MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Portimão: Quartararo siegt, Konkurrenz macht Fehler

Von Nora Lantschner
Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo gewinnt den Portugal-GP 2021 und übernimmt damit die WM-Führung. Marc Márquez beendet sein Comeback-Wochenende in der MotoGP-WM als Siebter.

Nach einem ereignisreichen Samstag standen in Portimão Pole-Setter Fabio Quartararo, Suzuki-Ass Alex Rins und WM-Leader Johann Zarco in der ersten Startreihe. Noch mehr Aufmerksamkeit zog aber ein Fahrer in der zweiten Reihe auf sich: 273 Tage nach seinem folgenschweren Jerez-Crash stand Marc Márquez erstmals wieder in der MotoGP-Startaufstellung. Trotz Startplatz 6 dämpfte der Repsol-Honda-Star die Erwartungen für das 25-Runden-Rennen aber («Ich werde leiden, ich habe nicht genügend Muskeln und Kraft»).

Aus Reihe 4 griffen Vorjahressieger Miguel Oliveira (Red Bull KTM) und Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia an, dessen vermeintliche Pole-Runde wegen gelber Flagge gestrichen wurde. Trotzdem war der Italiener zuversichtlich, in den Top-5 mitkämpfen zu können.

LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami entschied sich trotz der Schmerzen am Schlüsselbein für ein Antreten. Der 22. Startplatz blieb dagegen leer: Pramac-Rookie Jorge Martin muss sich nach seinem Horror-Crash im FP3 Operationen an der rechten Hand und am rechten Knöchel unterziehen, dafür wurde er bereits nach Barcelona überstellt.

Franco Morbidelli, Maverick Viñales und Valentino Rossi ließen im Grid noch den harten Hinterreifen aufziehen. Quartararo und die KTM-Piloten hatten diese Wahl schon zuvor getroffen. Vorne waren bis auf Tech3-Neuzugang Danilo Petrucci alle auf Medium-Reifen.

Den Start entschied erwartungsgemäß eine Ducati für sich, Zarco führte das Rennen auch drei Runden lang an. Dann entwickelte sich an der Spitze aber ein spannender Zweikampf zwischen Quartararo und Rins. Die Pace war hoch, der Druck ebenfalls – bis dem Suzuki-Ass sechs Runden vor Schluss der entscheidende Fehler unterlief. Damit stand er nicht alleine da, nur 15 Fahrer überquerten den Zielstrich am Ende mit der vollen Rundenanzahl.

So lief das dritte MotoGP-Rennen der Saison

Start: Zarco biegt als Erster in die erste Kurve an, gefolgt von Rins, Miller und Marc Márquez. Pole-Setter Quartararo fällt auf P6 zurück. Viñales ist gar nur auf P19 zu finden.

1. Runde: Marc Márquez geht an Miller vorbei auf Platz 3. Mir kommt ebenfalls vorbei und ist Vierter – und schiebt sich dann auch an Márquez vorbei.

2. Runde: Bagnaia geht in der ersten Kurve weit. Marc Márquez berührt in Turn 3 das Hinterrad von Mir und fällt auf P6 zurück. Auch Aleix Espargaró geht am Comeback-Mann vorbei. Quartararo hat sich wieder auf P4 nach vorne gearbeitet, die Top-3 fahren eine knappe halbe Sekunde vor ihm.

3. Runde: Rins zeigt sich, noch bleibt aber Zarco vorn. Pol Espargaró fällt bis auf P17 zurück, Viñales ist inzwischen sogar Letzter. Schnellste Runde zu diesem Zeitpunkt von Aprilia-Pilot Aleix Espargaró (6.).

4. Runde: Quartararo geht an Mir vorbei auf P3. Rins übernimmt in Kurve 13 die Führung! Marc Márquez fällt unterdessen auf Rang 9 zurück. Pol Espargaró stellt seine Repsol-Honda in der Box ab.

5. Runde: Auf Start-Ziel holt sich Zarco die Führung von Rins zurück. Dahinter folgen Quartararo, Mir, Aleix Espargaró, Miller, Morbidelli, Binder, Marc Márquez und Bagnaia. Zarco muss nach Rins auch Quartararo vorbei ziehen lassen.

6. Runde: Miller (6.) stützt in Kurve 3. Rins führt 0,2 sec vor Quartararo, der Mir und Zarco im Schlepptau hat. Lokalmatador Oliveira stürzt in Kurve 14, fährt aber weiter.

7. Runde: Morbidelli geht an Aleix Espargaró vorbei und ist neuer Fünfter, auf die Top-4 klafft aber bereits eine kleine Lücke von 0,9 sec.

8. Runde: Zarco schnappt sich Mir, geht in Kurve 5 aber weit und muss Mir so wieder vorbei lassen. Quartararo hängt am Heck von Rins. Brad Binder ist unterdessen auf P6 angekommen.

9. Runde: Quartararo geht vor Kurve 1 an Rins vorbei und ist der neue Spitzenreiter. Der Doha-GP-Sieger kommt auf Anhieb ein paar Zehntel weg.

Die Top-10 nach zehn Runden: Quartararo, Rins, Mir, Zarco, Morbidelli, Binder, Bagnaia, Aleix Espargaró, Marc Márquez und Alex Márquez. Rossi hinter seinem Bruder Marini auf P12.

