Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Valentino Rossi: «So alt wie Luca und Iker zusammen»

Von Nora Lantschner
Freuten sich gemeinsam: Marini, Lecuona, VR46-Coach Locatelli und Rossi

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Auch wenn Valentino Rossi kein großer Fan der Flag-to-Flag-Regelung ist, war er nach dem achten Platz im verrückten MotoGP-Rennen von Spielberg bestens gelaunt. Das lag auch am Kampf mit Luca Marini und Iker Lecuona.

Brad Binder rettete den Sieg in beeindruckender Manier auf Slick-Reifen im Nassen über die finalen Runden. Valentino Rossi fand sich kurzzeitig wie aus heiterem Himmel im Kampf um die Podestplätze wieder, die Ducati-Asse Pecco Bagnaia und Jorge Martin stürmten nach dem «Bike swap» aber in den letzten drei Kurven noch auf das Treppchen: Spielberg erlebte zum Abschluss des Doppel-Events ein absolut verrücktes Flag-to-Flag-Rennen, bei dem sich der ein oder andere Beobachter fragte, ob die MotoGP-Piloten mit einem möglichen Podestplatz vor Augen nicht vielleicht zu hohes Risiko eingehen würden.

«In solchen Situationen ist es schwierig, eine perfekte Regelung zu finden», weiß der «Dottore», der am Ende als Achter die Ziellinie kreuzte. «Die perfekte Regel wäre die: Wenn sechs Runden vor Schluss alle auf Slick-Reifen sind und es anfängt zu regnen, wird das Rennen mit roter Flagge abgebrochen und das Klassement der vorangegangenen Runde gewertet. Das ist das Einfachste und das Sicherste. Die aktuell geltende Regel ist aber so, wie sie ist.»

Der Flag-to-Flag-Modus sei aber immer noch besser als ein Abbruch samt Neustart, findet der neunfache Weltmeister. «Wenn ich ehrlich bin, bevorzuge ich es, zwei oder drei Runden so auf den Slicks unterwegs zu sein und aufzupassen, statt in der Box abzusteigen und den Start mit Regenreifen zu wiederholen. Dann hat es vielleicht nicht so stark geregnet und einer fährt doch wieder auf Slick los… Dazu kommt ein zweiter Start und vielleicht wird es noch gefährlicher.»

Zu seiner Entscheidung, im gestrigen Spielberg-Krimi nicht mehr auf die Regenreifen zu wechseln, erklärte der 42-Jährige: «Es war nicht so, dass ich mich selbst herausfordern wollte. Wenn du auf dem Motorrad bist, versuchst du einfach das Bestmögliche zu tun, um ein gutes Ergebnis zu holen. Darum ging es. Und es war schön.»

Besonders freute ich Rossi darüber, dass sein Bruder Luca Marini mit ihm vorne mitmischte und als Fünfter seine MotoGP-Bestleistung einfuhr. In der Auslaufrunde wurde ausgelassen gejubelt. «Wir wussten schon vorher, dass es einen Kampf mit Luca geben könnte, weil wir über die gesamten Trainings-Sessions dieselbe Pace hatten – und jeder will natürlich versuchen, vor dem anderen zu sein.»

«Am Ende war auch Lecuona dabei, in diesen letzten Jahren hatte ich auch mit ihm viele harte Kämpfe. Wir genießen es, das Problem ist, dass ich genauso alt bin, wie Lecuona und Marini zusammen», lachte der Altmeister. «Das ist aber eine positive Sache. Wir genossen es und mein Bruder war auch sehr glücklich, weil es ein gutes Ergebnis für ihn ist.» Dann rutschte Vale noch raus: «Am Ende hat er mich geschlagen, verdammt.»

«Wir versuchen es aber in Silverstone wieder», schob der Petronas-Yamaha-Pilot lachend nach. «Und eigentlich müssen sich Luca und Lecuona bei mir bedanken, weil sie an die Box fahren wollten. Dann aber erkannten sie, dass ich weiterfuhr, und ich glaube, deshalb haben sie es sich auch anders überlegt.»

Ganz stimmte die Rechnung des 42-jährigen Superstars übrigens nicht: Denn Lecuona ist 21 und Marini 24 Jahre alt.

Ergebnisse MotoGP Red Bull Ring, 15. August 2021:

1. Brad Binder (ZA), KTM, 28 Runden in 40:46,928 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +9,991 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +11,570
4. Joan Mir (E), Suzuki, +12,623
5. Luca Marini (I), Ducati, +14,831
6. Iker Lecuona (E), KTM, +14,952
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +16,650
8. Valentino Rossi (I), Yamaha, +17,150
9. Alex Márquez (E), Honda, +17,692
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +18,270
11. Jack Miller (AUS), Ducati, +25,144
12. Danilo Petrucci (I), KTM, +25,193
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,603
14. Alex Rins (E), Suzuki, +30,642
15. Marc Márquez (E), Honda, +35,459
16. Pol Espargaró (E), Honda, +40,384
17. Cal Crutchlow (GB), Yamaha, +52,950
– Miguel Oliveira (P), KTM, 6 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Ducati, 10 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 22 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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