MotoGP: Hiobsbotschaft für Marc Marquez

Sylvain Guintoli erklärt spektakuläre Anbremstechnik

Von Sarah Göpfert
Sylvain Guintoli beim Anbremsen

Sylvain Guintoli beim Anbremsen

Warum nehmen die MotoGP-Asse in der Anbremsphase eigentlich den Fuß von der Raste? Suzuki-Testfahrer Sylvain Guintoli erklärt das Phänomen und verrät den prominenten Vorreiter dieser Technik.

Im Zuge der MotoGP-Entwicklung haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Motorräder stark verändert. Auch der Fahrstill unterliegt ständigen Anpassungen, um den technischen Anforderungen besser gerecht zu werden. Neben dem Ellbogenschleifen hat sich insbesondere eine Technik herausgebildet, welche für den Zuschauer oft Rätsel birgt.

In harten Anbremsphasen nutzen die MotoGP-Piloten das kurveninnere Bein, indem sie es von der Raste heben und ausstrecken. Doch welchen Zweck erfüllt diese Praktik? Suzuki-Testfahrer Sylvain Guintoli erklärte auf seinem Youtube-Kanal die Entstehung. «Dass die Fahrer beim Anbremsen den Fuß von der Raste nehmen, war eine direkte Folge der Verbesserung von Motorrad, Reifen und Bremsen. Man ist an einem Punkt angelangt, an welchem die Verzögerung und die G-Kräfte in der Bremsphase so stark sind, dass der Fuß automatisch von der Raste rutscht.»

«Der erste Fahrer, der herausfand, dass dies ein Vorteil sein könnte, war Valentino Rossi. Er streckte sein Bein vor jeder Kurve heraus, was nach kurzer Zeit viele Fahrer nachgeahmt haben», erklärte der 38-Jährige.

Der Franzose nannte eine Reihe von Vorteilen, die diese Anbremstechnik mit sich bringt: «Erstens verlagert sich der Schwerpunkt des Motorrades beim Bremsen nach unten, wodurch die Bremsstabilität verbessert wird. Zweitens rutscht der Fahrer beim Ausstrecken des Beines auf dem Sitz weiter nach hinten, was zum einen eine Schwerpunktverlagerung in Richtung Heck und zum anderen mehr Gewicht auf der äußeren Fußraste zur Folge hat.»

«Ein weiterer Pluspunkt ergibt sich aus dem höheren Luftwiderstand, denn das Bein bremst mit, auch wenn diese Wirkung nur marginal ist. Dadurch verzögert das Motorrad etwas besser, da der Gegenwind die Maschine und den Fahrer stoppt», erklärte der ehemalige MotoGP-Stammfahrer.

Als dritten Punkt listet Guintoli einen Effekt auf, der den Fahrer physisch entlastet: «In der MotoGP ist der Körper sehr starken G-Kräften ausgesetzt. Nimmt der Fahrer das Bein beim Anbremsen zu Hilfe, drückt ihn der Luftwiderstand nach hinten, sodass seine Arme ein wenig entlastet werden. Letztendlich fungiert der Fuß als Anker und hilft, das Motorrad zu verlangsamen.»

Doch lohnt es sich für Hobbyrennfahrer, sich diese Technik anzueignen? Der Franzose hat hierzu eine klare Meinung. «Der Vorteil, der sich ergibt, ist sehr gering. In der MotoGP können marginale Unterschiede entscheidend sein, aber ein Hobbyfahrer wird keinen Unterschied spüren, solang er sich nicht am absoluten Limit bewegt», so Guintoli.

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