Joan Mir (Suzuki/7.): «Gutes Gefühl wiedergefunden»
Joan Mir
Joan Mir ließ sich vom 21. Platz am Freitag wie angekündigt nicht aus dem Konzept bringen: Als Dritter nach FP3 zog der Titelverteidiger am Samstag souverän ins Q2 ein, wo er sich dann aber mit dem siebten Startplatz begnügen musste.
«Insgesamt bin ich mit dem heutigen Tag sehr glücklich», fasste der Suzuki-Star am Samstag in Aragón zusammen. «Ich fand wieder das wirklich gute Gefühl, das mir nicht sehr lange, aber doch eine Weile gefehlt hatte und das ich brauche. Im FP3 gelang uns ein riesiger Schritt. Das Motorrad funktionierte viel besser als gestern, ich war auf Anhieb schnell. Ohne große Schwierigkeiten fuhr ich am Vormittag eine 1:46er-Zeit. Im Qualifying waren wir dann bei den hohen Temperaturen zwischen dem Medium- und Hard-Vorderreifen gespalten – und wahrscheinlich war es ein Fehler, die mittlere Mischung zu wählen. Das ist aber für die Zukunft eine Erfahrung, die wir mitnehmen. Trotzdem, ich bin happy, vor allem die Pace ist gut.»
«Ich fand das gute Gefühl zur Front wieder», spezifizierte der Weltmeister auf Nachfrage. «Damit hatte ich gestern und in Silverstone große Probleme, auch in Österreich war das Gefühl nicht das beste. Um konkurrenzfähig zu sein und um Rennsiege zu kämpfen, braucht man etwas mehr, denn das Level der Bikes hat sich verbessert, du musst also mehr riskieren, um schneller zu sein. Dafür brauche ich ein besseres Gefühl zur Front. Ich bin sehr sensibel, was jegliche Bewegungen des Motorrads anbelangt. Deshalb bin ich auch nicht einer der Fahrer, die mehr stürzen. Ich brauche das richtige Feeling, um das Maximum aus dem Motorrad zu holen.»
An seiner GSX-RR verschwand zudem das erst in der zweiten Saisonhälfte eingeführte «ride height device». Das sei zwar grundsätzlich nicht der richtige Weg, räumte Mir ein, aber: «Wir konnten sehen, dass wir mit dem Device im Moment nicht die beste Performance abrufen. Wir müssen es noch sehr stark verbessern, wenn wir es immer einsetzen wollen. Ich glaube, der Schlüssel ist, dass man eigentlich gar nicht bemerken sollte, dass das Device am Bike ist. Im Moment macht es für uns aber einen Unterschied. Ich hoffe, dass wir bald ein neues bekommen, denn wir brauchen es. Ich bin wahrscheinlich der einzige Fahrer im Grid, der es nicht verwendet. Das ist geschenkte Zeit, die ich so verliere.»
Für das morgigen 23-Runden-Rennen scheint ein Großteil des MotoGP-Feldes auf den harten Vorder- und den weichen Hinterreifen zu setzen. «Ich fühlte mich mit dem Soft ziemlich stark», bestätigte auch Mir. «Nach 24 oder 25 Runden war meine Rundenzeit noch konstant. Ich glaube, dass es mit der härteren Mischung schwieriger ist, den Reifen gut arbeiten zu lassen, wenn der Dunlop-Abrieb [der Moto2-Klasse] auf der Strecke ist. Der Soft ist in diesem Fall vielleicht ein bisschen besser – und das wissen wir alle. Es ist aber natürlich riskant, denn wenn dieser Reifen einen Drop hat, dann wird man nicht nur eine Sekunde pro Runde verlieren, sondern mehr. Das Reifenmanagement ist also wichtig.»
MotoGP, Aragón, Q2-Ergebnis (11. September):
1. Bagnaia, Ducati, 1:46,322 min
2. Miller, Ducati, 1:46,688 min, + 0,366 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:46,719, + 0,397
4. Marc Márquez, Honda, 1:46,736, + 0,414
5. Martin, Ducati, 1:46,878, + 0,556
6. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:46,883, + 0,561
7. Mir, Suzuki, 1:47,162, + 0,840
8. Pol Espargaró, Honda, 1:47,194, + 0,872
9. Bastianini, Ducati, 1:47,278, + 0,956
10. Zarco, Ducati, 1:47,288, + 0,966
11. Nakagami, Honda, 1:47,366, + 1,044
12. Binder, KTM, 1:47,932, + 1,610
Die weitere Startaufstellung:
13. Lecuona, KTM, 1:47,508
14. Alex Márquez, Honda, 1:47,542
15. Crutchlow, Yamaha, 1:47,613
16. Petrucci, KTM, 1:47,708
17. Marini, Ducati, 1:47,741
18. Oliveira, KTM, 1:47,750
19. Viñales, Aprilia, 1:47,764
20. Rins, Suzuki, 1:47,790
21. Rossi, Yamaha, 1:47,863
22. Dixon, Yamaha, 1:48,146