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Francesco Guidotti: Starke italienische KTM-Allianz

Von Günther Wiesinger
KTM hat sich in den letzten fünf Jahren mit vielen MotoGP-Experten aus aller Welt verstärkt. Und die italienische Achse mit Ex-Mitarbeitern von Ducati und Aprilia wächst weiter.

Im Januar beginnt für Francesco Guidotti nach zehn Jahren bei Pramac Ducati die neue Aufgabe bei KTM Factory Racing – er wird neuer Teammanager für die Red Bull-KTM-MotoGP-Mannschaft mit dem WM-Sechsten Brad Binder und dem WM-Vierzehnten Miguel Oliveira.

Der 49-jährige Italiener trifft bei KTM auf einige Landsleute, zum Beispiel auf den ehemaligen Ducati-Ingenieur Fabiano Sterlacchini, der neu in Munderfing als «MotoGP Head of Technology» agiert, dazu auf Marco Bertolatti, der bei Aprilia Racing schon in der Superbike-WM maßgeblichen Anteil an den WM-Erfolgen von Biaggi und Guintoli hatte und 2015 und 2016 auch bei der MotoGP-Rückkehr der Italiener mitwirkte.

«Wir haben eine starke italienische Gemeinschaft bei KTM», bestätigte ein fröhlicher Francesco Guidotti im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Ich kenne Sterlacchini seit meiner Zeit bei Aprilia im Jahr 2002. Ich war damals mit Noriyuki Haga und Aprilia in der Superbike-WM beschäftigt, Fabiano war damals bei Alstare Suzuki beschäftigt. Dann haben wir uns bei Ducati wieder getroffen und während meiner Pramac-Zeit eng zusammengearbeitet. Wir haben seit jeher ein sehr gutes Verhältnis. Und mit Marco Bertolatti habe ich viele Jahre lang bei Aprilia zusammengearbeitet. Wir sind immer in Kontakt geblieben.»

Übrigens: Guidotti hat bereits von 2006 bis 2009 bei Red Bull KTM als Teammanager tätig, damals in den Zweitakt-Klassen 125 und 250 ccm. Er hat damals mit einem heute sehr prominenten Fahrer zu tun gehabt: Marc Márquez steuerte die Werks-KTM in der 125er-WM 2009 auf den achten Platz. Ein Jahr später wurde er auf der Derbi 125 des Ajo-Teams erstmals Weltmeister.

«Ich kenne aus meinen ersten KTM-Jahren auch den Motoren-Designer Kurt Trieb», schildert Guidotti. «Er hat damals zuerst den ersten MotoGP-V4-Motor von KTM mit 990 ccm gebaut. Nachher hat er ein neues V2-Superbike-Triebwerk für KTM entwickelt. Das war 2007 oder 2008. Dann war er vorübergehend in der Produktionsabteilung bei Aprilia, ich war bei Aprilia Reparte Corse. Aber wir haben uns in Noale oder Scorzé mehrmals getroffen. Nachher ist Kurt zu KTM zurückgekehrt.»

«Dass ich einige Personen bei KTM kenne, wird mir bei der Eingewöhnung sicher helfen. Dadurch wird die Zusammenarbeit schneller klappen als üblich, auch mit den Teammitgliedern, die ich bisher nie getroffen habe.»

Auch KTM-Pilot Danilo Petrucci ist eng mit Guidotti befreundet, man hat sich in den vier gemeinsamen Jahren bei Pramac gut kennengelernt. «Schade, ich bin ein Jahr zu früh bei KTM in die MotoGP gekommen», schmunzelte «Petrux» vor wenigen Tagen im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Er meinte damit: Mit der Hilfe von Sterlacchini und Guidotti hätte er sich vielleicht rascher und besser mit der RC16 zurechtgefunden.

«Ja, Danilo ist ein guter Freund», räumte Guidotti. «Er ist ein ganz besonders netter Typ; wir haben mit ihm bei Pramac sechs MotoGP-Podestplätze erreicht. Aber ich kann nicht beurteilen, ob es ihm geholfen hätte, wenn ich ein Jahr früher zu KTM gekommen wäre. Denn ich habe viel Respekt vor allen Personen, die vor mir bei KTM tätig waren. Wir werden sehen, ob ich dazu etwas beitragen kann, das Projekt noch erfolgreicher zu machen.»


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