Valentino Rossi sucht das Glück

Luca Marini: «Will weitere Autorennen bestreiten»

Von Simon Patterson
Luca Marini gibt unumwunden zu, dass beim 12h-Gulf-Rennen in Abu Dhabi weniger Druck auf seinen Schultern lastet. Der Italiener freut sich dennoch über den Einsatz auf vier Rädern, der nicht der letzte bleiben soll.

Mit dem vierten Startplatz hatte sich das VR46-Trio Luca Marini, Alessio (Uccio) Salucci und David Cleto Fumanelli eine gute Ausgangslage für das 12h-Gulf-Rennen in Abu Dhabi geschaffen. Eigentlich hätte MotoGP-Veteran Valentino Rossi mit seinem Bruder und seinem besten Freund antreten sollen, doch der neunfache Motorrad-Weltmeister begab sich in Quarantäne, nachdem er Kontakt zu einer Person hatte, deren Covid-19-Test positiv ausfiel.

Trotz des unerwarteten Ausfalls des MotoGP-Veteranen macht der Einsatz Spass, wie Marini betont: «Natürlich ist da weniger Druck als in der MotoGP, es ist eine andere Art von Druck, eine andere Erfahrung, die aber auch grossartig ist. Ich bin froh, dass ich mit diesem Material und diesem Team an diesem Rennen teilnehmen kann.»

«Ich will auch auf vier Rädern schnell sein und weitere Autorennen bestreiten, wenn es der WM-Kalender zulässt», offenbart der 24-Jährige, der sich sicher ist: «Im Auto ist das Rennfahren einfacher. Es ist nicht einfach, zwei Sekunden hinter den Top-Jungs zu sein, aber es ist machbar. Aber es ist schwer, die letzte Sekunde zu finden. Es ist wie in der Moto2, es ist nicht einfach, dort anzukommen und bis auf zwei Sekunden auf die Spitzenreiter heranzukommen.»

Und Marini erklärt: «Im Auto ist es einfacher, du setzt dich einfach hin, musst dich nicht viel bewegen und spielst etwas mit dem Gas, der Bremse und dem Lenkrad. Am meisten unterscheidet sich aber das Risiko. Auf dem Bike musst du viel Vertrauen aufbauen, bevor du ans Limit gehen kannst. Im Auto kannst du von Anfang an pushen. Alles fühlt sich sicherer an, und das ist ein grosser Unterschied.»

Auf virtuelle Renneinsätze ist Marini nicht scharf: «Ich mach das nicht so oft, denn in meiner Freizeit spiele ich lieber ‚Call of Duty‘. Wenn du mit iRacing am PC fahren willst, musst du viele Stunden investieren, und das will ich nicht. Es ist einfach zu viel. Das Niveau beim Simracing ist einfach unglaublich hoch. Wer da etwas mithalten will, muss sehr viel Zeit investieren. Ich ziehe es vor, das Hirn abzustellen und etwas zu entspannen.»

Deshalb hält sich der Nutzen mit Blick auf die MotoGP auch in Grenzen, wie der WM-Neunzehnte betont: «Das hilft leider gar nicht für die MotoGP. Vielleicht ist es gut für die Konzentration, denn wenn du eine gute Rundenzeit hinbekommen musst, dann musst du genauso präzise sein wie auf dem Bike. Aber es ist ganz anders, da bestehen kaum Ähnlichkeiten.»

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