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Nasses FP3 in Le Mans: Bestzeit von Marc Márquez

Von Nora Lantschner
Marc Márquez: Auf nasser Bahn zurück auf P1

Marc Márquez: Auf nasser Bahn zurück auf P1

Erstmals seit seinem Comeback beendete Repsol-Honda-Star Marc Márquez eine Session auf Platz 1. Dahinter stellte Lorenzo Savadori seine Qualitäten im Regen unter Beweis. Die kombinierte Zeitenliste blieb unverändert.

Wie vorhergesagt hatte es in Le Mans in der Nacht auf Samstag stark geregnet, der 4,185 km lange Circuit Bugatti präsentierte sich zum Start der FP3-Sessions nass. Zeitenverbesserungen im Vergleich zum trockenen Freitagnachmittag waren damit unmöglich.

Zur Erinnerung: Im FP2 fuhr Johann Zarco in 1:31,747 min Bestzeit. Hinter dem Pramac-Ducati-Piloten komplettierten Quartararo, Viñales, Pol Espargaró, Morbidelli, Oliveira, Miller, Marc Márquez, Rossi und Nakagami die Top-10. Der Umweg über Q1 stand somit unter anderen WM-Leader Pecco Bagnaia und dem Suzuki-Duo Rins und Mir bevor.

Als die MotoGP-Asse kurz vor 10 Uhr ihr drittes freies Training aufnahmen, regnete es kurzzeitig wieder leicht. Die Asphalttemperaturen lagen zwischen 6 und 14 Grad. Aprilia-Hoffnungsträger Aleix Espargaró, nach zwei Stürzen in Kurve 3 im FP2 nur auf Rang 14, hatte gleich zu Beginn des FP3 ein technisches Problem.

Nach zehn Minuten führte Vorjahressieger Danilo Petrucci das FP3-Klassement mit einer 1:45,785 min an. Wenig später löste ihn Joan Mir auf Platz 1 ab, der sich dann mit Jack Miller an der Spitze abwechselte.

Der Ducati-Werksfahrer und Regenspezialist fuhr nach 15 Minuten eine 1:43,857 min und war im nächsten Umlauf wieder auf Bestzeitkurs, ehe er in Kurve 6 stürzte. Die Streckenposten versuchten vergeblich, den Jerez-Sieger auf seiner Desmosedici GP anzuschieben. Er musste sich auf den Weg an die Box machen.

Nach 20 Minuten war Aleix Espargaró wieder auf der Strecke, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keine gezeitete Runde gefahren war. Maverick Viñales schob sich auf Platz 2 nach vorne, er war im nassen FP3 der bisher einzige Yamaha-Pilot in den Top-10.

Als noch 22 Minuten auf der Uhr standen, fuhr Marc Márquez auf Medium-Regenreifen eine neue Bestzeit: In 1:42,894 min war der Repsol-Honda-Star fast eine Sekunde schneller als Miller. Dann schob sich aber Mir als Zweiter bis auf 0,093 sec an Márquez heran.

Der achtfache Weltmeister, der seinen dritten Grand Prix nach der neunmonatigen Verletzungspause bestreitet, schien sich wohl zu fühlen und schraubte seine Bestzeit auf eine 1:42,704 min herunter. Titelverteidiger Mir zog nach, ging in Kurve 8 nach zwei absoluten Sektorbestzeiten aber weit.

Die Top-10 des FP3 15 Minuten vor Schluss: Marc Márquez, Mir, Rins, Viñales, Lecuona, Morbidelli, Miller, Bagnaia, Aleix Espargaró. Für den direkten Q2-Einzug hatten die Zeiten keine Bedeutung.

Tech3-KTM-Pilot Lecuona reihte sich dann in die lange Liste der Fahrer ein, die an diesem Rennwochenende schon in Kurve 3 ausgerutscht waren. Er konnte das Training aber gleich wieder fortsetzen.

Sein Markenkollege Miguel Oliveira, der das Q2-Ticket dank seiner FP2-Zeit schon in der Tasche hatte, fuhr acht Minuten vor Schluss eine neue FP3-Bestzeit: 1:42,508 min. Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori schob sich bis auf Rang 2 (+ 0,058 sec) nach vorne.

