Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fabio Quartararo (Sturz): Zwei GP, keine Fortschritte

Von Maximilian Wendl
Das endgültige Ende aller Titelträume: Fabio Quartararo fliegt ab

Das endgültige Ende aller Titelträume: Fabio Quartararo fliegt ab

Fabio Quartararo musste in Valencia schon nach sechs Runden seinen Traum vom WM-Titel vorzeitig begraben. In der WM-Wertung ist der Franzose auf P5 durchgereicht worden. Gründe gibt es eine ganze Menge.

Der Traum vom WM-Titel war für Fabio Quartararo nach sechs Runden endgültig zu Ende, begraben im Kiesbett von Valencia, nachdem der Franzose gestürzt war. «Es war ein schwieriges Wochenende. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Seit dem Rennen in Le Mans habe ich jegliches Gefühl für das Motorrad verloren. Wir müssen eine Lösung finden, um wieder auf Touren zu kommen. Wir waren in dieser Saison nur in Jerez und Barcelona konkurrenzfähig, aber auf zu vielen anderen Strecken hatten wir Probleme.»

Dabei begann das Jahr für den Yamaha-Piloten nach Plan: Zwei Siege zum Auftakt und ein weiterer Erfolg in Barcelona. Lange galt Quartararo als legitimer Nachfolger von Marc Márquez. Er selbst sagt rückblickend: «Ich habe während des Lockdowns so hart trainiert wie noch nie. Dann habe ich mich offenbar schneller an den Rhythmus wieder angepasst als die anderen Fahrer.»

Das Pendel schlug aber um. «Wir kämpfen mittlerweile nicht mehr um den Sieg, sondern nur noch um die Plätze zehn bis zwölf. Das ist frustrierend und überhaupt nicht nachvollziehbar», hadert Quartararo, für den das Rennen bereits nach zwei Kurven hätte zu Ende sein können. Er bremste spät und schoss beinahe seinen Markenkollegen Maverick Vinales ab. «Das war knapp. Aber ich hatte schon beim Start ein komisches Gefühl und in Runde 6 war es ja dann vorbei», sagte Quartararo.

Er wurde mit seiner Kritik aber noch deutlicher: «Wir waren jetzt zwei Wochen hier in Valencia und haben uns nicht verbessert. Keine Änderung am Motorrad hat etwas bewirkt. Vielleicht sollten wir auf die Basiseinstellung künftig zurückgreifen.»

Noch bitterer dürfte es sein, dass Teamkollege Franco Morbidelli mit einer 2019er Yamaha den Rennsieg einfuhr. Quartararo sagt aber: «Für mich ist das nicht frustrierend. Aber ich denke, für Yamaha schon. Man erwartet von einem neuen Motorrad, dass es besser oder zumindest ähnlich gut funktioniert. Das Vorjahresmodell ist aber viel konstanter.»

Allerdings gibt Quartararo auch zu, dass Morbidelli sich verbessert hat. Er lobt: «Franco ist jetzt schneller und hat einen Schritt nach vorne gemacht. Das zeigen seine Siege und Podestplätze. Er hat sich das verdient. Ich muss dagegen noch mehr arbeiten, denn trotz meiner drei Siege bin ich nicht zufrieden mit der Saison.»

Eine Chance hat Quartararo noch, um sich einen versöhnlichen Abschied von Petronas SRT zu ermöglichen, denn in Zukunft wird er dann für das Werksteam fahren. Vorher gibt es aber noch Gesprächsbedarf. «Wir werden uns mit Yamaha zu einem Meeting treffen und versuchen, Lösungen zu finden», verspricht der 21-Jährige.

MotoGP-Ergebnis, Valencia-GP (15.11.):

1. Morbidelli, Yamaha, 41:22,478 min
2. Miller, Ducati, + 0,093 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 3,006
4. Rins, Suzuki, + 3,697
5. Binder, KTM, + 4,127
6. Oliveira, KTM, + 7,272
7. Mir, Suzuki, + 8,703
8. Dovizioso, Ducati, + 8,729
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,512
10. Viñales, Yamaha, + 19,043
11. Bagnaia, Ducati, + 19,456
12. Rossi, Yamaha, + 19,717
13. Crutchlow, Honda, + 23,802
14. Bradl, Honda, + 27,430
15. Petrucci, Ducati, + 30,619
16. Alex Márquez, Honda, + 30,619
17. Rabat, Ducati, + 42,365
18. Savadori, Aprilia, + 46,472

Stand Fahrer-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Mir, 171 Punkte (Weltmeister). 2. Morbidelli 142. 3. Rins 138. 4. Viñales 127. 5. Quartararo 125. 6. Dovizioso 125. 7. Pol Espargaró 122. 8. Miller 112. 9. Nakagami 105. 10. Oliveira 100. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 62. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 34. 18. Crutchlow 29. 19. Lecuona 27. 20. Bradl 18. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Suzuki, 201 Punkte. 2. Ducati 201. 3. Yamaha 188. 4. KTM 175. 5. Honda 133. 6. Aprilia 43.

Team-WM nach 13 von 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar, 309 Punkte (Weltmeister). 2. Petronas Yamaha SRT 230. 3. Red Bull KTM Factory Racing 209. 4. Ducati Team 203. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 169. 6. Pramac Racing 163. 7. LCR Honda 134. 8. Red Bull KTM Tech3 127. 9. Repsol Honda Team 85. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 46.

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