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Razgatlioglu: Herbe Abfuhr für das Yamaha-Kundenteam

Von Ivo Schützbach
Superbike-Champion Toprak Razgatlioglu

Superbike-Champion Toprak Razgatlioglu

Sollte Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu 2023 in die MotoGP-WM wechseln, dann nur unter bestimmten Voraussetzungen. Manager Kenan Sofuoglu im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com.

Nach dem Abgang von Maverick Viñales zu Aprilia und der frühzeitigen Beförderung von Franco Morbidelli ins Werksteam, hätten Yamaha-Rennchef Lin Jarvis und Teameigentümer Razlan Razali Toprak Razgatlioglu gerne schon 2022 bei WITHU Yamaha RNF in der MotoGP-WM gesehen. Der 25-jährige Türke und sein Manager Kenan Sofuoglu machten aber wiederholt klar, dass Toprak zunächst in der Superbike-WM triumphieren wollte. Den ersten Titel in der seriennahen Weltmeisterschaft fixierte er dann bekanntlich am 21. November beim SBK-Finale auf der indonesischen Insel Lombok. So lange konnten die MotoGP-Verantwortlichen von Yamaha nicht warten, zu diesem Zeitpunkt waren die ersten Vorsaison-Tests in Jerez bereits absolviert.

Inzwischen wissen wir, dass Razgatlioglu 2022 erstmals mit der Yamaha M1 testen soll, womöglich sogar bei einem der offiziellen Tests. Der Shakedown-Test in Sepang ist vom 31. Januar bis 2. Februar, es folgen die Tests am 5./6. Februar auf gleicher Strecke in Malaysia und vom 11. bis 13. Februar auf dem neuen Mandalika Circuit in Indonesien, den Toprak bereits bestens kennt. Anfang März beginnt dann in Katar die MotoGP-Weltmeisterschaft 2022.

Razali würde den Superbike-Weltmeister 2023 liebend gerne in seinem WITHU-Rennstall sehen. Sofuoglu erteilte diesem Wunsch im exklusiven Gespräch mit SPEEDWEEK.com aber eine unmissverständliche Absage.

«Ich habe mit Yamaha schon darüber gesprochen, sie haben für die Zukunft großes Interesse, dass Toprak MotoGP fährt», erzählte Sofuoglu. «Aber eine Sache ist ganz klar: Das ist nur möglich, wenn Toprak 2022 in der Superbike-WM weiterhin Rennen gewinnt. Wenn uns Yamaha dann ein Angebot für das Werksteam macht, werden wir darüber nachdenken. Und nur dann. Es ist nicht so, dass wir von MotoGP träumen, das weiß Yamaha auch. Wir werden auch nicht für ein B-Team fahren, sondern nur für das Werksteam.»

Der Vertrag von MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo endet nach der Saison 2022, mit Franco Morbidelli hat der japanische Hersteller bereits bis Ende 2023 verlängert.

«Selbst wenn uns Yamaha einen Platz im Werksteam anbietet, bin ich mir nicht sicher», betonte Sofuoglu, selbst fünffacher Champion in der Supersport-Kategorie. «Ich werde mit der Karriere von Toprak sehr vorsichtig umgehen. Ich will keinen Fehler machen und damit sein gutes Gefühl zerstören. Er genießt den Rennsport momentan sehr, das will ich nicht kaputt machen. Razlan Razali hat uns schon für die nächste Saison mehrfach gefragt, aber wir haben kein Interesse. Ich habe ihm deutlich gesagt, dass für uns nur das Werksteam in Frage kommt.»


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