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Maverick Viñales (Yamaha/2.): Was sagt er zu Aprilia?

Von Günther Wiesinger
Podest: Viñales, Quartararo und Mir

Podest: Viñales, Quartararo und Mir

Maverick Viñales liess auch nach dem zweiten Platz in Assen kaum ein gutes Haar an der siegreichen Yamaha. «Ich brauche etwas, wo ich mein Maximum geben kann», sagte er.

Trotz des zweiten Platzes bei der Dutch-TT in Assen konnte der bei Yamaha in Ungnade gefallene Maverick Viñales auf der Monster-Yamaha seinen sechsten WM-Rang nicht verbessern. Der Spanier liegt nach neun von 19 Rennen bereits 51 Punkte hinter seinem Teamkollegen Fabio Quartararo.

In Assen wurde von Tag zu Tag deutlicher zu spüren, wie stark das Verhältnis mit Viñales zerrüttet istz. Debnn er hat jetzt in zwei Jahren drei unterschiedliche Crew-Chiefs bekommen, an den Ergebnissen hat sich aber nichts geändert. Auch der Startnummernwechsel von 25 zu 12 nach der Saison 2018 hat keinen durchschlagenden Erfolg bewirkt.

Maverick wurde in den ersten Jahren 2017 und 2018 bei Yamaha klar vor Augen geführt, dass die Sympathien des Teams überwiegend bei Valentino Rossi liegen, was auch schon Jorge Lorenzo nach der Saison 2017 zu Repsol-Honda getrieben hat (Maverick ersetzte ihn dann). Und als Rossi nichts mehr gewann (letzter Sieg Assen 2017) tauchte der schnellere und abgebrühtere Fabio Quartararo 2019 neu am Yamaha-Firmament auf.

Viñales fällt hingegen häufig unter anderem durch Zweikampfschwächen auf, außerdem lässt er sich immer wieder zur seltsamen Reifenentscheidungen hinreißen. In Assen wählte er heute zum Beispiel als einziger der 22 Fahrer den Soft-Vorderreifen. Alle anderen Piloten nahmen den Medium.

«Ich weiß nicht, was beim Start passiert ist», seufzte Viñales. «Vielleicht hat die Kupplung nicht richtig ausgelöst. Ich bin langsam von der Startlinie weggekommen. Dann bin ich hinter Nakagami auf Platz 4 stecken geblieben, und ich kam nicht vorbei. Bei mir fehlte viel Top-Speed auf der Geraden. Wie Fabii auch sagt, mit unserem Motorrad ist das Überholen kompliziert. Mein einziges Ziel war, auf den ersten Platz nach vorne zu kommen. Als ich dann freie Fahrt nach vorne hatte und Zweiter war, konnte ich Fabio etwas einholen. Aber es war zu spät. Es waren nicht mehr genug Runden zu fahren. Wichtig ist,d ass wir am Ende des Rennens schnell waren und auf dem Podium gelandet sind.»

Und was steckt hinter den Gerüchten zur Trennung von Yamaha und zum möglichen Wechsel zu Aprilia? «Eines ist klar. Bei Yamaha kann ich nicht mein Maximum geben. Ich muss mein Leben wieder finden und meine Richtung finden. Das ist manchmal schwierig. Aber ich muss sich etwas ändern. Ich brauche etwas, wo ich die Gelegenheit habe, das Maximum zu geben. Bei jedem Rennen, in jeder Runde und auf jeder Piste.»

Auf die Frage, wie die Stimmung im Yamaha-Werksteam aussieht, äußerte sich Viñalesnur folgendermaßen: «Alles ist super.»

Aber wer die Szenen in Assen in der  Box, im Parc Fermé und auf dem Podest aufmerksam beobachtet hat, bekam einen völlig anderen Eindruck...

Auf die Frage, ob die Chancen auf einen Verbleib bei Yamaha für 2022 bei 50 Prozent oder weniger sehe, wich Viñales trotz der «super Stimmung im Team» aus. «Darauf kann ich keine Antwort geben. Klar ist, dass ich hier bei Yamaha nicht das Maximum aus mir herausholen kann. Ich bin verweifelt, denn ich weiß, dass mehr in mehr steckt. Hier in Assen konnte ich ein bisschen mehr zeigen. In Österreich werden wir einen Weg suchen, um noch besser abzuschneiden.»

MotoGP-Ergebnis, Assen, 27. Juni:

1. Quartararo, Yamaha, 26 Runden
2. Viñales, Yamaha, + 2,757 sec
3. Mir, Suzuki, + 5,760
4. Zarco, Ducati, + 6,130
5. Oliveira, KTM, + 8,402
6. Bagnaia, Ducati, + 10,035
7. Marc Márquez, Honda, + 10,110
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 10,346
9. Nakagami, Honda, + 12,225
10. Pol Espargaró, Honda, + 18,565
11. Rins, Suzuki, + 21,372
12. Binder, KTM, + 21,676
13. Petrucci, KTM, + 27,783
14. Alex Márquez, Honda, + 29,772
15. Bastianini, Ducati, + 32,785
16. Savadori, Aprilia, + 37,573
17. Gerloff, Yamaha, + 53,213
18. Marini, Ducati, + 1:06,791 min

Stand Fahrer-WM nach 9 Rennen von 19 Rennen:

1. Quartararo 156 Punkte. 2. Zarco 122. 3. Bagnaia 109. 4. Mir 101. 5. Miller 100. 6. Viñales 95. 7. Oliveira 85. 8. Aleix Espargaró 61. 9. Binder 60. 10. Marc Márquez 50.

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