Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

GP-Kalender: Viele Fragen, aber Sepang und Texas fix?

Von Günther Wiesinger
Spielberg-GP 2018: Solche Bilder werden wir 2021 noch nicht sehen

Spielberg-GP 2018: Solche Bilder werden wir 2021 noch nicht sehen

Bis 15. Juni müssen die Übersee-GP-Veranstalter mitteilen, ob sie ihren Grand Prix austragen können. In Sepang winkt ein Doppel-Event.

Die spanische Unternehmen Dorna Sports S.L. seit 1992 Inhaber der kommerziellen Rechte in der Motorrad-GP-Sport und seit Herbst 2012 auch in der Superbike-WM, plant in der Saison 2021 trotz der weitereichenden Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter mit 18 Grand Prix.

Da einzelne Übersee-Events auf wackligen Beinen stehen, beinhaltet der Plan B auch einen Doppel-Event auf dem Sepang International Circuit in Malaysia, der Heimat des Petronas-Yamaha-Teams mit Rossi und Morbidelli.

Aber wie der Kalender nach dem Misano-GP (19. September) genau fortgeführt wird, ist noch fraglich. Da der Argentinien-GP in Termas de Río Hondo aller Voraussicht nach nicht stattfinden wird, weil das Boxengebäude abgebrannt und die Infektionsgeschehen in Südamerika nicht unter Kontrolle ist, könnte die Übersee-Tournee Anfang Oktober mit dem Red Bull US-GP in Austin/Texas beginnen.

Wie es dann in Asien und Australien weitergeht, müssen die Veranstalter der «fly-away»-Grand Prix bis 15. Juni mitteilen. Dann kann die Dorna einen konkreten neuen Terminplan für Oktober und November festlegen.

Da in Europa mit Mugello, Sachsenring und Assen drei der 2020 abgesagten Events fix sind, werden mit Ausnahme von Sepang keine Doppel-Rennen mehr in Betracht gezogen.

Der British Motor Cycle Grand Prix bleibt noch ein Fragezeichen, weil sich dort die indische Corona-Variante ausgebreitet hat und viele EU-Länder vor zwei Tagen wieder Reise- und Flugverbote für Großbritannien eingeführt haben.

Großbritannien bleibt ein Thema im GP-Sport. Denn Deutschland erlaubt keine Flugreisen mehr aus dem Brexit-Land. Und die für den Sachsenring-GP zuständigen Behörden haben klargestellt: Die britischen GP-Teammitglieder dürfen nach dem Catalunya-GP vom 6. Juni nicht in ihre Heimat reisen, sie müssen im EU-Raum bleiben, sonst müssen sie bei der Einreise nach Deutschland in Quarantäne und verpassen auch die Dutch-TT in Assen. Dort werden übrigens 11.500 Zuschauer zugelassen werden.

Trotz der steigenden Durchimpfungsrate werden in Sachsen keine Zuschauer erlaubt sein, über den Catalunya-GP wird noch verhandelt. Es könnte kurzfristig noch eine sehr geringe Zuschaueranzahl erlaubt werden. Denn in Spanien gehen die Lockerungen jetzt sehr rasch vonstatten.

Für den Sachsenring-GP am 20. Juni werden keine Zuschauertickets verkauft. Denn der Aufwand lohnt sich für den ADAC erst ab einer gewissen Mindestanzahl. Bei beispielsweise 1500 erlaubten Personen rechnet sich das Geschäft nicht. Assen darf jetzt mit 15.500 Besuchern pro Tag planen.

«Die ersten beiden Rennen mit deutlich spürbaren Erleichterungen werden die beiden Grand Prix in Österreich im August sein», zeigte sich Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com hoffnungsvoll.

In Österreich sind ab Juni Outdoor-Events mit 3000 Besuchern erlaubt. Ab 1. Juli soll die Anzahl auf 5000 Zuschauer erweitert werden. Im August wird mit mindestens 10.000 Besuchern gerechnet.

Wann die «bubble» mit den 1300 Teammitgliedern aufgelöst wird und wieder Teamgäste und Medien im Fahrerlager zugelassen werden, wird sich im Sommer zeigen. Es wird vom jeweiligen Infektionsgeschehen abhängen und von Land zu Land unterschiedlich sein.

