Valentino Rossi sucht das Glück

Miguel Oliveira (KTM/13.): Es ist wie beim Motocross

Von Isabella Wiesinger
Miguel Oliveira: Platz 13 am ersten Tag

Miguel Oliveira: Platz 13 am ersten Tag

Miguel Oliveira bezeichnete die Berg- und Tal-Piste von Portimão als eine der schönsten Strecken im Kalender.

Red-Bull-KTM-Tech3-Pilot Miguel Oliveira bestreitet beim «Grande Prémio MEO de Portugal» sein erstes MotoGP-Rennen in seinem Heimatland. Nach dem zweiten freien Training am Freitag stand er an 13. Stelle, er verlor auf 4,692 Meter langen Strecke 0,529 Sekunden auf Spitzenreiter Johann Zarco.

«Heute war ein guter Tag und es ist cool, das erste Mal mit der MotoGP-Maschine in Portimão zu fahren. Das war eine schöne Erfahrung», sagte Oliveira. «Wir wussten, dass die Abstände zwischen den Fahrern hier klein sein würden, aber ich fühle mich gut auf dem Motorrad. Es gibt ein paar Dinge, die wir noch anpassen und verbessern müssen, aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit dem Ausgang des heutigen Tages.»

Nach dem ersten Trainingstag in Portimão erzählte der Lokalmatador, dass Sektor 2 die größte Herausforderung darstelle, da es dort stark bergab geht. Und auch das Gefühl beim Bremsen in der ersten Kurve sei gewöhnungsbedürftig. «Die letzte Kurve ist dafür sehr cool, weil man dort viel Power nutzen kann», meinte er. «Ich wage zu behaupten, dass Portimão einer der schönsten und lässigsten Strecken im Rennkalender ist.»

Dem KTM-Fahrer stehen beim letzten Rennen der MotoGP-Saison 2020 vier verschiedene Reifenmischungen zur Auswahl. Mit welchen er beim Rennen antreten wird, weiss er noch nicht. «Wir haben versucht, alle Compounds zu probieren, aber das war nicht einfach, weil wir gar nicht so viel Zeit hatten», lachte er. «Wir mussten ja auch das FP3 vorbereiten und haben heute nur einen weichen Hinterreifen verheizt. Wir haben eine klare Idee davon, was wir erreichen wollen und arbeiten an jedem Detail, welches den Reifen helfen kann. Aber bisher sind das nur Ideen... Wir haben morgen nochmals einen Tag, um zu testen, welche Reifen am besten funktionieren. Der Zustand der Piste wird sich verbessern, also werden sich auch die Ergebnisse ändern.»

Wie kommt Miguel mit den sieben blinden Kurven zurecht? «Sobald du die richtige Linie kennst, musst du dich einfach bemühen, immer die beste Linie zu fahren. Das ist wie bei einem Motocross-Fahrer, der beim Ansprung immer den richtigen Augenblick erwischen muss. Aber wenn du zum Sprunghügel kommst, siehst du auch das Ende und den Landeplatz nicht... Du musst das Bike in die gewünschte Richtung lenken, und wenn alles gutgeht, landest du dort, wo du landen wolltest...»

«Hier im Autódromo Internacional do Algarve ist es wichtig, dass man ein Motorrad hat, dass beim Beschleunigen stabil ist», überlegte Oliveira. «Es geht immer wieder nach oben und unten, da braucht man eine stabile Front. Des Weiteren ist es beim Bremsen wichtig, dass man das Bike unter Kontrolle hat, es dir aber auch erlaubt, dich dabei zu bewegen. Die Power hingegen ist kein grosses Problem, da man sogar auf der Zielgeraden ein wenig rollt.»

Auch körperlich fühlt sich Oliveira nach dem ersten Trainingstag in der Heimat gut: «Der Ausgleich zwischen links und rechts hier ist angenehm. Ich fühle mich nicht ausgelaugt.»

Der Portugiese fährt am Sonntag nach zwei Jahren sein letztes Rennen für Red Bull KTM-Tech3, ehe er nächste Saison ins Red Bull KTM-Werksteam wechselt, wo er Pol Espargaró ersetzt.

Ergebnisse MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Portimão

1. Zarco, Ducati, 1:39,417 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,119 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,228
4. Quartararo, Yamaha, + 0,275
5. Binder, KTM, + 0, 280
6. Mir, Suzuki, + 0,315
7. Dovizioso, Ducati, + 0,324
8. Pol Espargaró, KTM, + 0,366
9. Miller, Ducati, + 0,403
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,471
11. Bradl, Honda, + 0,492
12. Nakagami, Honda, + 0,522
13. Oliveira, KTM, + 0,529
14. Crutchlow, Honda, + 0,549
15. Bagnaia, Ducati, + 0,560
16. Savadori, Aprilia, + 0,668
17. Rins, Suzuki, + 0,796
18. Márquez, Honda, + 0,921
19. Petrucci, Ducati, + 1,190
20. Rabat, Ducati, + 1,839
21. Rossi, Yamaha, + 1,862
22. Kallio, KTM, + 2,409

Ergebnisse MotoGP FP1, Portimão:

1. Oliveira, KTM, 1:40,122 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,114
4. Savadori, Aprilia, + 0,175
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,558
6. Crutchlow, Honda, + 0,573
7. Mir, Suzuki, + 0,734
8. Quartararo, Yamaha, + 0,755
9. Nakagami, Honda, + 0,756
10. Bradl, Honda, + 0,798
11. Rins, Suzuki, + 0,838
12. Dovizioso, Ducati, + 0,839
13. Morbidelli, Yamaha, + 1,045
14. Zarco, Ducati, + 1,059
15. Alex Márquez, + 1,106
16. Miller, Ducati, + 1,149
17. Bagnaia, Ducati, + 1,311
18. Petrucci, Ducati, + 1,806
19. Rossi, Yamaha, + 1,824
20. Binder, KTM, + 1,960
21. Rabat, Ducati, + 3,032
22. Kallio, KTM, + 3,788

Zum Vergleich Portimão-Test, 7. und 8. Oktober 2020:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,170 min.
2. Michele Pirro, Ducati, 1:40,435
3. Stefan Bradl, Honda, 1:40,833
4. Bradley Smith, Aprilia, 1:41,112
5. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:41,153
6. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:41,483
7. Dani Pedrosa, KTM, 1:41,627
8. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:43,163
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:43,699*
10. Miguel Oliveira, KTM, 1:44,700*
11. Brad Binder, KTM, 1:44,820*

* auf Superbike-Maschinen

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