Valentino Rossi sucht das Glück

Brad Binder (KTM/16.): Eine Frage des Vertrauens

Von Günther Wiesinger
Brad Binder: Im 3. Sektor verlor er 0,7 sec

Brad Binder: Im 3. Sektor verlor er 0,7 sec

Brad Binder steht nach den ersten zwei Le-Mans-Trainings mit der Werks-KTM nur an 16. Position. Der dritte Sektor macht dem Südafrikaner Kopfzerbrechen.»

Der 16. Gesamtrang am ersten Tag des GP de France in Le Mans entsprach so gar nicht den Erwartungen des WM-Zehnten Brad Binder, der in diesem Jahr auf der Red Bull KTM-Factory-Maschine schon zwei Top-Ten-Ergebnisse eingefahren hat. Denn der Rückstand auf der 4,185 km langen Piste an der Sarthe fiel für den letztjährigen Brünn-GP-Sieger mit 1,370 Sekunden beträchtlich aus.

«Das Wetter war heute ein bisschen verrückt. Wir konnten von Glück reden, dass wir im FP2 eine trockene Piste vorgefunden haben», stellte der Südafrikaner fest. «Es fühlt sich alles recht okay an, aber wir haben im Moment etwas Mühe, wenn es darum geht, ausreichend Vertrauen zum Vorderreifen zu finden. Dadurch fällt es mir schwer, konstante Zeiten zu fahren und für eine einzelne schnelle Runde richtig zu pushen. Mein größtes Problem: Ich verliere allein im dritten Sektor 0,7 Sekunden. Wenn ich nur die Hälfte dieses Zeitverlusts wegbringen könnte, wäre ich schon viel besser platziert. Aber wir haben jetzt die Daten von heute und können uns vorstellen, was wir ändern müssen.»

Brad Binder ist auf der Suche nach mehr Vertrauen zum Vorderreifen. Und dann sah er dazu noch die zahlreichen Crashes in der Kurve 3. Binder: «Das ist das Problem, wir bekommen hier vom Vorderreifen nicht viel Feedback. Alle scheinen mit diesem Problem zu kämpfen, denn es ist krank, wenn man sich an Zahl der Stürze dort anschaut. Es sah so aus, als sei die gelbe Flagge dort pausenlos geschwenkt worden. Es war ein abwechslungsreiches FP2. Das ist sicher. Jetzt bin ich neugierig, was uns das FP3 am Samstag in der Früh bringt.»

Binder hat bisher keine Erklärung für den starken Zeitverlust im Sektor 3. «Ich habe zum Beispiel in der Kurve vor der Gegengeraden Mühe, das Bike rasch genug abzubremsen. Ich kann das Motorrad dort nicht auf der Ideallinie halten. Ich komme nicht schnell genug in die Kurve rein, habe dann beim Rausfahren nicht genug Drive und verliere dadurch kostbare Zeit. Dort muss ich am Samstag sicher schneller werden.»

MotoGP-Ergebnis, Le Mans, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Zarco, Ducati, 1:31,747 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,095 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,389
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,390
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,532
6. Oliveira, KTM, + 0,549
7. Miller, Ducati, + 0,614
8. Marc Márquez, Honda, + 0,885
9. Rossi, Yamaha, + 0,922
10. Nakagami, Honda, + 0,964
11. Rins, Suzuki, + 1,015
12. Bagnaia, Ducati, + 1,053
13. Mir, Suzuki, + 1,161
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,199
15. Lecuona, KTM, + 1,293
16. Binder, KTM, + 1,370
17. Alex Márquez, Honda, + 1,457
18. Rabat, Ducati, + 1,614
19. Bastianini, Ducati, + 1,789
20. Savadori, Aprilia, + 2,238
21. Marini, Ducati, + 2,400
22. Petrucci, KTM, + 2,773

Ergebnisse FP1 MotoGP, 14. Mai

1. Miller, Ducati, 1:38,007 min
2. Zarco, Ducati, + 1,481 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,062
4. Pol Espargaró, Honda, + 2,108
5. Marc Márquez, Honda, + 2,114
6. Savadori, Aprilia, + 2,249
7. Bagnaia, Ducati, + 2,249
8. Oliveira, KTM, + 2,575
9. Rins, Suzuki, + 2,672
10. Aleix Espargaró, Apilia, + 3,022
11. Alex Márquez, Honda, + 3,251
12. Viñales, Yamaha, + 3,292
13. Morbidelli, Yamaha, + 3,416
14. Rossi, Yamaha, + 3,517
15. Nakagami, Honda, + 3,569
16. Quartararo, Yamaha, + 3,634
17. Lecuona, KTM, + 4,493
18. Binder, KTM, + 4,892
19. Petrucci, KTM, + 5,038
20. Marini, Ducati, + 5,255
21. Rabat, Ducati, + 5,462
22. Bastianini, Ducati, + 5,637

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