MotoGP: Für KTM hätte es anders kommen können

Valentino Rossi zollt MX-Star Tony Cairoli Respekt

Von Adam Wheeler
MotoGP-Ikone Valentino Rossi (42) war wie viele andere überrascht von der Ankündigung des neunfachen Motocross-Weltmeisters Tony Cairoli (36), seine 18-jährige WM-Karriere am Ende der Saison zu beenden.

Antonio Cairoli machte seine Entscheidung vor zwei Wochen bei einem Event in Rom im Beisein seines Red Bull-KTM-Teams und der Top-Management-Riege des österreichischen Herstellers offiziell. Zu dem Zeitpunkt lag der seit kurzem 36-Jährige nur 29 Punkte hinter der MXGP-WM-Spitze zurück. Nach dem doppelten Nuller von Riola Sardo wuchs sein Rückstand auf 45 Zähler an. Trotzdem kämpft Tony damit noch immer um seine zehnte WM-Krone, nachdem er am vergangenen Wochenende beim Motocross der Nationen in Mantua gemeinsam mit seinen italienischen Teamkollegen Alessandro Lupino und Mattia Guadagnini erstmals auch die prestigeträchtige Chamberlain-Trophy gewonnen hat.

Valentino Rossi, der in seiner finalen MotoGP-Saison Mühe hat und im Petronas Yamaha Team erst zwei Top-10-Ergebnisse sammelte, verkündete seinen Rücktritt nach einem Vierteljahrhundert in der Motorrad-WM schon Anfang August in Spielberg. Wie Rossi ist Cairoli neunfacher Weltmeister, beide gehören in ihren Disziplinen damit unumstritten zu den erfolgreichsten Athleten aller Zeiten.

«Unsere Karrieren verliefen ähnlich, er machte für eine sehr lange Zeit den Unterschied in einer Disziplin, die ein sehr harter Motorsport ist», sagt Rossi über seinen Landsmann. «Manchmal dominierte er die gesamte Saison. Es war eine große Freude, seine Karriere zu verfolgen. Ich kenne ihn persönlich und es ist schade, dass er aufhört, weil ich glaubte, dass er weitermachen würde. Vor allem in dieser Saison ist er sehr schnell. Ich denke, er kann dem Motocross, dem Sport und den Fans noch mehr geben. Motocross ist aber auch sehr hart – und er fährt jetzt schon 18 Jahre lang. Ich bin da aber auf jeden Fall bei ihm und wünsche ihm das Beste für alles, was er in seinem Leben machen will.»

Wie Rossi die MotoGP prägte und den Bekanntheitsgrad des Sports weltweit steigerte, so erfuhr auch die MX-Szene dank Cairoli in seinem Heimatland Italien und darüber hinaus einen Schub. Sein Einfluss auf den Sport war so groß, dass Promoter Infront Moto Racing und Motorrad-Weltverband FIM im Rahmen des «MXoN» Tonys Startnummer 222 zu seinen Ehren zurückzogen.

Kurioses Detail am Rande: Cairoli war bei seinem letzten Motocross der Nationen ausgerechnet mit der Nummer 46 unterwegs, weil Italien beim vorangegangenen Event 2019 in Assen den 16. Rang belegt hatte und damit die Startnummern 46 (MXGP), 47 (MX2) und 48 (Open) zugeteilt bekam.

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