MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Frauen in MotoGP: Nadia Padovani schrieb Geschichte

Von Nora Lantschner
Der heutige 8. März ist Weltfrauentag, Nadia Padovani schrieb als Teameigentümerin und Team Principal von Gresini Racing dank Enea Bastianini schon am Sonntag MotoGP-Geschichte.

«Break the bias» gaben die Vereinten Nationen als Motto zum Internationalen Frauentag 2022 aus. Auf Deutsch bedeutet das «Stoppt die Voreingenommenheit». Ein Thema, das gerade auch zum Motorsport passt, findet Nita Korhonen, Direktorin der «Women in Motorcycling»-Kommission der FIM.

«Denn der Motorsport ist die perfekte Arena, um die Voreingenommenheit zu stoppen und unter Beweis zu stellen, dass jegliche Barrieren, die in der Vergangenheit existiert haben mögen, keinen davon abhalten sollten, die eigenen Träume zu verfolgen. Als FIM und FIA stellen wir uns entschieden gegen jede Form der Diskriminierung und gerade heute wollen wir gemeinsam zeigen, dass jede Frau, die Teil der Motorrad- oder Motorsportwelt werden möchte, mehr als willkommen ist», betonte Korhonen.

Neben Maria Herrera im MotoE-Weltcup steht auch in der Motorrad-WM 2022 dank der Rückkehr von Ana Carrasco in die Moto3-Klasse wieder eine Frau am Start, für die größte Schlagzeile sorgte am Sonntag aber Nadia Padovani. Die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Fausto Gresini führte die ehrgeizigen MotoGP-Pläne von Gresini Racing auch nach dem schweren Schicksalsschlag fort. Sie übernahm als erste Frau in der Königsklasse die Verantwortung als Teameigentümerin und Team Principal und bejubelte gleich im ersten Antreten des neu formierten Independent Teams einen emotionalen Sieg.

«Das ist alles für meinen Mann», erklärte Nadia am Sonntagabend sichtlich gerührt, kurz nachdem Enea Bastianini die Ziellinie sensationell als Sieger gekreuzt hatte.

«Für mich ist es eine große Ehre, das Unternehmen meines Mannes zu führen. Es ist auch eine große Verantwortung, vor allem weil wir in der Königsklasse MotoGP antreten. Ich hoffe, ein Vorbild für all jene Frauen zu sein, die in einem Unternehmen die höchsten Positionen anstreben, und auch für alle Frauen wie mich, die im Leben einen so großen Verlust erleiden mussten und sich trotzdem nicht geschlagen gaben, sondern die Ärmel hochkrempelten und weitermachten», unterstrich Padovani.

Padovani gewann zwar als erste weibliche Teamchefin ein MotoGP-Rennen, einen MotoGP-Siegerpokal bekam aber auch schon im Vorjahr in Austin eine Frau ausgehändigt: Marc Márquez wurde damals bei der Podiumszeremonie von seiner Daten-Ingenieurin Jenny Anderson begleitet.

Im MotoGP-Paddock sind auch noch viel mehr Frauen tätig, wie das am Wochenende in Katar aufgenomme Gruppenbild zum Weltfrauentag erahnen lässt.

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