MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Pol Espargaró: «Das Team verdient ein gutes Ergebnis»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró (GASGAS Factory Racing Tech3) stattete dem MotoGP-Paddock in Assen einen Besuch ab und sprach drei Monate nach seinem folgenschweren Portimão-Crash über seine Leidenszeit und seine Motivation.

Das Comeback musste zwar bis nach der Sommerpause aufgeschoben werden, Pol Espargaró war am vergangenen Wochenende aber dennoch erstmals seit seinem schweren Unfall in Portimão wieder im Fahrerlager zu Gast.

Sein Bruder Aleix hatte ihn dazu überredet: «Ich habe Pol gesagt, er müsse der Welt beweisen, dass er okay ist, und dass sich alle darüber freuen würden. Und es war dann sehr emotional.»

Zum Wiedersehen mit seinem GASGAS Factory Racing Tech 3 Team erzählte Pol: «Das war ein denkwürdiger Tag. Es ist hart für mich, zu Hause zu bleiben. Für meine Mannschaft ist es aber auch hart. Ich muss mich auch bei Jonas Folger bedanken, weil er mich ersetzt hat, auch wenn er zum Beispiel am Sachsenring-Wochenende Pläne mit seiner Freundin hatte, weil ich hätte fahren sollen. Sie haben ihn dann angerufen und er ist zurückgekommen.»

«Ich könnte mir nicht mehr wünschen vom Team, von den Mechanikern und allen – die Unterstützung ist großartig, das kann ich gar nicht oft genug betonen. Das Wiedersehen war ein wunderbarer Moment», bekräftigte der Katalane.

Emotional waren auch Pols Schilderungen aus seiner Leidenszeit, nachdem er sich am 24. März beim Saisonauftakt in Portimão im zweiten Training ganze acht Knochenbrüche zugezogen hatte. Neben den verletzten Rückenwirbeln verursachte dem 32-Jährigen der zweifach gebrochene Kiefer die größten Probleme.

«Am schlimmsten waren die vier Wochen, als mein Mund weniger als einen Millimeter geöffnet war. Ich konnte vier Wochen lang nicht essen, ich habe nur Suppen getrunken und jede Woche 2,5 kg abgenommen – und zwar 2,5 kg Muskelmasse, nicht Fett. Ja, man hat Schmerzen, aber das Schlimmste war, sich im Spiegel zu sehen und zu denken: ‚Das alles muss ich wieder aufholen. Ich habe im Winter so hart trainiert, um 3 kg dazuzugewinnen. Wie hart werde ich erst arbeiten müssen, um die 9 kg wieder aufzubauen?‘ Das war ein schlimmes Gefühl. Und du siehst dich selbst im Spiegel und erkennst dich gar nicht wieder – das war nicht mein Gesicht, das war nicht mein Körper. Das ist hart», gestand der Spanier.

Bis zu vier Stunden täglich verbrachte Pol Espargaró zu Reha-Zwecken in der Überdruckkammer. «Das war auch nicht nett, das kann ich versichern. Es ist aber zu meinem Zuhause geworden», konnte er rückblickend darüber lachen. «Ich habe viele Stunden darin verbracht – und auch mit anderen Maschinen. Ich habe höchstens drei oder vier Stunden am Tag nichts gemacht, weil ich im Auto saß und zu einer anderen Maschine musste… Ich habe das Maximum getan, um vor der Sommerpause zurückzukehren, das war aber nicht möglich.»

«Trotzdem: Der Doktor hatte mir gesagt, dass es mehr als sechs oder sieben Monate dauern würde. Selbst wenn ich jetzt erst nach der Sommerpause zurückkehre, habe ich diese Zeit um knapp drei Monate verringert», unterstrich Pol.

Hat diese einschneidende Erfahrung Pols Prioritäten für die Zukunft verändert? «Im Moment nicht», versicherte der GASGAS-Tech3-Fahrer. «Ich will auf das Motorrad springen und sehen, wie schnell ich bin. Ich glaube, dass ich noch immer meinen Speed zeigen kann. Wenn alles passt, werde ich für den Hersteller pushen. Sie haben mir so viel Liebe gezeigt in diesen drei Monaten. Sie verdienen am Ende der Saison ein gutes Ergebnis.»

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