Alex Márquez: «Bei Honda fehlte mir die Anerkennung»

Von Frank Weeink
Alex Márquez fühlt sich in der Gresini-Box wertgeschätzt

Alex Márquez fühlt sich in der Gresini-Box wertgeschätzt

Alex Márquez gesteht überraschend offen, wie sehr ihn die schwierigen Saisons bei LCR Honda belasteten, und erzählt nach seinem Wechsel zu Gresini Racing, was ihn bei Ducati besonders motiviert.

Ducati-Neuzugang Alex Márquez blickte im Interview mit SPEEDWEEK.com auf seine schwierigen Honda-Jahre zurück, besonders der Wechsel in das LCR Team nach nur einem Jahr in Repsol-Honda-Farben (noch dazu der verkürzten Corona-Saison 2020) erwies sich rückblickend als Knackpunkt: «Von diesem Moment an hatte ich das Gefühl, von Honda vergessen zu werden.»

Zwar bekam der zweifache Weltmeister (2014 in der Moto3 und 2019 in der Moto2) für 2023 auch bei Ducati nur im Kundenteam von Gresini Racing unter, wo er noch dazu über die letztjährige GP22 verfügt, dennoch fühlt sich Alex Márquez nun deutlich wohler.

Ducati rüstet acht Fahrer im Feld aus, vier auf der neuen GP23 (Lenovo und Pramac) und vier auf der GP22 (Gresini und Mooney VR46). Hast du den Eindruck, dass du bei der Entwicklung des Bikes trotzdem genügend Mitsprache hast? Mehr als bei Honda?

Ich habe keinen Ducati-Vertrag, daher ist die Situation etwas anders als damals, als ich bei Honda war. Aber bei Ducati hören sie auf alle Fahrer, nicht nur auf die Jungs im Werksteam. Sie sind offen für die Meinung aller und für einen Fahrer fühlt sich das gut an. Sie hören zu, helfen bei der Lösung deiner Probleme und du wirst berücksichtigt und wertgeschätzt. Das gefällt mir sehr.

Ich erinnere mich daran, dass Gigi Dall'Igna mich beim Valencia-Test am ersten Tag seinem gesamten Team vorgestellt hat. Das hat mir gefallen. Eine direkte Beziehung zu haben ist wichtig.

Macht das auch das Leben abseits der Rennstrecke einfacher?

Natürlich. Das Training, mit dem Rennrad und auf dem Motorrrad oder im Fitnessstudio – wenn man morgens aufwacht, hat man mehr Energie. Zumindest fühlt es sich so an. Alles ist einfacher. Ich habe in der Situation, in der ich mich befand, nie aufgegeben. Aber es stimmt, dass es viel einfacher ist, hart zu arbeiten und sich zu verbessern, wenn man in einer guten Situation ist.

Gab es je einen Moment, an dem du gedacht hast: «Vielleicht ist das zu viel für mich?»

Ja. In der letztjährigen Saison gab es für mich einige Zeit lang keine Optionen weiterzumachen. Wir redeten darüber, was zu tun wäre, aber ich sagte: «Wenn ich nicht in der MotoGP dabei sein kann, höre ich auf.» Ein Jahr sicher, danach würde ich sehen, was möglich sei, vielleicht eine Rolle als Testfahrer... Ich habe auch gesagt: «Nein, wenn ich bei Honda weitermachen muss, höre ich auch auf.»

Mir fehlte die Motivation und ich verspürte nicht die Anerkennung, die ich wollte. Ich möchte Teil eines Projekts sein, bei dem mir zugehört wird und bei dem ich geschätzt werde. Es war keine einfache Situation, aber später, als ich diese Gelegenheit bekam [zu Gresini zu wechseln], sagte Marc: «Jetzt werden sie dir sicher nicht helfen, weil du den Hersteller wechselst, aber gib nicht auf. Denn das wird dir im nächsten Jahr helfen, mit der gleichen Energie auf ein besseres Motorrad zu steigen».

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