:

1. Mir, 137 Punkte. 2. Quartararo 123. 3. Viñales 118. 4. Morbidelli 112. 5. Dovizioso 109. 6. Rins 105. 7. Nakagami 92. 8. Pol Espargaró 90. 9. Miller 82. 10. Oliveira 79. 11. Petrucci 71. 12. Binder 67. 13. Alex Márquez 67. 14. Zarco 64. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 12. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 208 Punkte. 2. Ducati 171. 3. Suzuki 163. 4. KTM 143. 5. Honda 117. 6. Aprilia 36.

Team-WM:

1. Team Suzuki Ecstar, 242 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 235. 3. Ducati Team 180. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 176. 5. Red Bull KTM Factory Racing 157. 6. Pramac Racing 128. 7. LCR Honda 118. 8. Red Bull KTM Tech3, 106. 9. Repsol Honda Team 79. 10. Esponsorama Racing 74. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.

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