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Pecco Bagnaia: Entschuldigung, aber keine Strafe

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia ist nervös

Pecco Bagnaia ist nervös

«Mit frischen Reifen bin ich langsam», stellte Francesco Bagnaia nach dem Qualifying in Termas und Startplatz 13 nüchtern fest. Auf der Strecke hatte der Ducati-Werksfahrer seine Emotionen weniger gut im Griff.

Francesco «Pecco» Bagnaia kommt in der Saison 2022 noch immer nicht in Schwung. Der Vizeweltmeister, der im Vorjahr vom Aragón-GP bis zum vorletzten Rennen in Portimão scheinbar mühelos fünf Pole-Positions in Folge einsammelte, verpasste in Argentinien am Samstag als Vierter des Q1 sogar den Einzug in die entscheidende zweite Qualifying-Session, in der die Startplätze 1 bis 12 verteilt werden.

«Auf gebrauchten Reifen war ich recht zuversichtlich, einen guten Job zu machen, denn ich war recht schnell und konstant und fuhr 1:39,3 min mit einem 16 Runden alten Reifen. Mein Gefühl war ziemlich okay – auf gebrauchten Reifen. Als wir dann aber die frischen Reifen aufzogen, hatte ich große Probleme, eine gute schnelle Runde zu fahren. Ich verbesserte mich nur um drei Zehntel, das ist nicht genug», weiß der Moto2-Weltmeister von 2018.

«Die Wahrheit ist, dass ich zu langsam war», lautete Peccos Fazit nach dem Q1-Aus. «Ich habe mit frischen Reifen Mühe. Das war das Hauptproblem. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert, und wir wissen schon ein bisschen, wie wir darauf reagieren müssen. Sachsenring 2021 war in der Hinsicht eine Lektion. Aber auch die Bodenwellen bereiten mir Schwierigkeiten.»

Vor allem in Kurve 11 scheint das Heck der GP22 sehr instabil zu sein. «Man verwendet dort kein Ride-Height-Device», winkte Bagnaia auf die entsprechende Nachfrage ab. Stattdessen schilderte er: «Die Situation ist mehr oder weniger wie im Vorjahr in Austin, als es auch sehr wellig und kritisch war. Vor dem Austin-Qualifying machten wir dann etwas, das wir am Sonntag hier auch tun, damit ich konstanter sein kann. Ich werde mit der Abstimmung etwas mehr in die Richtung der anderen Ducati gehen, damit mein Motorrad nicht mehr so aggressiv ist. Wir haben für den Renntag Ideen, die mir helfen können. Die Wahrheit des Samstags ist aber, dass ich ziemlich langsam war.»

Für Gesprächsstoff sorgte allerdings vor allem sein Verhalten im FP2: Bagnaia hatte sich geärgert, weil immer wieder Fahrer seinen Windschatten suchten. Er bremste dann auf der Geraden ab. Gar einige Beobachter rechneten daraufhin mit einem Penalty.

Der zweifache MotoGP-Champion Casey Stoner nahm den Ducati-Werksfahrer in einem Tweet in Schutz: «Die MotoGP-Kommentatoren müssen sich beruhigen, was das Abbremsen von Pecco Bagnaia neben der Linie betrifft. Daran war nichts falsch und nein, es war nicht gefährlich. Ich bremste oft hart ab, wenn ich nicht auf der Linie war, um zu verhindern, dass ich einem anderen Fahrer im Weg stand.»

Von den Regelhütern wurde der 25-jährige Italiener am Samstagabend tatsächlich vorgeladen. «Ich möchte mich entschuldigen, aber wenn man nervös ist, macht man Fehler. Und ich habe einen Fehler gemacht. Es tut mir leid», sagte der vierfache Saisonsieger von 2021 selbst zum Vorfall. «Als ich ins Büro der Stewards kam, entschuldigte ich mich einfach für das, was ich getan hatte. Sie zeigten Verständnis für meine Situation und sagten mir einfach, ich solle versuchen, in der Situation umsichtiger und schlauer zu sein. Ich war einfach zu nervös, weil Fahrer, die sich normalerweise über andere [bummelnde] Fahrer beklagen, dasselbe taten. Es bleibt aber mein Fehler», zeigte er sich selbstkritisch.

Übrigens: Während Bagnaia von den FIM MotoGP Stewards verschont wurde, bekam sein Teamkollege Jack Miller wegen des Qualifying-Zwischenfalls mit Fabio Quartararo in Kurve 7 einen Grid-Penalty aufgebrummt. Dadurch rückt Pecco um einen Platz nach vor auf Startplatz 13.

MotoGP-Ergebnis, Termas, Q2 (2. April):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:37,688 min
2. Martin, Ducati, 1:37,839 min, + 0,151 sec
3. Marini, Ducati, 1:38,119, + 0,431
4. Pol Espargaró, Honda, 1:38,165, + 0,477
5. Viñales, Aprilia, 1:38,196, + 0,508
6. Quartararo, Yamaha, 1:38,281, + 0,593
7. Rins, Suzuki, 1:38,455, + 0,767
8. Mir, Suzuki, 1:38,516, + 0,828
9. Zarco, Ducati, 1:38,537, + 0,849
10. Nakagami, Honda, 1:38,576, + 0,888
11. Miller*, Ducati, 1:38,584, + 0,896
12. Brad Binder, KTM, 1:38,932, + 1,244

*= Grid-Penalty: 3 Plätze nach hinten

Die weitere Startaufstellung nach dem Penalty:
12. Bastianini, Ducati, 1:38,566 min
13. Bagnaia, Ducati, 1:38,610
14. Miller, Ducati
15. Morbidelli, Yamaha, 1:38,805
16. Oliveira, KTM, 1:38,871
17. Bezzecchi, Ducati, 1:38,877
18. Dovizioso, Yamaha, 1:38,938
19. Alex Márquez, Honda, 1:39,095
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:39,126
21. Fernández, KTM, 1:39,153
22. Gardner, KTM, 1:39,159
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:39,380
24. Bradl, Honda, 1:39,487

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