Der Lokalmatador und Zweite des Freitags, Fabio Quartararo, kam im Nassen dagegen weiter nicht auf Touren, er lag auf Rang 17 (+ 1,865 sec). Auch Bagnaia (11.) hatte Mühe und ging in mehr als einer Runde weit.

Als nur noch fünf Minuten auf der Uhr standen, holte sich Marc Márquez in 1:41,783 min Platz 1 zurück. Oliveira hielt dagegen, blieb aber um gerade einmal 0,003 sec hinter dem spanischen Honda-Star. Die Strecke trocknete zwar immer weiter ab, Slick-Reifen waren aber keine Option.

WM-Leader Pecco Bagnaia brachte schließlich doch noch eine Runde zusammen, die ihn vorläufig auf Platz 4 (+ 0,258 sec) brachte.

Im Finish übernahm Savadori in 1:41,349 min kurzzeitig sogar die Spitze des FP3-Klassementes, Marc Márquez war dann aber noch einmal ganze 0,613 sec schneller. Bagnaia legte ebenfalls nach und übernahm Platz 3.

Einen kuriosen und offensichtlich schmerzhaften Zwischenfall gab es am Ende bei Petronas-Yamaha: Bei Morbidelli ging das Training für den «Bike swap» (Motorradwechsel für die sogenannten «Flag to Flag»-Rennen) schief, er verdrehte sich das linke Knie. Nach einer Kontrolle im Medical Centre wurde der Italiener von den Rennärzten für fit erklärt. Vor dem FP4 wird er sich aber noch in der Clinica Mobile behandeln lassen.

MotoGP-Ergebnis, Le Mans, FP3:

1. Marc Márquez, Honda, 1:40,736 min
2. Savadori, Aprilia, + 0,613 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,716
4. Oliveira, KTM, + 0,721
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,935
6. Zarco, Ducati, + 1,039
7. Mir, Suzuki, + 1,081
8. Rins, Suzuki, + 1,319
9. Lecuona, KTM, + 1,400
10. Marini, Ducati, + 1,587
11. Alex Márquez, Honda, + 1,780
12. Nakagami, Honda, + 1,784
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,796
14. Petrucci, KTM, + 2,477
15. Rabat, Ducati, + 2,726
16. Viñales, Yamaha, + 2,810
17. Morbidelli, Yamaha, + 2,964
18. Bastianini, Ducati, + 3,004
19. Quartararo, Yamaha, + 3,023
20. Miller, Ducati, + 3,121
21. Rossi, Yamaha, + 3,280
22. Binder, KTM, + 3,387

MotoGP-Ergebnis, Le Mans, kombinierte Zeitenliste nach FP3:

1. Zarco, Ducati, 1:31,747 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,095 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,389
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,390
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,532
6. Oliveira, KTM, + 0,549
7. Miller, Ducati, + 0,614
8. Marc Márquez, Honda, + 0,885
9. Rossi, Yamaha, + 0,922
10. Nakagami, Honda, + 0,964
11. Rins, Suzuki, + 1,015
12. Bagnaia, Ducati, + 1,053
13. Mir, Suzuki, + 1,161
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,199
15. Lecuona, KTM, + 1,293
16. Binder, KTM, + 1,370
17. Alex Márquez, Honda, + 1,457
18. Rabat, Ducati, + 1,614
19. Bastianini, Ducati, + 1,789
20. Savadori, Aprilia, + 2,238
21. Marini, Ducati, + 2,400
22. Petrucci, KTM, + 2,773

Moto3-Ergebnis, Le Mans, kombinierte Zeitenliste nach FP3:

1. Rodrigo, Honda, 1:42,150 min
2. Binder, Honda, + 0,126
3. Masia, KTM, + 0,181
4. Antonelli, KTM, + 0,337
5. Öncü, KTM, + 0,360
6. Migno, Honda, + 0,388
7. Fenati, Husqvarna, + 0,403
8. Yamanaka, KTM, + 0,456
9. Nepa, KTM, + 0,500
10. Sasaki, KTM, + 0,605
11. Dupasquier, KTM, + 0,623

Ferner:
17. Kofler, KTM, + 1,031

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