MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Wird Iker Lecuona ein Kandidat für Petronas-Yamaha?

Von Günther Wiesinger
Petronas-Yamaha bildet das Junior-MotoGP-Team von Yamaha. Aber es sind keine Top-Moto2-Fahrer verfügbar. Deshalb könnte der 21-jährige Spanier Iker Lecuona eine Chance kriegen – und Superbike-Ass Garrett Gerloff.

Sind jetzt alle 24 Plätze für die MotoGP-Weltmeisterschaft besetzt? Inzwischen zeichnet sich ab, dass Valentino Rossi in seinem neuen Sky VR46 Ducati-MotoGP-Maverick Viñales mit den Nachwuchskräften Luca Marini (auf einer Ducati GP22) und Spielberg-Moto2-Sieger Marco Bezzecchi fahren wird. «Es war ja auch der Grund, warum wir ein MotoGP-Team gegründet haben. Wir wollen unseren Talenten aus der VR46 Riders Academy im eigenen Rennstall Aufstiegsmöglichkeiten bieten», erklärte Rossi in Spielberg.

Da Petronas-Yamaha nach dem Rücktritt von Rossi und dem Transfer von Morbidelli ins Werksteam für 2022 noch keinen Fahrer unter Vertrag hat, kam Bezzecchi dort als WM-Dritter und bester verfügbarer Moto2-Pilot auch ins Gespräch.

Petronas-Yamaha hatte sogar den 20-jährigen Spanier Raúl Fernández geködert, auf den KTM allerdings das Vorkaufsrecht in Form einer Option besaß. Petronas und Yamaha wollten den Moto2-WM-Zweiten allerdings für eine Ablöse von kolportierten 500.0000 Euro freikaufen.

Deshalb musste KTM nach der Dutch-TT die Pläne ändern und Fernández ein Jahr früher als geplant einen MotoGP-Vertrag anbieten.

Dadurch war bei KTM-Tech3-Team für Danilo Petrucci kein Platz mehr.

Die Trennung von Iker Lecuona war ohnedies schon besiegelt, seinen Platz übernimmt Moto2-WM-Leader Remy Gardner.
«Sie können ja Iker Lecuona von uns nehmen», meinte KTM-Firmenchef Stefan Pierer in Spielberg, als er vom Fahrermangel bei Petronas-Yamaha hörte.

Lin Jarvis, Managing Director bei Yamaha Motor Racing, stellte beim Steiermark-GP klar, dass der Fahrer für Petronas aus der Moto2, aus der MotoGP oder aus der Superbike-WM kommen werde. «Und es geht nur um das Jahr 2022», sagte er.

Das bedeutet: Der sechsfache Superbike-Weltmeister Johnny Rea (34) wird seine komfortable und hoch bezahlte Position beim Kawasaki-Superbike-Team kaum für eine einzige MotoGP-Saison opfern.

Petronas-Yamaha wird für die kommende Saison Kompromisse eingehen müssen. Der erst 21-jährige Iker Lecuona könnte jener verfügbare Fahrer aus der aktuellen MotoGP-Feld sein, der ins Junior-Team von Yamaha passt. Der 30-jährige Danilo Petrucci passt nicht in dieses Beuteschema, der 35-jährige Dovizioso auch nicht.

«Dovi» kommt auch bei Rossis VR46-Team nicht in Betracht. Seine Zuammenarbeit mit Ducati ist letztes Jahr für immer in die Brüche gegangen. «Die Chancen, dass Dovi noch einmal Ducati fährt, liegen unter Null», ist aus dem Lager des dreifachen MotoGP-Vizeweltmeisters zu hören.

Das heißt: Wenn sich Petronas mit Lecuona und Gerloff einigt und dann noch Viñales bei Aprilia unterschreibt, ist das Fahrerfeld für 2022 vollzählig.

So könnten die MotoGP-Teams 2022 aussehen

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Lenovo Team
Jack Miller, Pecco Bagnaia

Monster Energy Yamaha
Franco Morbidelli, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Miguel Oliveira

Aprilia Racing Team
Aleix Espargaró, Maverick Viñales?

Pramac Racing
Jorge Martin, Johann Zarco

Sky VR46 Ducati Racing
Luca Marini, Marco Bezzecchi

Petronas Yamaha SRT
Augusto Fernandez? Garrett Gerloff? Iker Lecuona?

LCR Honda
Alex Márquez, Takaaki Nakagami

KTM Tech3 Factory Racing
Remy Gardner, Rául Fernández

Flexbox Gresini Ducati Racing
Enea Bastianini, Fabio Di Giannantonio

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