Ducati gewarnt: «Quartararo war überall stark»
Dass Fabio Quartararo die WM-Spitze ausgerechnet in einem Flag-to-Flag-Rennen zurückerobern würde, war angesichts seiner bisherigen Leistungen auf nasser Fahrbahn nicht unbedingt zu erwarten. Umso überschwänglicher freute sich der 22-jährige Franzose über den dritten Platz in seinem Heimrennen.
Zur Erinnerung: Im Vorjahr fuhr «El Diablo» in Le Mans ebenfalls von der Pole-Position los, er fiel im Regen allerdings bis auf Rang 9 zurück.
Bereitet es der Konkurrenz Sorgen, dass Quartararo nun auch bei regnerischen Verhältnissen den Sprung auf das Podest geschafft hat? «Wir wissen, dass Fabios Pace immer stark ist. Dass er jetzt im Nassen gut unterwegs ist, macht mir nicht wirklich Sorgen», winkte der inzwischen zweifache Saisonsieger Jack Miller ab. «Márquez ist im Nassen super schnell, Danilo ist einer der Schnellsten im Regen, da gibt es viele Jungs... Das Wetter ist, wie es ist. Hier kann es funktionieren, dort nicht.»
Der australische Ducati-Werksfahrer ergänzte zudem: «Fabio führt die Weltmeisterschaft an. Er war überall stark, nur in Jerez hatte er das Armpump-Problem. Aber ich glaube, er hat gezeigt, dass er wieder in Form ist.»
Pramac-Ass Johann Zarco gestand nach seinem zweiten Platz in Le Mans: «Wir hatten Glück, dass der Regen gekommen ist. Denn Fabio wäre bereit gewesen, uns abzuhängen.»
«Es stimmt, seine Pace im Nassen hat sich verbessert. Er war beeindruckend. Aber wenn du um einen WM-Titel kämpfst, musst du überall gut sein», betonte der zweifache Moto2-Champion mit Blick auf die WM-Tabelle. «Der Schritt, den Fabio am Sonntag gemacht hat, ist ziemlich wichtig für ihn. Als Gegner müssen wir – Jack, ich und auch Pecco – aber ohnehin bereit sein, gegen Jungs zu kämpfen, die bei allen Bedingungen stark sind.»
Zarco sieht Ducati im WM-Kampf in einer guten Position: «Wir haben in den fünf Rennen viele Punkte gesammelt und ich glaube, dass wir in den kommenden zwei Rennen bessere Chancen haben werden, im Trockenen zu gewinnen oder gegen Fabio zu kämpfen. Er wird seine Vorteile haben, wir andere. Das ist das Schöne, wenn man um eine Weltmeisterschaft kämpft.»
Der italienische Hersteller aus Borgo Panigale wartet sehnsüchtig auf den zweiten MotoGP-Fahrertitel nach Casey Stoner 2007. Ist für dieses Ziel eine strategische Absprache zwischen den Ducati-Fahrern vorstellbar?
«Es ist zu früh, das zu sagen», entgegnete Zarco. Der 30-Jährige hielt aber auch fest: «Ich glaube, mit dem guten Verhältnis, das Pecco, Jack und ich haben… Wenn einer von uns wirklich eine Chance hat und der Gegenspieler ein Fahrer wie Fabio ist, der gegen einen Ducati-Piloten kämpft, dann können wir vielleicht darüber nachdenken. Dieser Gedanke wird aber nicht vor dem letzten oder maximal den letzten zwei Rennen aufkommen. Denn bis dahin kann so viel passieren. Im Moment ist es besser, das Spiel so zu sehen, dass wir drei Ducati an der Spitze haben. Wenn wir das schaffen können, wäre es noch besser.»
Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:
1. Quartararo, 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Vinales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaro 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaro 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Marquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Marquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.
Stand Team-WM:
1. Ducati Lenovo, 143 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 136. 3. Pramac Racing Ducati 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.