MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Jubiläum: Der AMC Sachsenring feiert 30. Geburtstag

Von Thorsten Horn
Das Wahrzeichen des Sachsenrings

Das Wahrzeichen des Sachsenrings

Nachdem der AMC Sachsenring den Motorsport mittels Auslandsrennen in der Region am Leben gehalten hat, ist der Hohenstein-Ernstthaler Club von Beginn an sportlicher Ausrichter der MotoGP-WM auf dem neuen Kurs.

Am 21. Juni 1991 wurde in Hohenstein-Ernstthal ein neues Motorsport-Kapitel aufgeschlagen. Damals wohnten 49 Mitglieder der Gründungsveranstaltung eines neuen Motorsportclubs im «Grünen Tal» zu Gersdorf bei. Automobil- und Motorrad-Club Sachsenring e. V. im ADAC, kurz AMC Sachsenring, wurde dieser genannt und schrieb in seiner Satzung per Beschluss den Erhalt des Sachsenring-Rennens als eine der Hauptaufgaben fest.

Ein Großteil der Mitglieder hatte zuvor dem MC Hohenstein-Ernstthal angehört, doch nach dem tragischen (drei tödlich verunglückte Rennfahrer) sowie wirtschaftlichen Katastrophenrennen 1990 auf dem alten Sachsenring war dieser Neubeginn notwendig. Da das Sachsenring-Rennen 1990 das letzte auf dem 8,618 Kilometer langen Straßenkurs war, hatte der AMC eigentlich (noch) kein richtiges Betätigungsfeld. Zwar organisierte man weiter kombinierte Kart- und Mini-Bike-Rennen auf dem alten Start- und Zielplatz, doch große Rennen waren zunächst Fehlanzeige.

Um in Übung zu bleiben und das Organisationsteam sowie die gut ausgebildeten Sportwarte bei der Stange zu halten, wich der AMC Sachsenring mit Rennen zur Deutschen Motorradmeisterschaft inklusive der Pro Superbike ins tschechische Most und Brünn aus.

Nachdem der erste Traum eines neuen Motodroms bei Hohenstein-Ernstthal ausgeträumt war, keimte mit dem geplanten Bau eines Verkehrssicherheitszentrums neue Hoffnung. Mit viel Engagement des AMC Sachsenring, einer eigens ins Leben gerufenen Initiativgruppe Sachsenring, des Fanclubs Sachsenring und irgendwann auch durch die Unterstützung der Kommunal- und Landespolitik, konnte 1995 schließlich das Verkehrssicherheitszentrum Sachsenring eröffnet werden. Nach einem ersten Kart- und Mini-Bike-Rennen im Oktober 1995, organisiert vom AMC Sachsenring, fand am 26. Mai 1996 endlich das erste richtige Rennen auf dem nur noch 3,583 Kilometer langen und ins neue Verkehrssicherheitszentrum eingebetteten neuen Sachsenring statt.

Die Hauptorganisation oblag dem ADAC Sachsen, einem der Anteilseigner des VSZ. Der AMC Sachsenring fungierte von Beginn an mit seiner Manpower und Kompetenz als sportlicher Ausrichter.

Mit der Rückkehr der Motorrad-WM im Jahr 1998 schwangen sich der Sachsenring und auch der Hohenstein-Ernstthaler Motorsportclub endgültig auf den gesamtdeutschen Motorsport-Olymp.

Was mit eisernem Willen alles möglich ist, bewies der AMC Sachsenring auch bei der Erhaltung des ersten dauerhaften und weltbekannten Start- und Zielturms des alten Kurses. Der am 15. Juli 1960 eingeweihte und bis heute im Club-Logo verankerte Turm musste im Zuge des ersten großen WM-bedingten Streckenumbaus 1997 weg. Doch damit gab man sich nicht zufrieden, baute ihn zunächst ab, lagerte ihn für zirka ein Jahr zwischen und baute ihn an seinem heutigen Standort, ca. 200 m vom ursprünglichen entfernt, wieder auf. Dieser technischen, organisatorischen und finanziellen Meisterleistung folgte im Juni 1999 der (Wieder-)Einzug in jenen Turm, der seitdem als Geschäftsstelle wertvolle Dienste erweist. Besonderer Dank gilt dabei den vielen privaten Spendern und Sponsoren, allen voran der Sparkasse Chemnitz und der Stadtverwaltung Hohenstein-Ernstthal, ohne die dieses Vorhaben nicht umsetzbar gewesen wäre.

Zehn Jahre später wurde der Turm saniert und renoviert und ist nun einerseits ein echtes Schmuckstück, aber zugleich auch weiterhin das Wahrzeichen des Motosports und vor allem der Tradition am Sachsenring.

30 Jahre nach der Gründung des AMC Sachsenring hat sich der Verein die Mühe gemacht, seine lange und wechselvolle Geschichte sowie verschiedene Entwicklungen der gleichnamigen neuen Rennstrecke und des ebenso gleichnamigen Verkehrssicherheitszentrums geschichtlich einzuordnen, aufzuarbeiten und niederzuschreiben. Demnächst wird eine Broschüre mit dem Titel «30 Jahre AMC Sachsenring – Geschichtliches zur neuen Rennstrecke» für alle Motorsportinteressierten erscheinen. Mit reich bebilderten Textbeiträgen zur Gründung, der Initiativgruppe Sachsenring, dem Fanclub Sachsenring, den Auslands-Sachsenring-Rennen in Most und Brünn und zur Entstehung des VSZ werden die Anfangsjahre aus verschiedenen Blickwickeln beleuchtet. Aber auch der motorsportliche Neuanfang und die Entwicklung der neuen Rennstrecke sowie ein bunter Blumenstrauß zu den vielfältigen Clubaktivitäten werden darin nicht fehlen.

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