11. Runde: Rins lässt Quartararo nicht entwischen, der Abstand bleibt bei 0,3 sec. Mir verliert dagegen auf seinen Teamkollegen.

12. Runde: Rins ist dran an der führenden Werks-Yamaha. Mir hat dagegen einen Rückstand von einer Sekunde aufgerissen. Bagnaia (6.) knackt Oliveiras Rundenrekord von 2020. Der Ducati-Werksfahrer liegt 3 sec hinter Quartararo und Rins.

13. Runde: Quartararo reißt den Rundenrekord an sich, Rins verliert drei Zehntel.

14. Runde: Zarco schiebt sich an Mir heran. Eine weitere Sekunde dahinter folgen Morbidelli und Bagnaia. Jetzt liegt der Rundenrekord bei Rins.

15. Runde: Zarco nutzt die Ducati-Power auf Start-Ziel und ist wieder Dritter. Rossi (12.) stürzt in Kurve 11.

16. Runde: Mir kann Zarco nicht folgen.

17. Runde: Bagnaia holt sich auf Start-Ziel Rang 5 von seinem VR46-Kumpel Morbidelli, der zuvor ein «track limits warning» erhalten hatte. Auch Viñales wird verwarnt. Quartararo und Rins pushen sich von Rundenrekord zu Rundenrekord.

18. Runde: Quartararo hält Rins auf 0,3 sec Abstand. Das Spitzen-Duo hat einen Vorsprung von drei Sekunden auf Zarco, der bei diesem Stand bereits die WM-Führung an Quartararo abgeben würde.

19. Runde: Bagnaia schnappt sich Mir. Für Suzuki kommt es aber noch schlimmer: Rins stürzt in Kurve 5! Damit hat Quartararo vier Sekunden Luft auf die Verfolger.

20. Runde: Bagnaia hängt am Hinterrad von Zarco – und geht in Kurve 5 vorbei auf Platz 2. Der Franzose muss sich gleich auch vor Mir in Acht nehmen. Der Suzuki-Werksfahrer muss aber gar nicht zum Manöver ansetzen, denn Zarco fliegt in Kurve 10 aus dem Rennen.

21. Runde: Quartararo hat 4,5 sec Vorsprung für die letzten fünf Runden. Bagnaia hängt Mir ab. Morbidelli fehlen als Vierter neun Zehntel auf den Podestplatz. Binder folgt eine weitere Sekunde dahinter auf P5.

22. Runde: Marc Márquez wurde durch die Ausfälle hinter Aleix Espargaró auf Platz 7 nach vorne gespült. Rookie Bastianini ist in den Top-10 angekommen.

23. Runde: Mir schiebt sich wieder näher an Bagnaia heran, auch Morbidelli hat die Podestplätze im Visier – und Binder kämpft.

24. Runde: Mir hängt am Hinterrad von Bagnaia, Morbidelli kämpft um den Anschluss. Binder geht die Zeit aus.

25. Runde: Quartararo fährt ungefährdet seinem zweiten Sieg in Folge und der WM-Führung entgegen. Bagnaia verteidigt den zweiten Platz bis ins Ziel, Titelverteidiger Mir steht erstmals in dieser Saison auf dem Podest.

MotoGP-Ergebnis, Portimão, 18. April:

1. Quartararo, Yamaha, 41:46,412 min
2. Bagnaia, Ducati, + 4,809 sec
3. Mir, Suzuki, + 4,948
4. Morbidelli, Yamaha, + 5,127
5. Binder, KTM, + 6,668
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,885
7. Marc Márquez, Honda, + 13,208
8. Alex Márquez, Honda, + 17,992
9. Enea Bastianini, Ducati, + 22,369
10. Nakagami, Honda, + 23,676
11. Viñales, Yamaha, + 23,761
12. Marini, Ducati, + 29,660
13. Petrucci, KTM, + 29,836
14. Savadori, Aprilia, + 38,941
15. Lecuona, KTM, + 50,642
16. Oliveira, KTM, + 1 Runde

MotoGP-WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Quartararo, 61 Punkte. 2. Bagnaia 46. 3. Viñales 41. 4. Zarco 40. 5. Mir 38. 6. Aleix Espargaró 25. 7. Rins 23. 8. Binder 21. 9. Bastianini 18. 10. Martin 17. 11. Morbidelli 17. 12. Miller 14. 13. Pol Espargaró 11. 14. Marc Márquez 9. 15. Alex Márquez 8. 16. Bradl 7. 17. Nakagami 6. 18. Marini 4. 19. Rossi 4. 20. Oliveira 4. 21. Petrucci 3. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 1.

Stand Marken-WM: 1. Yamaha, 75 Punkte. 2. Ducati 60. 3. Suzuki 42. 4. Aprilia 25. 5. KTM 22. 6. Honda 20.

Stand Team-WM: 1. Monster Energy Yamaha, 102 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 61. 3. Ducati Lenovo 60. 4. Pramac Ducati 60. 5. Aprilia Gresini 27. 6. Repsol Honda 27. 7. Red Bull KTM 25. 8. Esponsorama Ducati 22. 9. Petronas Yamaha SRT 21. 10. LCR Honda 14. 11. Tech3 KTM 4.

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