MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Repsol Honda RC213V: Neues Bike und ehrgeizige Ziele

Von Nora Lantschner
Zwischen den MotoGP-Tests in Sepang und Mandalika hielt Repsol Honda in Indonesien mit Marc Márquez und Pol Espargaró die offizielle Teamvorstellung ab.

Seit 1995 treten Honda und Repsol gemeinsam in der Königsklasse der Motorrad-WM an, 15 WM-Titel, 183 GP-Siege und 452 Podestplätze eroberte das erfolgreiche Gespann seither. Die Team-WM, die seit 2002 existiert, wurde neun Mal gewonnen.

Mit der Verletzungsmisere von Superstar Marc Márquez, der sich in Jerez am 19. Juli 2020 den Oberarm brach und erst beim dritten Rennen der Saison 2021 wieder in das Renngeschehen zurückkehrte, brachen für den größten Motorradhersteller der Welt allerdings magere Zeiten an.

Honda musste 21 MotoGP-Rennen auf einen Sieg warten und erlebte damit die längste Durststrecke seit der Vollzeit-Rückkehr in die «premier class» im Jahr 1982. Abhilfe schaffte erst Márquez selbst, der nach 581 Tagen und einer rund elfmonatigen Leidenszeit samt drei Oberarm-Operationen am 20. Juni 2021 auf dem Sachsenring erstmals seit dem Saisonfinale 2019 wieder gewann. Zwei weitere Siege in Austin und Misano folgten, ehe ein Trainingsunfall den Spanier zum frühzeitigen Saisonende zwang.

Trotzdem beendete Marc Márquez die WM 2021 als Siebter und damit bester Honda-Pilot. Der WM-Zwölfte Pol Espargaró hatte beim Umstieg auf die RC213V Mühe, feierte dann aber immerhin noch eine emotionale Pole-Position in Silverstone und einen viel umjubelten Podestplatz beim zweiten Misano-GP, der gleichzeitig den ersten Repsol-Honda-Doppelsieg seit Aragón 2017 bedeutete.

Rechtzeitig für den Sepang-Test bekam Marc Márquez die Freigabe für die Rückkehr auf das MotoGP-Bike, in der kombinierten Zeitenliste des IRTA-Tests landete der achtfache Weltmeister am vergangenen Wochenende mit nur zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Platz 8. Sein Teamkollege Pol Espargaró büßte als Zehnter auch nur 0,289 sec ein.

Nicht nur die Márquez-Rückkehr stimmt Honda für die anstehende Saison zuversichtlich, große Hoffnungen ruhen auf der für 2022 rundum erneuerten RC213V – ein ganz anderes Konzept, waren sich die Honda-Piloten einig. Das gilt erwartungsgemäß allerdings nicht für die rot-weiss-orangene Repsol-Lackierung, die Marc Márquez und Pol Espargaró soeben im Rahmen der offiziellen Teamvorstellung präsentierten, nachdem sie am Wochenende in Sepang noch im schwarzen Test-Leder aufgetreten waren. Immerhin ist jetzt aber an der Front etwas mehr weiß zu sehen.

Teammanager Alberto Puig erklärte: «Jeder im Team war sich der Stärken und Schwächen des Bikes bewusst, wir hatten also eine klare Vorstellung davon, was wir verbessern wollen, und wir denken, wir sind auf einem guten Weg. Wir konnten im vergangenen Jahr beim Misano-Test schon einige Fortschritte machen, die wir dann während des Wintertests in Jerez im November bestätigt haben.»

«Die vergangenen beiden Jahre waren nicht einfach, aber im Leben geht es ja darum, die Herausforderungen zu meistern, und auch wenn wir einige echte Probleme hatten, konnten wir als Team weitermachen», fügte Puig an.

Marc Márquez erklärte auf die Frage nach den Saisonzielen: «Ich werde versuchen, um den Titel zu kämpfen. Im vergangenen Jahr waren wir in einer sehr speziellen Situation, und auch während der Winterpause waren wir in einer besonderen Lage. Aber zum Glück konnten mir die Ärzte helfen, um bereits beim ersten Test dabei zu sein. Das war eine schöne Überraschung, denn keiner wusste, was passieren würde. Ich folgte dem Rat der Ärzte und letztlich lief alles perfekt. So gesehen ist das Ziel, vor der Saison hart zu arbeiten, um dann während der Meisterschaft um den Titel zu kämpfen.»

Und Pol Espargaró ergänzte: «Ich hoffe und denke, dass die neue Honda RC213V zu meinem Fahrstil passt, denn dieser basiert auf dem Hinterrad-Grip und darum geht es beim neuen Bike auch. Honda hat einen guten Job gemacht, und ich habe das Gefühl, dass wir eine gute Ausgangslage geschaffen haben. Wir werden das Gesamtpaket sicherlich weiter verbessern im Verlauf des Jahres. Aber ich denke, wir werden schon in Katar um gute Ergebnisse fahren, das ist unser Ziel.»

Die Erfolge von Repsol Honda in der «premier class»

15 Weltmeistertitel:
6 Marc Márquez: 2013, 2014, 2016, 2017, 2018, 2019
4 Mick Doohan: 1995, 1996, 1997, 1998
2 Valentino Rossi: 2002, 2003
1 Casey Stoner: 2011
1 Nicky Hayden: 2006
1 Alex Crivillé: 1999

183 GP-Siege:
Marc Márquez: 59
Mick Doohan: 35
Dani Pedrosa: 31
Valentino Rossi: 20
Casey Stoner: 15
Alex Crivillé: 14
Tadayuki Okada: 4
Nicky Hayden: 3
Andrea Dovizioso: 1
Tohru Ukawa: 1

452 Podestplätze:
Dani Pedrosa: 112
Marc Márquez: 99
Mick Doohan: 48
Alex Crivillé: 44
Valentino Rossi: 31
Casey Stoner: 26
Nicky Hayden: 25
Tadayuki Okada: 21
Andrea Dovizioso: 15
Tohru Ukawa: 10
Sete Gibernau: 5
Max Biaggi: 4
Alex Barros: 4
Takuma Aoki: 3
Shinichi Itoh: 2
Alex Márquez: 2
Pol Espargaró: 1

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