MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Doohan, Rossi und Co.: Was die 500er-Bikes ausmachte

Von Mario Furli
Valentino Rossi, Alex Crivillé, Mick Doohan, Loris Capirossi, Simon Crafar, Carlos Checa und Max Biaggi über den speziellen Reiz der Zweitakt-Ära und die Unterschiede zur heutigen MotoGP.

Die MotoGP-Viertakt-Ära löste 2002 die 500-ccm-Maschinen in der «premier class» der Motorrad-WM ab, aber auch fast 20 Jahre später faszinieren die Zweitakt-Zeiten viele Fans und Fahrer noch immer gleichermaßen.

«Ich hatte das Glück, den letzten 500er-Titel und den ersten MotoGP-Titel zu gewinnen – das ist eines der Highlights meiner Karriere», schwärmte etwa Valentino Rossi gegenüber motogp.com.

Den größten Unterschied zwischen damals und heute sieht der neunfache Weltmeister neben den unterschiedlichen Motoreneigenschaften von Zwei- und Viertaktern in der Elektronik: «Jetzt verfügt das MotoGP-Bike über viel Elektronik, man kann also viel einfacher das Gas aufdrehen. Mit den 500er hatten wir null Elektronik, man musste also mehr kontrollieren.»

An seine erste Erfahrung auf einer 500-ccm-Maschine beim Jerez-Test 1999 erinnert sich der inzwischen 42-jährige Superstar der Szene noch ganz genau: «Als ich das Bike in Jerez zum ersten Mal gefahren bin, war es wirklich beeindruckend: Viel Spinning und unglaublichen Speed und Beschleunigung – es war ein großartiges Motorrad.»

Alex Crivillé, 500er-Weltmeister von 1999, erzählte seinerseits: «Ich erinnere mich sehr gut daran, dass der Top-Speed um die 320 km/h lag. Ich dachte mir ‚wow‘, das ist großartig. Und wenn du das Gas aufgedreht hast, war im Vergleich zum 250er-Bike die doppelte Power da. Das war nicht einfach zu kontrollieren.»

Mit «einem ziemlich wilden Tier» verglich der fünffache Champion Mick Doohan die 500er-Zweitakt-Maschine. «Man musste die Bikes wirklich innerhalb der 3000 oder 4000 U/min fahren, sonst war man in der Gefahrenzone – und man sah die Jungs durch die Luft fliegen. Es gab ja keine Traktionskontrolle.»

«Ich hatte viele Highsider», bestätigte Loris Capirossi. «Beim kleinsten Fehler flog man auf den 500er-Bikes bis zum Mond.»

Dorna-Reporter Simon Crafar, der einen 500er-GP-Sieg aus dem Jahr 1998 vorzuweisen hat, erklärte dazu: «Das 500er-Bike war wirklich leicht, damit war es schwierig, das Limit zu fühlen. Dazu kam, dass die Power in diesem schmalen Drehzahlband so brutal war. Mit der 500er hattest du alles in deiner Hand, was du dort gemacht hast, ist passiert – und das war eine große Verantwortung.»

«Ich erinnere mich daran, dass man sehr vorsichtig sein musste, wenn man ans Gas ging», stimmte Carlos Checa zu. «Vor allem bei nassen Verhältnissen, wenn kein so guter Grip vorhanden war oder in den ersten Runden, als der Reifen noch nicht auf Temperatur war.»

Entscheidend sei das Gefühl gewesen, gab Max Biaggi zu bedenken, «um das Gas bei maximaler Schräglage aufzudrehen oder das Motorrad bei nicht so guten Gripverhältnissen zu händeln. Hattest du dieses Feeling erst einmal gefunden, konntest du auf jeder Strecke und bei allen Bedingungen stark sein.»

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