MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Stefan Bradl (Honda): «Nicht mit Platz 8 gerechnet»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im FP1: Platz 8

Stefan Bradl im FP1: Platz 8

Honda-Testfahrer Stefan Bradl lieferte mit Platz 8 im FP1 von Misano als zweitbester Honda-Pilot eine erstaunliche Performance ab. Er freut sich über die Honda-Fortschritte. «Wir sind der Spitze schon näher gekommen.»

Wildcard-Pilot Stefan Bradl übertraf mit Platz 8 im ersten freien MotoGP-Training beim «Gran Premio Octo di San Marino e delle Riviera di Rimini» seine Erwartungen, auch sein Zeitrückstand auf Maverick Viñales hielt sich mit 0,3 sec in Grenzen. Testfahrer-Kollege Michele Pirro auf der Ducati war eine halbe Sekunde langsamer.

«Ich habe neues Material getestet, aber das war nicht so schlimm, wir haben das auf zwei Tage verteilt, weil wir gewusst haben, wir müssen uns sputen, weil es auch am Nachmittag im FP2 regnen soll.» Im FP1 ging der Regen ca. 10 Minuten vor dem Ende los.
«Wir haben deshalb das Testen neuer Teile teilweise auf den Samstag verschoben», ergänzte Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben gesehen, dass das Wetter hier drei Tage wechselhaft sein wird, deshalb haben wir beim Aussortieren neuer Teile den Umfang schon etwas zurückgeschraubt. Wir können also weniger testen, als wenn wir drei Tage schönes Wetter hätten, was mir entgegenkommt.»

Aber Bradl hatte gleich zu Beginn des FP1 ein kleines technisches Problem. «In der ‚out lap’ hat das ‚rear start device‘ nicht so richtig funktioniert, wie es hätte sein sollen. Wir haben noch einmal einen kurzen Stopp machen müssen.»

«Aber wenn ich es kurz zusammenfassen soll, würde ich sagen: Das FP1 war okay, es war in Ordnung. Mit Platz 8 habe ich nicht gerechnet. Die letzten zehn Minuten waren verregnet, da hätte schon noch was passieren können. Aber so weit, so gut. Aussagekräftig ist dieses Ergebnis allerdings noch nicht.»

Momentan scheint in Misano wieder die Sonne. Ob es im FP2 um 14 Uhr wieder regnet, ist fraglich, für 15 Uhr ist wieder ein Gewitter angekündigt. Deshalb will sich Stefan Bradl noch nicht. Mit der Frage beschäftigen, ob er in den Top-Ten bleiben und ins Q2 vordringen kann. «Bisher bin ich schon dicht an meinen Testzeiten von Misano dran, es fehlen vielleicht noch zwei oder drei Zehntel.»

«Aber die drei Tests, die wir hier in Misano im Juni, Juli und August gehabt haben, waren nicht so gut. Wenn ich die Wildcard-Vorbereitung von diesem Jahr im Mai in Jerez und Misano vergleiche, so waren wir in Jerez auf einem höheren Niveau. Ich fahrerisch, weil ich vorher schon die beidem Katar-GP bestritten und die Jerez-Tests habe. Außerdem war bei den Misano-Tests die Anzahl der Testteile und die Teststruktur so ausgelegt, dass wir uns nicht auf die Performance konzentriert haben.»

Aber dafür ist das technische Level der Honda-RC213V bei den letzten drei Grand Prix deutlich höher gewesen als im Frühjahr. «Ja, die Situation wird langsam besser», räumt der HRC-Testfahrer ein, der diesen Job auch 2022 und 2023 ausüben wird. «Wir haben die Probleme erkannt und kräftig gegengesteuert. Aber der Fokus liegt klar auf 2022. Wir sind der Spitze schon näher gekommen. Aber wir sind noch nicht dort, wo wir sein wollen. Und man muss viel riskieren, wenn man vorne mitmischen will. Denn Pol und Marc müssen verhältnismäßig zu viel riskieren, um in den Top-5 oder Top-6 zu sein.»

Auch die Ergebnisse der LCR-Honda-Fahrer Taka Nakagami und Alex Márquez lassen meist zu wünschen übrig. «Ja, weil im Repsol-Team viel durchgemischt wird und bei den letzten Grand Prix die neue Chassis-Versionen ausprobiert worden sind. Man fokussiert sich aber. nicht. Nur auf das Chassis, es gibt auch veränderte Motor-Spezifikationen.»

LCR-Teamchef Lucio Cecchinello hat gegenüber SPEEDWEEK.com verraten: «Jeder Honda-Fahrer bekommt ein ‚customized bike’ nach seinen individuellen Bedürfnissen.»

Und natürlich ist nicht nur Marc Márquez auf den Dienstag gespannt, wenn die Repsol-Mannschaft hier in Misano erstmals mit dem 2022-Prototyp aus der Box rollen wird.

MotoGP-Ergebnis, FP1, Misano (17. September)

1. Viñales, Aprilia, 1:32,666 min
2. Mir, Suzuki, + 0,080 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,135
4. Miller, Ducati, + 0,193
5. Rins, Suzuki, + 0,219
6. Pol Espargaró, Honda, + 0,353
7. Quartararo, Yamaha, + 0,358
8. Bradl, Honda, + 0,381
9. Marc Márquez, Honda, + 0,434
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,436
11. Zarco, Ducati, + 0,477
13. Nakagami, Honda, + 0,743
14. Martin, Ducat, + 0,785
15. Pirro, Ducati, + 0,816
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,904
17. Lecuona, KTM, + 1,044
18. Alex Márquez, Honda, + 1,100
19. Rossi, Yamaha, + 1,125
20. Petrucci, KTM, + 1,284
21. Binder, KTM, + 1,356
22. Oliveira, KTM, + 1,360
23. Marini, Ducati, + 1,371
24. Dovizioso, Yamaha, + 2,545

Moto3-Ergebnis, FP1, Misano (17. September)

1. Foggia, Honda, 1:42,099 min
2. Fenati, Husqvarna, + 0,370 sec
3. Antonelli, KTM, + 0,662
4. Migno, Honda, + 0,664
5. Öncü, KTM, + 0,780
6. Suzuki, Honda, + 0,923
7. Guevara, GASGAS, + 1,054
8. Masia, KTM, + 1,094
9. Artigas, Honda, + 1,103
10. Rodrigo, Honda, + 1,138
11. Salac, KTM, + 1,198
12. Darryn Binder, Honda, + 1,216
13. Nepa, KTM, + 1,263
14. Acosta, KTM, + 1,263
15. Garcia, GASGAS, + 1,268

Ferner:
30. Kofler, KTM, + 2,720


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