MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Tebaldi (VR46): Ankündigung in Le Mans oder Mugello

Von Mario Furli
Auf welchem Fabrikat künftig der VR46-Schriftzug in der MotoGP-WM prangt, steht noch nicht fest

Auf welchem Fabrikat künftig der VR46-Schriftzug in der MotoGP-WM prangt, steht noch nicht fest

Valentino Rossis rechte Hand, Alberto Tebaldi, spricht über weitere Details zum MotoGP-Einstieg als «Aramco Racing Team VR46» – von der Fahrerfrage bis zum Fabrikat, das so schnell wie möglich festgelegt werden soll.

Am heutigen Mittwoch wurde bekannt, dass VR46 mit Tanal Entertainment Sport & Media und Hauptsponsor Aramco, dem Erdölgiganten aus Saudi-Arabien, zahlungskräftige Partner für den MotoGP-Einstieg ab 2022 gefunden hat.

Im Interview mit den Kollegen von GPOne.com verriet VR46-Geschäftsführer Alberto Tebaldi weitere Details: «Vor knapp zwei Jahren habe ich den Architekten Marco Bernardini getroffen, der ein Vertrauter des saudischen Prinzen ist, für einige Projekte im Rahmen von ‚Saudi Vision 2030‘, das unter anderem den Bau von drei neuen Städten vorsieht. Wir haben angefangen, über die Möglichkeit eines VR46-Themenparks wie jenem von Ferrari in Abu Dhabi nachzudenken, und uns dann über eine Reihe von Synergien unterhalten – bis wir fanden, dass es schön wäre, dieses Engagement auch auf sportlicher Ebene zu teilen. Die Idee entwickelte sich dann zu einem Sponsoring für dieses Jahr, gleichzeitig wurde weiter über ein Joint-Venture nachgedacht.»

Die strategische Partnerschaft mit Tanal gehe über das reine Sponsoring hinaus, es sei vielmehr eine echte Zusammenarbeit, betonte «Alby» Tebaldi, der außerdem klarstellte, dass der neue MotoGP-Rennstall nicht nur für den eigenen Nachwuchs aus der VR46 Riders Academy reserviert sei.

«Wir hoffen und wir träumen davon, dass unsere Fahrer ein solches Level erreichen, dass sie es ins Team schaffen. Sonst wird es auch anderen offenstehen. Viel wird auch davon abhängen, für welches Motorrad wir uns entscheiden werden. Wir wissen, dass der Hersteller im Hinblick auf die Fahrer eigene Bedürfnisse haben kann. Es wird also ähnlich wie für andere Kundenteams funktionieren, logischerweise mit einem Auge auf unseren Fahrern, in die wir viel investieren», so die rechte Hand von Valentino Rossi.

Apropos Hersteller: Wann wird das Fabrikat feststehen, mit dem das Aramco Racing Team VR46 in der Königsklasse an den Start gehen wird? «Wir hoffen, so schnell wie möglich. Wir freuen uns alle wahnsinnig mit der Arbeit loszulegen, es wird viel zu tun geben. Ich wünsche mir, dass wir es beim GP in Le Mans oder spätestens in Mugello verkünden können», kündigte der VR46-Geschäftsführer an.

Aus dem Fenster lehnen wollte sich Tebaldi auch auf Nachfrage der italienischen Kollegen nicht, er erklärte nur so viel: «Was für unsere Wahl entscheidend sein wird, ist die Unterstützung, die uns ein Hersteller zusagen kann. Ich glaube, dass die heutzutage – bei den geringen Abständen – unerlässlich ist: Wenn man keinen Support auf dem Level der Werksmannschaften hat, wird es in der MotoGP schwierig. Dann fehlen dir diese vier oder fünf Zehntel, und du bist erledigt…»

Aprilia sei sicherlich konkurrenzfähig, sagte er zu den Gerüchten, die vor allem in Italien verbreitet werden. Ob Suzuki zwei zusätzliche Motorräder an den Start bringen werde, sei dagegen unsicher.

Ob Valentino Rossi mit dann 43 Jahren noch eine MotoGP-Saison in seinem eigenen Team bestreiten könnte, ließ Tebaldi natürlich auch offen: «Zuerst wird es Vales Entscheidung sein, ob er weitermacht oder nicht. Und dann wird es auch davon abhängen, welches Motorrad wir einsetzen werden.»

Auf die Frage nach Vales Sicht auf das hauseigene MotoGP-Projekt ergänzte Alby zudem: «Er ist ein Fahrer, ein Yamaha-Fahrer, er geht seinen Weg und das Team ebenfalls. Den Plan, in die MotoGP einzusteigen, gab es schon, wir haben ja im Vorjahr auch die Option mit Esponsorama genutzt. Vale ist glücklich, weil wir für diesen Sport leben und es wundervoll ist, sich in der MotoGP messen zu können. Es wird schwierig, aber wir werden versuchen, unser Bestes zu geben. Wir werden es ruhig angehen lassen, wie mit der Academy.»

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