MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Valentino Rossi (Yamaha/11.): «Ich habe es genossen»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi am Samstag in Barcelona

Valentino Rossi am Samstag in Barcelona

«Ich habe das Potenzial, ein schönes Rennen zu zeigen», zeigte sich MotoGP-Superstar Valentino Rossi am Samstag in Montmeló zufrieden. Einziger Schönheitsfehler war ein Sturz in der entscheidenden Qualifying-Session.

Als Valentino Rossi am Samstagvormittag im FP3 auf den letzten Drücker noch den direkten Q2-Einzug fixierte, löste er in seiner Box überschwänglichen Jubel aus. «Ich bin sehr glücklich mit der Atomsphäre in der Box, ich erfahre echte, authentische Unterstützung», erklärte Petronas-Neuzugang dazu. «Alle Jungs verstehen, dass diese Herausforderung schwierig ist und alle sind sehr traurig, wenn meine Performance schlecht ist – wie der 19. Platz am Freitag. Sie wissen, dass wir gute Ergebnisse brauchen – und ins Q2 zu kommen ist für uns im Moment ein gutes Ergebnis.»

In der entscheidenden Qualifying-Session kam der «Dottore», der sich an seinen VR46-Schützling und Teamkollegen Franco Morbidelli gehängt hatte, aber schon in seiner zweiten schnellen Runde zu Sturz. Auf dem zweiten Motorrad gelang dem Routinier am Ende zwar noch eine Verbesserung, es blieb aber beim elften Startplatz.

Insgesamt fiel Rossis Fazit aber durchwegs positiv aus: «Heute lief es viel besser. Wir haben das Motorrad verändert und mein Gefühl im Kurveneingang und in den Richtungswechseln war schon vom FP3 an viel besser. Ich habe meine Pace stark verbessert und habe es in die Top-10 und damit ins Q2 geschafft.»

«Auch das FP4 war eine gute Session», fuhr der Italiener fort. «Wir haben den harten Reifen ausprobiert und mit der Abstimmung einen weiteren Schritt gemacht. Meine Pace war nicht so schlecht, ich bin auf P7 gelandet. Im Q2 bin ich aber leider mit dem ersten Reifen gestürzt. Danach war es schwierig, weil ich auf das andere Motorrad springen musste. Am Ende wurde es P11. Ich glaube, dass mein Potenzial etwas besser wäre», seufzte er.

Ist die Steigerung auf die Strecke zurückzuführen oder gelang dem neunfachen Weltmeister generell ein Fortschritt? Immerhin ist Rossi mit zehn GP-Siegen der erfolgreichste Fahrer auf dem «Circuit de Barcelona-Catalunya».

«Beides, glaube ich», erwiderte der Yamaha-Star. «Ich mag die Strecke, hier in Barcelona fahre ich ziemlich gut. Wir haben aber auch das Set-up verbessert. Am Freitag haben wir einen Fehler gemacht, wir waren auf dem falschen Weg. Das sind aber Dinge, die an einem Wochenende fast jedem Fahrer mal passieren. Das Problem ist, dass es bei mir gleich heißt: ‚Rossi ist zu alt, er muss aufhören.‘ Nach einer schlechten Trainings-Session», lachte der 42-Jährige. «Es ist normal, man muss arbeiten. Ich bin sehr, sehr glücklich mit dem heutigen Gefühl. Ich war nicht so schlecht auf der Strecke und habe es genossen.»

Im Vorjahr lag Rossi in Montmeló bis zum Sturz auf Podiumskurs, was ist am morgigen Sonntag möglich? «Im Vorjahr war ich sehr stark unterwegs. Eigentlich bin ich mehr oder weniger wie in diesem Jahr gefahren. Das Problem ist, dass sich das Niveau gesteigert hat, alle sind sehr stark», gab der 115-fache GP-Sieger zu bedenken. «Im Vorjahr lag ich auf Platz 2, als ich gestürzt bin. Ich bin allerdings auch aus der ersten Startreihe losgefahren. Morgen starte ich von P11, damit wird alles viel schwieriger und komplizierter. Ich fürchte, dass es schwierig sein wird, in die Position zu kommen, wo ich im Vorjahr war. Andrerseits habe ich das Potenzial, ein schönes Rennen zu zeigen. Meine Pace ist gut, auch auf gebrauchten Reifen. Ich fühle mich wohl auf dem Motorrad und bin recht schnell. Wir werden versuchen, das Maximum zu geben.»

MotoGP-Ergebnis, Q2, Montmeló (5. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 1:38,853 min
2. Miller, Ducati, 1:38,890 min, + 0,037 sec
3. Zarco, Ducati, 1:39,049, + 0,196
4. Oliveira, KTM, 1:39,099, + 0,246
5. Morbidelli, Yamaha, 1:39,109, + 0,256
6. Viñales, Yamaha, 1:39,157, + 0,304
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,218, + 0,365
8. Binder, KTM, 1:39,343, + 0,490
9. Bagnaia, Ducati, 1:39,359, + 0,506
10. Mir, Suzuki, 1:39,431, + 0,578
11. Rossi, Yamaha, 1:39,605, + 0,752
12. Pol Espargaró, Honda, 1:41,791, + 2,938

Die weitere Startaufstellung:
13. Marc Márquez, Honda, 1:39,181 min
14. Nakagami, Honda, 1:39,347
15. Martin, Ducati, 1:39,532
16. Lecuona, KTM, 1:39,567
17. Bastianini, Ducati, 1:39,590
18. Petrucci, KTM, 1:39,744
19. Marini, Ducati, 1:39,942
20. Alex Márquez, Honda, 1:40,009
21. Savadori, Aprilia, 1:40,158

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