MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Morbidelli: Was die Rossi-Ranch so einzigartig macht

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli gefolgt von Niccolò Antonelli und Pecco Bagnaia

Franco Morbidelli gefolgt von Niccolò Antonelli und Pecco Bagnaia

Valentino Rossis Motor Ranch in Tavullia ist längst weltberühmt und wird von vielen beneidet. MotoGP-Vizeweltmeister Franco Morbidelli (Yamaha) verrät, wie dort die Trainings-Einheiten der VR46 Riders Academy ablaufen.

Aus einem alten Bauernhof mitten in den Weinbergen, den Valentinos Vater Graziano Rossi vor Jahren erworben hat, entstand in Tavullia mit der Motor Ranch ein beeindruckendes Trainingsgelände. Dort wird inzwischen zwar auch Olivenöl («Motor Ranch Oil») hergestellt, im Mittelpunkt steht aber eigentlich die Benzinverbrennung: Regelmäßig treffen sich Mentor Valentino Rossi und seine Schützlinge aus der VR46 Riders Academy dort zum Training.

Franco Morbidelli gab nun Einblicke in einen ganz normalen Trainingstag auf der Rossi-Ranch: «Normalerweise läuft es so ab, dass wir auf die Nachricht von Vale warten. Er sagt uns, wie spät wir uns hier treffen sollen. Im Sommer ist es meist gegen 17 Uhr, bis ungefähr 21 Uhr. Im Winter treffen wir uns natürlich ein bisschen früher, weil es dann auch früher dunkel wird.»

Zum Ablauf der Flat-Track-Einheiten erklärte der MotoGP-Vizeweltmeister weiter: «Normalerweise stehen drei oder vier freie Trainings-Sessions an, danach machen wir ein paar schnelle Runden – und dann geht es ans Rennfahren. Wir entscheiden, auf welche Art und Weise – ein ganzes Rennen im Oval oder ein ‚Americana Race‘. Und das war’s, danach essen wir hier noch gemeinsam etwas», ergänzte er im Interview, das sein Ausrüster Dainese auf der Ranch aufgezeichnet hat.

«Flat-Track ist wichtig, weil du dich an das Spinning des Hinterreifens gewöhnst, an das Sliden mit dem Bike. Du gewöhnst dich an dieses Gefühl und erschrickst dann weniger, wenn es dir im echten Rennen, auf den richtigen Rennstrecken passiert», verriet «Franky», der einst der erste Schüler in Rossis Nachwuchsschule war.

Zum Erfolgsrezept der VR46 Riders Academy sagte der Petronas-Yamaha-Pilot: «Mit den anderen Jungs aus der Academy zu trainieren ist schön, es ist immer eine Herausforderung. Das Level hier ist sehr hoch, wir pushen uns immer gegenseitig und versuchen besser zu werden. Das ist etwas, was dich besser werden und besser arbeiten lässt – und mit einer besseren Herangehensweise. Denn man ist unter Freunden und im Grunde hat man einfach mit seinen Freunden Spaß, während man trainiert. Du trainierst so auch besser, weil du mit großartigen Fahrern fährst. Es ist super nützlich», schwärmte er.

Wer ist denn der stärkte VR46-Fahrer im Oval? «Es gibt viele schnelle Fahrer hier. Ich würde sagen, der Schnellste hier ist sicher Vale – abgesehen davon, dass er der Boss ist», schmunzelte Franky. «Hauptsächlich sind es Vale und Luca [Marini], aber auch die anderen Jungs, Migno, Bez, Cele, Manzi, sind alle sehr schnell.»

Der 26-jährige Italiener weiß um die Vorteile der Ranch: «Die Strecke hier ist einzigartig. Es gibt nirgendwo anders so eine Anlage, so einen Untergrund und so ein Layout. Viele Dinge, die wir hier machen, können andere Fahrer gar nicht tun, weil sie diese Anlage eben nicht haben.»

Bei vielen MotoGP-Kollegen und Gegnern ist daher Motocross die bevorzugte Trainingsvariante. Da ist auch Morbidelli nicht abgeneigt, der aber gleichzeitig vor der Gefahr des Offroad-Sports warnt: «Ich mag Motocross wirklich. Ich bin darin nicht großartig gut, ich es sehe es als Training und versuche einfach nur durchschnittlich schnell zu sein. Ich versuche, nicht zu viel zu riskieren oder zu sehr zu pushen. Hier auf der Ranch kann ich dagegen richtig pushen und die Performance herausquetschen. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber wenn ich wählen müsste, würde ich die Ranch wählen, weil ich hier richtig pushen kann.»

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