Valentino Rossi sucht das Glück

Aleix Espargaró (Aprilia): Läuft es 2021 anders?

Von Nora Lantschner
Aleix Espargaró beim Katar-Test

Aleix Espargaró beim Katar-Test

Mit einer knappen halben Sekunde Rückstand auf die Fabelzeit von Ducati-Werksfahrer Jack Miller beendete Aleix Espargaró den Katar-Test auf dem sechsten Rang. Was Aprilia für die MotoGP-WM 2021 hoffen lässt.

Als Aprilia im Februar 2020 in Sepang eine komplett überarbeitete RS-GP präsentierte und die Testergebnisse vielversprechend waren (Platz 10 beim Sepang-Test, Platz 13 in Katar), keimte in Noale die Hoffnung auf, den Rückstand auf die Konkurrenz deutlich verringert zu haben. Beim verspäteten Saisonauftakt in Jerez kam dann aber «der große Schock», um es mit den Worten von Aleix Espargaró zu sagen. In 14 Rennen schaffte er im Vorjahr nur drei Top-10-Ergebnisse.

Nun herrscht wieder Zuversicht im Aprilia-Lager: Mit Platz 6 in der kombinierten Zeitenliste des zweiten und letzten Katar-Tests vor dem WM-Start in zwei Wochen war Aleix Espargaró die Überraschung der kurzen Pre-Season 2021. Und der 31-Jährige glaubt nicht, dass es beim ersten Grand Prix wieder ein böses Erwachen gibt.

«Im Vorjahr war ich happy nach den Tests. Denn wir hatten gute Wintertests, aber wir mischten im Gegensatz zu diesem Jahr zwischen Platz 6 und 10 mit. Das haben wir dann erst am Ende der Saison wieder geschafft. Leider ist es uns nicht gelungen, vorher um diese Platzierungen zu kämpfen», blickte der Spanier zurück. 2021 soll es nach den Rängen 1, 3, 6 und 5 an den einzelnen IRTA-Testtagen anders laufen.

Denn: «Es ist eine andere Geschichte. Die Rundenzeiten, die wir in Katar und zuvor schon in Jerez gefahren sind, sind viel konkurrenzfähiger als im Vorjahr. In der Rennsimulation bin ich auch viele Runden in 1:54 min gefahren. Also Ja, dieses Bike macht einen besseren Eindruck als im Vorjahr. Die Rennen sind immer anders, aber ich glaube, es ist viel besser als im Vorjahr», bekräftigte der WM-17. von 2020.

Worin unterscheidet sich die RS-GP 2021 vom Vorjahres-Bike aus Noale? «Das Motorrad ist keine Revolution, aber viele kleine Details machen es ganz anders», erklärte Espargaró. «Durch die Veränderungen, die wir an der Aerodynamik vorgenommen haben, haben wir mehr Downforce. Wir haben uns so in der Beschleunigung stark verbessert. Leider verlieren wir aber ein bisschen beim Top-Speed.» Der neue Motor sei zudem sanfter im unteren Drehzahlbereich.

Auch mit dem Chassis und seiner Sitzposition fühlt sich der Aprilia-Werksfahrer wohler, allerdings sei das Motorrad körperlich sehr fordernd: «Es fühlt sich viel schwerer an, nach der Rennsimulation war ich total erschöpft.» Und das obwohl die RS-GP für dieses Jahr abgespeckt hat.

Die neue Sitzeinheit soll laut Aprilias Technical Director Romano Albesiano auch dem Chattering entgegenwirken. «Ja, wir haben kein Chattering – auch nicht in Jerez, auf einer Strecke, wo man üblicherweise ein bisschen Probleme damit haben kann», bestätigte Espargaró.

Grundsätzlich hielt Aleix Espargaró fest: «Alle Veränderungen gehen in die gleiche Richtung: Steifigkeit und Stabilität. Das ist willkommen, denn aus meiner Sicht ist die Yamaha eines der besten Bikes der Welt – und das ist das stabilste Motorrad. Wir gehen mit dem Chassis ein bisschen in diese Richtung. Mein Bike fühlt sich jetzt aber sehr schwer an, ich werde vielleicht meine Muskeln ein bisschen mehr trainieren oder andere Lösungen ausprobieren müssen», schmunzelte der begeisterte Rennradfahrer und Mountainbiker.

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

MotoGP-Test Katar, 6. und 7. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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