Die Hoffnung, dass beim WM-Finale in Valencia ein erster Schritt zur neuen Normalität erkennbar sein wird, hat sich bei der Dorna und den Teams jedenfalls breitgemacht.

Die drei G sollen dabei helfen – getestet, geimpft oder genesen.

Fast alle 1300 Mitglieder der GP-Bubble wurden bekanntlich in Doha zweimal mit Biontech-Pfizer geimpft.

Einige Übersee-Rennen fraglich

Wie die Gesundheitsvorschriften für die Übersee-Reisen 2021 aussehen werden, ist noch offen. Manche Länder werden voraussichtlich nur geimpfte Personen einreisen lassen.

Die Veranstalter von Motegi, Buriram, Phillip Island und Sepang müssen sich bis 15. Juni zur Austragung des Events 2021 verpflichten – oder ihn absagen.

Zur Erinnerung: Die Dorna verlangt in Übersee wegen der hohen Reise- und Transportkosten die volle Austragungsgebühr. Diese kann aber nur bezahlt werden, wenn von den lokalen Regierungen und Behörden volle Tribünen genehmigt werden.

Momentan stehen die Chancen in Malaysia gut, Thailand und Japan befinden sich noch in Abklärung, aus Australien erreichen uns eher beunruhigende Meldungen. Und Japan hat den Notstand von 31. Mai bis 20. Juni verlängert. Zuerst einmal steht dort die Sicherung der Olympischen Spiele (23. Juli bis 8. August) im Vordergrund.

In Australien werden bisher inakzeptable Maßnahmen verlangt. So wird zum Beispiel für die Teams ein Korridor von den Teamhotels ins Fahrerlager gefordert wie in Doha. Aber in der kleinen Ortschaft Cowes auf Phillip Island existieren nur wenige Hotels, die meisten Team mieten verstreut liegende Ferienhäuser.

Die australischen Behörden verlangen bisher sogar eine Anreise der Teams mit gemeinsamen Charterflügen. Das hat im Januar beim Tennis Open geklappt, aber danach mussten alle Spieler 14 Tage in Quarantäne. Außerdem durften in jedem Jet nur 40 Personen Platz nehmen!

Für die 1300-Personen-Bubble müssten also fast 35 Charterflüge gebucht werden – das ist unfinanzierbar. «Außerdem wissen wir erst in drei oder vier Wochen, ob wir zum Beispiel wie geplant von Thailand direkt nach Australien fliegen oder ob ein freies Wochenende dazwischen liegt», hielt ein Funktionär fest. Denn dann würden eventuell viele Teammitglieder irgendwo in Asien ein paar Tage Urlaub machen und individuell anreisen.

Fakt ist: Der Reserve-Schauplatz in Mandalika/Indonesien wird für 2021 noch nicht zur Verfügung stehen. Deshalb ist ein zweiter Grand Prix in Sepang vorgesehen.

Aber neben Losail Circuit, Spielberg und eventuell Sepang will die Dorna 2021 vorläufig keine Doppel-Events abwickeln.

Zur Erinnerung: Der Finnland-GP auf dem KymiRing im Juli wurde wegen der strengen Covid-Vorschriften abgesagt. Aber Portimão kam im April zusätzlich in den Kalender, dazu der zweite Event in Katar und der Steiermark-GP in Österreich. 

Der MotoGP-Kalender 2021

28. März: Doha/Q*
04. April: Doha/Q*
18. April: Portimão/P
02. Mai: Jerez/E
16. Mai. Le Mans/F
30. Mai: Mugello/I
06. Juni: Barcelona/E
20. Juni: Sachsenring/D
27. Juni Assen/NL
08. August: Red Bull Ring/A
15. August: Red Bull Ring/A
29. August: Silverstone/GB
12. September: Aragón/E
19. September: Misano/I
03. Oktober: Motegi/J
10. Oktober: Buriram/TH
24. Oktober: Phillip Island/AUS
31. Oktober: Sepang/MAL
14. November: Valencia/E

Ohne Datum:
Termas de Río Hondo/AR
Circuit of the Americas/USA

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5