Valentino Rossi sucht das Glück

Marc Marquez: «Habe mehr oder weniger aufgegeben»

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez

Marc Marquez

Der rekonvaleszente Marc Marquez hatte für das MotoGP-Rennen in Jerez die Top-10 als Ziel ausgegeben, was gelang. Das nächste Vorhaben: Honda bei der Entwicklung der RC213V zurück auf seinen Weg bringen.

Zwei Wochen vor Jerez bestritt Marc Marquez in Portimao seinen ersten MotoGP-Event nach 265 Tagen Verletzungspause. Trotz der erstaunlichen Performance und Platz 7 im Rennen wurden beim Spanier deutliche Schwächen offenkundig. Er selbst macht sich Mut, indem er mit jedem Tag und jeder Runde auf dem Motorrad von der Verbesserung seiner körperlichen Verfassung ausgeht.

In Jerez kam Marquez als Neunter ins Ziel, 10,494 sec hinter Sieger Jack Miller aus dem Ducati-Werksteam. Und blieb damit immerhin vor seinen Honda-Kollegen Pol Espargaro (10.) und Stefan Bradl (12.); Bruder Alex war bereits in der ersten Runde gestürzt.

«Natürlich ist das nicht das Resultat, das ich gerne hätte», hielt Marc Marquez fest. «Aber ich fühlte mich besser auf dem Motorrad. Zwar litt ich körperlich, aber weniger als in Portimao. Mein Sturz am Samstag war heftig, mein Nacken ist komplett steif. Wenn du von Startplatz 14 kommst, dann verlierst du in der ersten Runde automatisch viel Zeit. Ich hatte mir vorgenommen, mit jeder Runde schneller zu fahren, das ist mir anfänglich gelungen. Zeitweise waren Vinales und ich die Schnellsten auf der Strecke. Ich merkte bei diesen Rundenzeiten aber schnell, wie mein Körper abbaute. Acht Runden vor Schluss habe ich mehr oder weniger aufgeben. Glücklich bin ich, weil mir ein weiterer Schritt gelang. An diesem Wochenende habe ich gespürt, woran wir mit dem Motorrad arbeiten müssen. Das ist ein wichtiger Punkt, so können wir uns zusätzlich steigern.»

In welchen Bereichen ist die diesjährige RC213V schwächer als das Vorgängermodell? «Ich konnte Stefan Bradl, Pol Espargaro und Johann Zarco einige Runden folgen», begann Marquez. «Ich verliere vor allem in der Kurvenmitte und am -ausgang. Wir müssen herausfinden, weshalb das so ist. Sofern ich mich am Montag nach dem Aufstehen wohlfühle, werde ich im Test einige Dinge versuchen. Ich will nicht viele Runden fahren, so 30 oder 40, und mich auf die Hauptdinge konzentrieren.»

In das Klagelied seines Teamkollegen Pol Espargaro will Marquez nicht einstimmen. «Ich versuche, meinen Weg zu finden», erklärte der achtfache Weltmeister. «Es stimmt, dass wir in einigen Bereichen viel verlieren, daran müssen wir arbeiten. Honda arbeitet viel, sie bringen zahlreiche neue Teile. Das Wichtigste ist, dass man nicht vom Weg abkommt. Mit dem Weg meine ich das Gefühl des Fahrers. Das müssen wir gut handhaben. Letztes Jahr war ich nicht da, ich muss erst schauen, was damals gemacht wurde. Das werde ich mit dem vergleichen, was wir heute haben. Und dann versuchen, die Balance zu finden. Im Moment fahre ich das Motorrad zwar so, wie ich das möchte, mir fehlt aber die korrekte Balance bei der Abstimmung. Schritt für Schritt werden wir daran arbeiten.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen: 1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM: 1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM: 1. Monster Energy Yamaha, 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 23:35, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 25.12., 00:30, Sport1
    Triebwerk - Das Automagazin
  • Mi. 25.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 25.12., 02:30, Hamburg 1
    car port
  • Mi. 25.12., 03:50, Motorvision TV
    On Tour
  • Mi. 25.12., 04:20, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Mi. 25.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mi. 25.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mi. 25.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mi. 25.12., 06:55, Motorvision TV
    Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2412054514 | 5