Valentino Rossi sucht das Glück

Sieger Maverick Viñales: «Yamaha ist wieder zurück!»

Von Günther Wiesinger
Yamaha-Star Maverick Viñales gewann den Katar-GP gegen die Ducati-Übermacht heute in überragender Manier. Aber die Raketenstarts von Ducati machen ihm Sorgen.

Maverick Viñales hat sich in den Pre-Season-Tests vor den Saisons 2019 und 2020 jeweils zum Winter-Test-Weltmeister gekrönt, aber nachher hat er die hohen Erwartungen nie erfüllen können. Doch diesmal drehte er den Spieß um. der 26-jährige Yamaha-Start (2020 nur ein Sieg in Misano) ließ Ducati beim, Katar-Test und bim Qualifying gestern den Vortritt – und überrumpelte die Roten in Runde 15, als er den führenden Bagnaia von Platz 1 verdrängte und dann bis zur Zielflagge in der 22. Runde in Schach hielt.

Wie 2017, damals siegte Maverick in seinem ersten Rennen bei Yamaha nach zwei Suzuki-Jahren, triumphierte Yamaha also den Saisonstart. Und Ducati jubelte zwar über die Plätze 2 und 3 durch Zarco und Miller, aber der geplante Hattrick (Dovizioso gewann hier 2018 und 2019) klappte nicht, obwohl anfangs vier Desmosedici an der Spitze um den Losail Circuit jagten.

Yamaha hat in Doha schon 2005 und 2006 mit Rossi gewonnen, dann 2010, 2012 und 2013 mit Lorenzo, später 2015 noch einmal mit Rossi, 2016 mit Lorenzo und 2017 mit Viñales. 2020 fiel das Rennen der Corona-Pandemie zum Opfer.

Maverick Viñales hat jetzt auch privat ein Glück gefunden, seine Frau Raquel erwartet eine Tochter, mit Esteban Garcia, der in schon in der Moto2 und bei Suzuki als Crew-Chief begleitet hat, klappt die Zusammenarbeit immer besser, die M1 des Jahrgangs 2021 ist ein schlagkräftiges Paket geworden.

«Der Start hat nicht besonders gut geklappt. ich hatte starke Wheelie, da muss ich mich weiter verbessern», schilderte WM-Leader Maverick. «Aber ich habe mich zur Ruhe gezwungen und habe die Reifen geschont. Ich habe mich bemüht, schlau zu fahren und an den richtigen Stellen zu pushen. Akls ich dann einen Vorsprung auf die Verfolger hatte, habe ich den Reifenverschleiß gut kontrollieren können. Das war ein perfektes Wochenende, mehr kann ich nicht sagen. Mein Dank gilt dem Team und meinen engsten Familienangehörigen. Ihr wisst ja, meine Frau erwartet ein Baby. Diese ganzen Geschehnisse sind so erstaunlich! Ich bin sehr dankbar für alles, was gerade geschieht.»

«Bisher habe ich immer geglaubt, das Überholen hier auf dieser Strecke gegen die Ducati wird schwierig. Aber gestern hatte ich erstmals das Gefühl, dass wir im Rennen Plätze gutmachen können – und heute haben wir es bewiesen. Insgesamt fühle ich mich jetzt fantastisch. Das ganze Team hat großartige Arbeit geleistet. Wir hätten es gar nicht besser machen können. Das ist ehr wichtig. Trotzdem werden wir morgen schon überlegen, wie wir noch besser werden können. Denn die Gegner werden beim nächsten Rennen in einer Woche sicher stärker sein.»

Was ging im Kopf von Viñales vor, als vier Werks-Ducati nach dem Start an die Spitze brausten? Jorge Matin startete vom 14. Platz – und lenkte als Dritter in die ersten Kurve ein!

Viñales: «Deshalb behaupte ich, wir müssen besser werden. Das haben wir heute beim Start gelernt. Ich mache immer wieder auf dieses Problem aufmerksam. Ich übe in jedem Training so viele Starts wie möglich. Und ich strenge mich an, um zumindest in jedem Training bester Yamaha-Pilot zu sein. Und ich weiß, dass Yamaha sehr stark damit beschädigt ist, ein Holeshot-Device zu entwickelt, das uns bessere Starts ermöglichen soll.»

«Aber es gibt auch positive Aspekte. wenn ich die M1 jetzt hier fahre, spüre ich – die Yamaha ist zurück! Das Potenzial, das Yamaha in der Vergangenheit hatte, ist wieder da. Das ist sehr erfreulich. ich weiß nicht, ob es an den Verhältnissen lag oder an der Rennstrecke. Aber die Schlagkraft unseres Motorrads ist wieder vorhanden, das freut mich riesig. Der Kurvenspeed, das Turning – alles passt. Jetzt können wir uns gegen die Ducati, gegen die Suzuki und die anderen Hersteller wieder zur Wehr setzen. Darauf haben wir alle lange gewartet.»

Katar-GP, MotoGP-Ergebnis, 28. März:

1. Viñales, Yamaha, 42:28,663 min
2. Zarco, Ducati, + 1,092 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,129
4. Mir, Suzuki, + 1,222
5. Quartararo, Yamaha, + 3,030
6. Rins, Suzuki, + 3,357
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,934
8. Pol Espargaró, Honda, + 5,990
9. Miller, Ducati, + 7,058
10. Bastianini, Ducati, + 9,288
11. Bradl, Honda, + 10,299
12. Rossi, Yamaha, + 10,742
13. Oliveira, KTM, + 11,457
14. Binder, KTM, + 14,100
15. Martin, Ducati, + 16,422
16. Marini, Ducati, + 20,916
17. Lecuona, KTM, + 21,026
18. Morbidelli, Yamaha, + 23,892
19. Savadori, Aprilia, + 46,346

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