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Enea Bastianini (Gresini): «Ducati-DNA unglaublich»

Von Günther Wiesinger
Enea Bastianini

Enea Bastianini

Im neuen Team Gresini Racing MotoGP soll Enea Bastianini (23) in der Saison 2022 für Podestplätze sorgen. Er zeigt sich von der GP21 begeistert und wartet sehnsüchtig auf den Saisonstart und die nächsten Testfahrten.

Bis Ende 2014 trat Gresini Racing in der Königsklasse mit Honda an, Sete Gibernau und Marco Melandri sorgten 2004 und 2005 für zwei Vizeweltmeisterschaften, damals wurde sogar jeweils das ruhmreiche Repsol-Honda-Werksteam in der neuen MotoGP-Viertaktklasse bis 990 ccm besiegt, doch Valentino Rossi dominierte die WM auf Yamaha.

Dann sprang Hauptsponsor Go&Fun ab, Gresini konnte das Budget nicht mehr finanzieren, deshalb bot er seine beiden MotoGP-Plätze bei Aprilia Racing an, zuerst für vier und dann für drei weitere Jahre bis Ende 2021. Im Sommer 2021 fädelte Gresini Racing den neuen Deal mit Ducati (über 2 Jahre) und der Dorna (über 5 Jahre) ein. Die Basis für diese Vereinbarungen hatte Teambesitzer Fausto Gresini, 125-ccm-Weltmeister 1985 und 1987 auf Garelli, noch vor seinem Tod ausverhandelt.

Gresini Racing hat die 250er-WM 2001 mit Daijiro Katoh gewonnen, dann die Moto2-WM 2010 mit Toni Elias und die Moto3-WM 2018 mit Jorge Martin; dazu kam der Titel im MotoE-Weltcup mit Matteo Ferrari im Jahr 2019.

Obwohl Hauptsponsor FlexBox im August kurz nach einer verbindlichen Zusage wieder abgesprungen ist, zieht Faustos Witwe Nadia Padovani die MotoGP-Pläne eisern durch – als Vermächtnis für den erfolgreichen Teamgründer.

Als neues Fahrerduo wurden Enea Bastianini und Rookie Fabio Di Giannantonio engagiert.

«Ich habe hohe Erwartungen an die Saison 2022, denn mir sind im September und Oktober in Misano noch zwei Podestplätze gelungen. Ich habe also bewiesen, dass ich auch in der MotoGP-Klasse konkurrenzfähig sein kann», schilderte Bastianini, der 2020 die Moto2-WM bei Italtrans gewonnen hat. «Ich habe im vergangenen Jahr in dieser Kategorie viel gelernt, und in der kommenden Saison muss ich mich auf jeden Fall weiter steigern. Ich traue mir zu, bei jedem Grand Prix um die Top-5 zu fighten. Jetzt muss ich über die Saison hinweg konstanter werden. Das gilt besonders für das Qualifying, denn die Zeittrainings waren im Vorjahr immer ein Desaster. Aber jetzt habe ich eine GP21, damit sollten mir im Qualifying bessere Rundenzeiten gelingen.»

Wie unterscheidet sich die Desmosedici GP21 von der GP19, die «La Bestia» im Vorjahr auf den elften WM-Rang gesteuert hat?

«Ich habe das Bike bisher nur in Jerez ausprobiert. Ich werde im Februar in Sepang und Lombok damit fahren, danach kann ich ein besseres Urteil abgeben», erklärte Bastianini gestern bei der Online-Teamvorstellung in Faenza. «Aber in Jerez habe ich gleich in den ersten Runden gemerkt, dass man mit diesem Motorrad entspannter fahren kann, es lässt sich einfacher handhaben. Und wenn du auf einer schnellen Runde pusht, kannst du dir auch einen Fehler leisten und trotzdem noch eine Topzeit erreichen. Das ist ein wichtiger Vorteil. Ich habe auch festgestellt, dass ich mit dieser Ducati später bremsen kann als mit dem 2019er-Modell. Denn das Fahrverhalten ist einfach stabiler. Das wird für die Qualifyings ein Schlüssel zum Erfolg sein. Die DNA von Ducati ist für mich unglaublich. Mit der GP21 kannst du auch in der Kurvenmitte mit mehr Speed fahren. Das sind lauter Aspekte, die uns in der kommenden Saison von Nutzen sein werden. Ich glaube, die GP21 geht auch mit den Reifen schonender um als das Vorgängermodell. Aber das war in den Rennen 2021 ohnedies nicht mein größtes Problem. Ich will vorläufig gar keine großen Prognosen abgeben. Ich möchte einfach diese Saison endlich beginnen!»

