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Aprilia-Fahrerwahl: Bradley Smith angriffslustig

Von Maximilian Wendl
Als einziges MotoGP-Team hat Aprilia noch keine endgültige Entscheidung getroffen, wer neben Aleix Espargaró die zweite RS-GP-Maschine steuern wird. Bradley Smith findet, er wäre die bessere Wahl.

Bradley Smith oder Lorenzo Savadori? Die Entscheidung um den letzten freien Platz in der MotoGP-Klasse ist offiziell noch nicht gefallen. Erst bei den offiziellen Testfahrten in Katar werden sich die Verantwortlichen von Aprilia festlegen, wer an der Seite von Aleix Espargaró starten wird. Während Königsklassen-Experte Carlo Pernat glaubt, dass Smith den Vertrag als Testfahrer abgelehnt und die Wahl auf Savadori gefallen ist, gibt sich der Brite selbst angriffslustig.

In einem Interview mit «Bike Sport News» sagte er: «Die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen. Aprilia muss entscheiden, was kurz- und langfristig das Beste für das Projekt ist und ich muss entscheiden, was das Beste für mich und meine eigene Karriere ist. Ich habe es sehr deutlich gemacht, dass ich ein Rennfahrer bin und ich will den Sitz. Ich bin für ein Leben als Rentner und Testfahrer noch nicht bereit.»

Im Vorjahr sprang Smith als Ersatz für den des Gebrauchs von Doping verurteilten Andrea Iannone ein. Im Endspurt der Saison wurde er dann in den letzten drei Rennen durch Savadori ersetzt, der für eine starke Saison in der italienischen Superbike-Klasse belohnt wurde. Smith hatte unmittelbar zuvor harte Kritik gegenüber seinem Arbeitgeber geäußert. Dies war aber nicht der Grund für seine kurzzeitige Ausbootung. Während der Pilot aus Oxford zwölf WM-Punkte sammelte, blieb sein italienischer Rivale ohne Zähler.

Damals beschrieb Smith es so: «Ich wurde nicht gefeuert. Man hat mir nur gesagt, dass es zum Wohl der Firma besser sei, Savadori auf das Bike zu setzen, damit er Erfahrung sammelt und als Fahrer sein Level steigern kann. Das war nicht gut für mich. Aber aus Sicht des CEO von Aprilia Racing, kann ich die Entscheidung verstehen. Als sie die Entscheidung getroffen haben, glaubte Aprilia wohl, dass ich für 2021 nicht wirklich gebraucht werde. Jetzt, mit der neuen Situation, spüre ich mit jeder Woche und mit jedem Tag, dass ich gebraucht werde. Wie das sein soll, steht noch nicht fest. Sie müssen sich zusammensetzen. Ich kann ihnen mit meiner Erfahrung und meinem Wissen aus 13 Jahren viel Input geben.»

Smith murrte, hat nun aber seinen Kampfgeist wiedergefunden. Er erklärt weiter: «In einer idealen Welt müsste ich geklont werden. Wenn ich Rennfahrer und Testfahrer wäre, dann wäre dies der beste Fall für Aprilia. Aber wie wir wissen, ist das nicht möglich. Also scheint es für Aprilia besser zu sein, wenn ich das Motorrad entwickle und Wildcard-Einsätze fahre, denn dann können wir das Projekt vorantreiben. Wenn Savadori der Testfahrer wäre, würden wir keine Fortschritte erreichen. Daher auch Massimo Rivolas Kommentar, dass es bei der Entscheidung für den zweiten Sitz nicht nur um die Rundenzeit gehe, denn sie wissen, dass ich der schnellere Fahrer bin.»

Um die Verhandlungen kümmert sich Smiths Manager Bob Moore. Dessen Schützling arbeitet neben seinen MotoGP-Planungen aber auch an weiteren Projekten. Er würde gerne an der spanischen Superbike-Meisterschaft mit einem Team teilnehmen, wenn es die Corona-Lage zulassen sollte. Außerdem setzt er sich für den Nachwuchs ein und ist deswegen in Gesprächen mit den Streckenbetreibern von Silverstone, um dort Trainingsprogramme anzubieten.

Sein Hauptziel ist aber ein Stammplatz in der Königsklasse. Die endgültige Entscheidung wird bei den Testfahrten in Katar fallen, bei denen Aprilia als einzig verbliebenes «concession team» uneingeschränkt testen darf. Auch in Jerez waren Espargaró und Savadori bereits fleißig unterwegs.

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