Valentino Rossi sucht das Glück

Franco Morbidelli poltert: Es fehlt die Wertschätzung

Von Johannes Orasche
Franco Morbidelli appelliert an die TV-Regie

Franco Morbidelli appelliert an die TV-Regie

Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli brach in Spielberg im Zuge der Diskussion um seine sportliche Zukunft eine Lanze für die Fahrer im extrem hart umkämpften Mittelfeld der MotoGP-WM.

Franco Morbidelli brachte im Grand Prix von Österreich von Startplatz 15 auf dem Red Bull Ring Rang 11 nach Hause. Der 28-jährige Italiener kam zur Halbzeit des Rennens gut voran und war in einer Phase sogar schon hinter seinem Teamkollegen Fabio Quartararo (P9). All das spielt im Moment beim ehemaligen Vizeweltmeister nur eine untergeordnete Rolle, was Morbidelli sauer aufstößt.

Er wurde nach dem Rennen einmal mehr nach seiner Zukunft gefragt. «Franky» blieb gegenüber den Medienvertretern zwar gewohnt ruhig, machte seinen Standpunkt aber deutlich: «Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ihr stellt mich mit dem Rücken gegen die Wand, gleichzeitig stimmt mich das aber auch nachdenklich. Die Tatsache, dass das, was abseits der Strecke passiert, manchmal verlockender ist als das, was auf der Strecke passiert... Das ist traurig. Es ist traurig, dass mich so viele Leute nach meiner Zukunft fragen: ‚Was machst du, was machst du, was machst du?‘ Weil es wichtiger ist als das, was auf der Strecke passiert. Das, was auf der Strecke passiert, wird also nicht richtig wertgeschätzt.»

Franco weiter: «Die wichtigste Frage ist jetzt jene nach meiner Zukunft. Das bringt mich zum Denken. Die Show gibt es in einem Rennen vorne, aber auch im Mittelfeld sind gute Kämpfe. Wir schauen in der Formel 1 auch auf die Kämpfe im Mittelfeld. Bei uns streiten unglaubliche Fahrer im Mittelfeld – da gibt es mehrfache Weltmeister, einen Quartararo und viele mehr. Da fahren Leute, die sich den Arsch aufreißen. Da gibt es Platz für Verbesserung – diese Sachen sollten im Rennen mehr gezeigt werden. Ich habe dafür aber keine Lösung, ich fahre nur.»

Der ehemalige Moto2-Champion abschließend: «In meinem Rennen und in meinem Wochenende sind jede Menge Dinge passiert. Trotzdem ist das Wichtigste, was ich im nächsten Jahr machen werde. Dieser Sport muss unter vielen Gesichtspunkten wachsen. Einer davon ist dieser. Das Schöne an der Formel 1 ist, dass sie die Kämpfe an der Spitze, aber auch im Mittelfeld in den Fokus rücken kann. Es gab da hinten Kämpfe – es war ein schönes Rennen.»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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