Wie stellen sich Enea Bastianini und Teamkollege Fabio «Diggia» Di Giannantonio die Zusammenarbeit in der ersten Saison des «Team Gresini Raciung MotoGP» mit Ducati vor?

«In der MotoGP ist immer eine Menge Arbeit zu erledigen», weiß Diggia. «Ich habe deshalb kein Problem damit, mit Enea Daten, Kommentare und Informationen auszutauschen.»

«Ich sehe das genauso», erwiderte Bastianini. «Wenn du ein Rookie bist wie Fabio, ist es sicher mühsam, genug Verständnis für das Motorrad zu finden. Dazu haben wir in der MotoGP-Klasse viel mehr Elektronik-Systeme als in der Moto3 und Moto2. Die Arbeit in der Box ist also komplett anders. Aber Diggia und ich, wir haben ein gutes Verhältnis. Ich glaube, wir können zu einer sehr guten Zusammenarbeit finden und beide starke Rennen zeigen.»

MotoGP-Test Jerez, 19. November:

1. Bagnaia, Ducati, 1:36,872 min
2. Quartararo, Yamaha, + 0,452 sec
3. Rins, Suzuki, + 0,551
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,624
5. Viñales, Aprilia, + 0,750
6. Mir, Suzuki, + 0,762
7. Nakagami, Honda, + 0,800
8. Bastianini, Ducati, + 0,826
9. Miller, Ducati, + 0,845
10. Alex Márquez, Honda, + 0,888
11. Brad Binder, KTM, + 1,070
12. Marini, Ducati, + 1,153
13. Dovizioso, Yamaha, + 1,157
14. Oliveira, KTM, + 1,213
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,228
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,277
17. Zarco, Ducati, + 1,288
18. Martin, Ducati, + 1,563
19. Di Giannantonio*, Ducati, + 1,656
20. Raúl Fernández*, KTM, + 1,819
21. Savadori, Aprilia, + 1,852
22. Gardner*, KTM, + 1,856
23. Guintoli, Suzuki, + 2,168
24. Pedrosa, KTM, + 2,313
25. Bezzecchi*, Ducati, + 2,440
26. Darryn Binder*, Yamaha, + 3,069

* = MotoGP-Rookie

MotoGP-Test Jerez, kombinierte Zeiten (18. und 19. November):

1. Bagnaia, Ducati, 1:36,872 min
2. Nakagami, Honda, + 0,441 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,452
4. Zarco, Ducati, + 0,484
5. Bastianini, Ducati, + 0,530
6. Rins, Suzuki, + 0,551
7. Pol Espargaró, Honda, + 0,624
8. Viñales, Aprilia, + 0,750
9. Mir, Suzuki, + 0,762
10. Miller, Ducati, + 0,845
11. Alex Márquez, Honda, + 0,888
12. Morbidelli, Yamaha, + 1,012
13. Brad Binder, KTM, + 1,070
14. Marini, Ducati, + 1,153
15. Dovizioso, Yamaha, + 1,157
16. Oliveira, KTM, + 1,213
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,277
18. Martin, Ducati, + 1,280
19. Di Giannantonio*, Ducati, + 1,656
20. Raúl Fernández*, KTM, + 1,819
21. Savadori, Aprilia, + 1,852
22. Gardner*, KTM, + 1,856
23. Guintoli, Suzuki, + 2,168
24. Pedrosa, KTM, + 2,313
25. Kallio, KTM, + 2,404
26. Bezzecchi*, Ducati, + 2,440
27. Darryn Binder*, Yamaha, + 3,069
28. Tsuda, Suzuki, + 4,064

* = MotoGP-Rookie


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