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Paolo Ciabatti (Ducati): «Ziel ist Podest in Le Mans»

Von Günther Wiesinger
Ducati brachte 2021 schon vier Fahrer auf das MotoGP-Podest, drei Piloten liegen in der Tabelle in den Top-6. Aber Sportdirektor Paolo Ciabatti dämpft die Euphorie. Er rechnet weiter mit starker Konkurrenz durch Yamaha.

Ducati Corse hat 2021 schon mit Zarco in der MotoGP-WM geführt, nach dem Jerez-GP hat sich Spanien-GP-Zweite Pecco Bagnaia  die erste Position in der Tabelle gesichert. Ducati Corse hat in diesem Jahr bei vier MotoGP-Rennen mit Bagnaia (3x), Zarco (2x), Miller (1x) und Martin (1x) bereits sieben von zwölf möglichen Podestplätzen erobert.

Jetzt steht der GP de France auf dem Circuit Bugatti in Le Mans vor der Türe, wo Ducati letztes Jahr mit Danilo Petrucci im Regen gewonnen hat, Dovizioso belegte den vierten Rang.

Nach dem Doppelsieg in Jerez rechnet sich Ducati auch in Frankreich einiges aus. Denn 2021 hat sich die Desmosedici bisher auf keiner Strecke hinter der Konkurrenz verstecken müssen.

«Ehrlich gesagt, wir sind mit dem Ergebnis in Jerez sehr zufrieden. Wir wissen zwar, dass der Sieg schwieriger gewesen wäre, wenn Quartararo nicht sein Armpump-Problem gehabt hätte», sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Anderseits wurde Jack Miller in Katar von diesen Problemen geplagt, deshalb konnte er dort seine Strategie nicht ausspielen, er ist in Doha zweimal nur Neunter geworden. In Jerez hat man gesehen, wie schnell Jack ist, wenn er gesund ist. Aber solche Rückschläge passieren im Rennsport, man muss sie hinnehmen.»

«Jetzt kommen wir nach Le Mans. Die Yamaha werden dort mit Sicherheit schnell sein», ist sich Ciabatti bewusst. «Aber ich denke, wir haben eine gute Chance, denn Bagnaia hat schon drei Podestplätze erzielt, er ist ein sehr konstanter Fahrer, er ist sehr gereift. Und Jack hat gefunden, was ihm bisher gefehlt hat. Nach den nicht sonderlich guten Ergebnissen bei den ersten drei Rennen war sein Selbstvertrauen etwas angeschlagen. Jetzt ist er mental wieder stark. Ducati kann in Le Mans sicher auf das Podest fahren», ist Ciabatti beim Gespräch mit SPEEDWEEK.com überzeugt. «Ein Top-3-Ergebnis ist unser Mindestanspruch für Frankreich und für Mugello. Auf dem Circuit de Catalunya wird der Grip jedes Jahr schlimmer. Bei solchen Verhältnissen, wenn der Grip-Level niedrig ist, hatten wir bisher oft Probleme. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir eine anständige MotoGP-Saison zeigen können. Gleichzeitig bleiben wir mit den Füßen auf dem Boden, denn die Meisterschaft dauert noch sehr lange.»

Rechnet Ciabatti bei Fabio Quartararo (Sieger in Doha-2 und Portimão) für den Heim-GP mit einer 100-prozentigen Fitness nach der Armpump-Operation am 4. Mai? Ciabatti: «Die Dauer der Genesung hängt von der genauen Art der Operation ab. Bei Fabio wurde bei den Faszien offenbar ziemlich tief reingeschnitten. Aber ich war nicht dabei, also will ich kein Urteil abgeben. Wir werden es am Wochenende sehen… Ich vermute, er wird weitgehend okay sein. Man kann sich vorstellen, dass Quartararo und Zarco beim Heim-GP mit einer Portion Extra-Motivation antreten werden.»

Ducati hat mit Leader Bagnaia, Zarco und Miller jetzt drei Fahrer in den Top-6 der Tabelle. Läuft es für die Roten besser als erwartet?
«Wir waren bei den ersten vier Rennen immer auf dem Podest, dreimal sogar mit zwei Fahrern», rechnet Ciabatti vor. «Meiner Meinung nach ist uns das in der MotoGP-WM noch nie gelungen. Wir haben 2021 schon zwei unterschiedliche WM-Leader bei Ducati, wir haben schon vier unterschiedliche Fahrer auf das Podest gebracht. Man kann sich vorstellen, dass wir zufrieden sind. Unsere Ingenieure haben im Winter ausgezeichnete Arbeit geleistet und ein konkurrenzfähiges Motorrad gebaut. Unser Bike ist jetzt stärker auf Gebieten, in denen wir 2020 noch etwas Aufholbedarf hatten. Aber der WM-Fight wird spannend bleiben – bis zum Ende.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 2. Mai

1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

Stand Marken-WM nach 4 Rennen:

1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing

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